Reise durch Wirklichkeiten

Freitag, 28. Juli 2023

Endlich Urlaub

Wie locker das alles ist! Jetzt alle zusteigen, einsteigen, umsteigen…. Gegenüber steht der riesige Van bereit zur Abfahrt, die Kinder müssen nur noch zusteigen. Weiter vorne parkiert ein Wohnmobil, offensichtlich fertig zur Abfahrt. Noch weiter vorne wartet ein Wohnwagen, aufmunitioniert zur großen Urlaubsschlacht. Man geht in Ferien, in Urlaub, auch wenn man damit spät dran ist: die ersten Bundesländer beenden die lange Sommerpause schon wieder. Automobilfabriken sind teilweise davon abgekommen, den Sommer generell zur Ferienzeit zu erklären und verzichten auf "Betriebsferien", wenn sie nicht ohnehin dicke Verluste zu beklagen haben, wegen der oft beschworenen verpassten Elektromotorik herrscht ja ohnehin Unsicherheit auf diesem Gebiet. Die vielen, die aus finanziellen Gründen nicht verreisen können, bleiben unsichtbar. Sie haben sich beispielsweise in Mini-Jobs, in Praktika oder schlecht bezahlten Servicejobs verdingt. Das, obwohl wir ja in einem Arbeitnehmerarbeitsmarkt leben. Oder nicht? Die vielen Online-bestellte Pakete müssen aber trotzdem ausgefahren werden. Verschiedene Dinge der öffentlichen Sicht auf einen sollten sauber aussehen. Die Pflanzen sollten gegossen werden. Und überhaupt: was passiert mit dem Hund? Es gilt ja das von höchster Stelle das Credo, dass es „uns“ so gut wie noch nie gehe (Wer „Uns“ ist?) dass wir alle Zeichen der Zeit erkannt haben und dass wunderbare Zeiten wie damals beim Wirtschaftswunder bevor stünden. Ach! Was sollen da die wenigen Armen, die Berber und „Landstreicher“?.… die sollen sich verpissen! Als Beleg für ein „Problem“ werden dann Statistiken hervorgekramt, deren manipulierte Zweifelhaftigkeit und niederschmetternde Folgenlosigkeit sich doch langsam herumgesprochen haben dürfte. Der Rest der Leute täuscht etwas vor und tut jetzt so als ob: als sei man weg. Sommerpause. Urlaub. Nicht da. Seit langen Jahren ist das schon so. Die Straßen sind erfreulich befahrbar, in den Geschäften sind die Stau-Schlangen deutlich geringer (ein Effekt, dem die Discounter dadurch entgegen steuern, dass sie die Kassen schlechter mit „Personal“ belegen: Personaleinsparung. In diesen Zeiten? Nennen wir es doch lieber „Fachkräftemangel“. Die Kundenschlangen sind trotz Inflation also mindestens gleich lang wie zuvor und überhaupt.... Das ist halt ihre Art der Einsparung). Die Schlangen bilden sich bald aber als Stau auf den Autobahnen, was jedes Jahr auch dasselbe ist. Aber die Klimaanlage brummt unverdrossen, die Smartphones sind gezückt, die Games ziehen sie von den Rücksitzen her in sich hinein. Die Stimmung ist gut. Das Ziel ist ein Ressort, in dem es möglichst wie in Deutschland zu essen geben soll. Wiener Schnitzel. Ach geh mir weg, mit dem veganen Scheis!... Wer es nicht leisten kann, hat halt Durchfall oder keinen Platz am Pool.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen