Ich bin ein bisschen
schockiert und ratlos: da preschen immer noch die dicken fetten SUVs
mit ihren Dieselstinkmotoren an mir vorbei! Geben Gas und Lichthupe!
Sind frech und arrogant….. Es scheint sich nichts geändert zu
haben, seit viele Wissenschaftler vor Wochen noch einmal einen
heftigen Appell an die Bevölkerung gerichtet haben. Diese
Gesellschaft scheint relativ kurzfristig zu keiner Veränderung mehr
bereit und fähig zu sein. Sie scheint es nicht zu können. Wir
wissen ungefähr, was zu machen wäre, tun es aber nicht. Gemischte Interessengruppen tun ein Übriges. Womöglich
wäre da eine Regierung gefordert, die gesetzliche Rahmen setzen
könnte: wenn auch mit Zwang! Doch mehrere Regierungen scheinen damit
beschäftigt zu sein, den Herstellern eben dieser dicken
Dieselstinker in den Hintern zu kriechen… Die Meere versiffen
angesichts des eingetragenen Plastiks, die Spiegel steigen und man
tut hier in den Industrieländern: Nichts! Es läuft einfach alles
weiter…..
Ein Durchgang durch Realitäten aus meiner Sicht - Blog von Ulrich Bauer (Ergänzt ubpage.de)
Mittwoch, 31. Oktober 2018
Dienstag, 30. Oktober 2018
In der Frühe (Eduard Mörike, 1804-1875)
In
der Frühe (Eduard Mörike)
Kein
Schlaf noch kühlt das Auge in mir,
dort
gehet schon der Tag herfür
An meinem
Kammerfenster
Es
wühlet mein verstörter Sinn
Noch
zwischen Zweifeln her und hin
und
schaffet Nachtgespenster
Ängste,
quäle
Dich
nicht länger, meine Seele!
Freu
dich! Schon sind da und dorten
Morgenglocken
wach geworden
-Zeugnis alter Zeit? Einstellungssache?
Montag, 29. Oktober 2018
Sonntag, 28. Oktober 2018
Samstag, 27. Oktober 2018
Anziehender Schauder (Lyrik, Baudelaire)
Anziehender Schauer (Charles Baudelaire)
Schau dieses Himmels fahle Seltsamkeiten,
Wie dein Geschick zerrissen, wunderlich,
Was mag durch deine leere Seele gleiten,
Was fühlst du bei dem Anblick? Wüstling, sprich.
Wie dein Geschick zerrissen, wunderlich,
Was mag durch deine leere Seele gleiten,
Was fühlst du bei dem Anblick? Wüstling, sprich.
Ich fühle Gier nach wirren Dunkelheiten,
Nach Qual und Ungewissheit lechze ich,
Doch nicht voll Jammer starr ich in die Weiten,
Wie einst Ovid, da Rom für ihn erblich.
Nach Qual und Ungewissheit lechze ich,
Doch nicht voll Jammer starr ich in die Weiten,
Wie einst Ovid, da Rom für ihn erblich.
Ihr wild zerrissnen, grauen Himmelsräume,
Ihr seid, wie ich, von Trotz und Stolz erfüllt!
Und eure Wolken trauerflorumhüllt,
Ihr seid, wie ich, von Trotz und Stolz erfüllt!
Und eure Wolken trauerflorumhüllt,
Es sind die Leichenwagen meiner Träume,
Von eurem Schein geht fremdes Leuchten ans,
Ein Glanz der Hölle, wo mein Herz zu Haus.
Von eurem Schein geht fremdes Leuchten ans,
Ein Glanz der Hölle, wo mein Herz zu Haus.
Freitag, 26. Oktober 2018
Postings, Warnung, Maßstäbe
Es
geht bei vielen Postings in diesem Blog womöglich um Perspektiven,
denen jeder unterliegen kann. Dabei spielt meine Person keine oder
eine sehr geringe Rolle. Dies hier ist kein intimes Tagebuch! Das ist
sehr wichtig. Ich fühle mich auch als Schreiberling eher als
Beobachter und stelle ja von der Seitenauslinie auch viele Fragen,
auf die ich selbst keine Antwort weiß. Auch sie könnten sich jedem
stellen. Es hat mit meiner Person nichts zu tun, ohne dass ich die
bequeme Position jener Politiker einnehme, die erklären, dass die
Entscheidung zwischen richtig und falsch nicht von ihrer Person
abhänge. 1.) werde ich nicht von der öffentlichen Hand bezahlt 2.)
habe ich keine „wichtigen“ Entscheidungen zu treffen. Nein, ich
fühle mich als Teil von etwas Anderem, - was auch mit meinem Studium
der Soziologie zu tun haben könnte.
Ich
zeichne ein Bild, das - und das ist die Pointe! - nicht zutreffend
sein muss. Ich nehme einfach nur Informationen, Anstöße, Fragmente
auf und gebe sie wieder. Es geht um ein Stochern im Nebel anhand
gewisser Fakten, - so, wie es vielen anderen Personen geht. Es erhebt
die Information in meinen Posts keinen Anspruch auf absolute
Gültigkeit. Sie ist vielmehr die Wahrnehmung einer Möglichkeit,
einer Perspektive und Ansicht auf eine Gegebenheit, der wir
ausgesetzt sind. Ich versuche aufzunehmen, dass es nicht mehr so
einfach ist, zu entscheiden, was richtig und falsch sei. Einst und in
der Aufklärung, - bis jetzt! Einst nahm diese Rolle die
Wissenschaft wahr. Doch sie scheint inzwischen von vielen Seiten her
korrumpierbar und interessengeleitet. Grund zur naiven
Wissenschaftsgläubigkeit bietet sie in letzter Zeit jedenfalls
relativ wenig. Politische Entscheidungsträger sollten sich auf die
Wissenschaft stützen, heißt es oft. Doch unter diesen Bedingungen
könnte dies ein schwieriger Job sein, zumal auch die Politik selbst
(z.b. EU) Einflussnahmen unter bestimmten Interessen ausgesetzt ist.
Dass sich diese als wissenschaftlich kaschiert hat, ist inzwischen
bekannt. Untersuchungen werden nahezu beliebig gekauft,
wissenschaftliche Titel haben (nur) ihren Preis. Der
Publikationszwang unter Wissenschaftlern und die Praxis
wissenschaftlicher Fake-Verlage andererseits, scheinen hier zudem
ungünstige Einflüsse auszuüben oder versuchen offenbar mit einigem
Erfolg, sich dies zunutze zu machen.
Andere
meiner Postings in diesem Blog sind hingegen sehr subjektiv, zeichnen
ein Bild aus meinen Augen, sind von mir gefärbt und getränkt. Sie
kommen sehr erkennbar aus dem Subjektiven, könnten genau darin jedoch etwas
Allgemeingültiges haben, etwas, was sich verlängern ließe ins
Gesellschaftliche. Ich wechsle also die Perspektiven, fühle mich
tatsächlich auf einer „Reise durch die Wirklichkeit“.
Donnerstag, 25. Oktober 2018
Mittwoch, 24. Oktober 2018
Kotdurft (Text)
KOTDURFT (Im stillen Ozean)
In die Stille eines Ozeans eingelaufen
doch er kann toben
er kann dich umbringen, dieser Ozean
sie beobachten dich dabei
und manchmal grinsen sie
du versuchst, dich über Wasser zu halten
du taumelst, du schwankst, du hast nicht
das Gleichgewicht, die Balance ihrer
ach so coolen Gleichgültigkeit
In die Stille eines Ozeans eingelaufen
scheinbar ausgeglichen so moderat
du fängst an zu frieren, zu schaudern
zu frösteln, war'n früher bessere Tage
du fällst und torkelst, kommst in Bewegung
dem Abgrund entgegen, der vor dir starrt
dunkel, kalt, feindlich abweisend
scharf verletzend, widerlich stinkend
ein Tor zur Hölle, hinaus ins Nichts
In die Stille eines Ozeans eingelaufen
scheinbar beiläufig alltäglich abgeklärt
sie können dich überraschen, diese Idioten
beim granteln, beim überlegenen Denken
du frierst, du kotzt, du fühlst dich abgegraben
von ein paar dyamischen Edelspezialisten,
agressiv, smart, nett, lächelnd in die Enge getrieben,
zum Niederknien und „Hilfe“ schrein
zum Wiederkäu'n und Gebete brüllen
Dienstag, 23. Oktober 2018
Montag, 22. Oktober 2018
Demokratiegebaren
Ich bin schockiert, - immer
noch. Es haut mich um. Und das in einem Moment, in dem die
parlamentarische Demokratie ganz besonders auf einem Prüfstand steht
und um ihre Legitimation hart kämpfen müsste!!!! Da scheint es, so
meine Information, wieder einmal eine ganze Riege ehemaliger
Minister zu geben, die inzwischen neben ihrer Tätigkeit als
Abgeordneter des Deutschen Bundestags in Lohn und Brot bei
Großkonzernen stehen werden oder bereits stehen. Dass die Spezialdemokraten diesbezüglich
schon seit vielen Jahren besonders tüchtig zu sein scheinen, dürfte
ihrer Glaubwürdigkeit kaum förderlich sein. Die einschlägigen
Wahlergebnisse scheinen da Bände zu sprechen, doch die Betroffenen
werden ihre Schäflein längst im Trockenen haben, wenn etwas zu
solchen Tätigkeiten zu bekannt würde. Und die „öffentlichen“
Diskussionsrunden verhandeln zum Thema „Glaubwürdigkeit“ ohnehin ganz
andere Themen.... Ob da eine gewisse Einigkeit dieser „Eliten“
dahinter steht?
Eben
aus dem Kabinett ausgeschieden, lassen sich jetzt ehemalige Minister offenbar von denjenigen honorieren, die sie eben noch kontrollieren sollten. Dass sich dabei die Fraktionen von
FDP und CDU hervorzutun scheinen: nun gut, von denen erwartet man
nichts anderes. Haha, von denen der AfD sowieso…… Aber als Spezialdemokrat hatte man soeben noch genau diese Großkonzerne
heftig gerügt und sich zum Großkritiker eines gewissen Geschäftsgebarens
aufgeschwungen. Doch jetzt scheint alles anders, Geld scheint halt Wunderdinge zu bewirken.…. Am Wechsel in die
„freie Wirtschaft“ sei nichts Verwerfliches, so hörte ich die
Apologeten solchen Verhaltens oft und überall sagen. Tüchtige Leute verdienen gutes Geld. Das führt offenbar dazu,
dass gewisse „ausgeschiedene“ Politiker sich besonders gerne
einem
Interessenverband als Cheflobbyist zur Verfügung stellen.
Interessenkonflike?
Pah! Ist
ein Abgeordnetenmandat eine Nebentätigkeit, die dermaßen viel Zeit
übrig lässt?
Es stellen
sich einem Fragen.
Sonntag, 21. Oktober 2018
Samstag, 20. Oktober 2018
Wachstum
Ich habe auf einem Zettel
folgende Notiz gefunden, die möglicherweise in diesem Blog schon
erschienen ist. Ich habe sie aber aus heutiger Sicht versucht zu
bearbeiten. Was dabei heraus gekommen ist, ist hier zu lesen: Die
Lotterie des Lebens bedeutet: wir leben hier noch in einer
Gesellschaft der bürgerlichen Grundrechte, in der zwar dem
Wirtschaftswachstum auch vieles geopfert wird, aber nicht die
Bürgerrechte, den Rechtsstaat, die Demokratie. Gleichwohl ist um
diese Werte ein Kampf entbrannt. Wie gut dieser Wert mit dem Wert
Wachstum zu vereinbaren sind, mag erstmal dahingestellt bleiben.
In anderen Staaten
(besonders denjenigen mit gewissen autoritären Zügen, die mit
„bürgerlichen Grundwerten offenbar nicht allzu viel anfangen
können...) scheint dagegen das Wachstum über alles zu gehen, sogar
über das menschliche Leben. Führer schwingen sich auf, erobern oder
behaupten die Spitze, bis auch sie unter Umständen sogar
niedergemetzelt werden. Das Leben in seiner vitalistischen Funktion
erlebt auch heute noch fröhliche Urständ': Fressen, Saufen,
Ficken. Oder wie T.S. Elliott es ausdrückte: „Birth, Death,
Copulation, that's all....“. Fortschritt könnte bedeuten, einen
kleinen zivilisatorischen Schritt darüber hinaus zu wagen, - weil
wir Menschen sind.
Dass dieser Gedanke
weltweit auf dem Rückzug erscheint, gehört zur großen Tragik des
menschlichen Geschlechts, genau so, wie die selbstverursachte
Klimakatastrophe, die damit verbundene Umweltzerstörung und das
Artensterben. Der Mensch will sich wohl als „Alleinherrscher“ die
Erde untertan machen. Dabei könnte alleine schon der Ausbruch eines
Supervulkans seine Existenz in kurzer Zeit vernichten. Von
Bedrohungen aus dem Weltraum wie etwa niederstürzenden Meteoriten
oder Asteroiden ganz zu schweigen. Woher nimmt der Mensch seine
Arroganz, seinesgleichen gegenüber, aber auch der Erde und ihren
Geschöpfen? Es ist leicht, solche Überlegungen als „moralisch“
abzuqualifizieren, sie als untauglichen Versuch darzustellen, über
das unvermeidlich Faktische kritisch nachzudenken. Dabei wäre dies
scheinbar „unvermeidliche“ keineswegs so. Es sind dies Denk- und
Verhaltensformen, die sich schwache Menschen zu eigen gemacht haben,
die glauben, vom gegenwärtigen Zustand profitieren zu können.
Freitag, 19. Oktober 2018
Öko
Da wird ein alter Baum
gefällt, direkt vor meinem Fenster. Er tut mir leid. Einfach nur
das. Ich weiß auch, dass Vernunftsgründe dafür gesprochen haben
mögen. Zu riskant, er könnte umfallen. Er hat die Kanalisation
bedrängt und hätte früher oder später doch gefällt werden
müssen… Und doch tut er mir leid. Der Mensch will sich schützen
vor der Natur. Er will sie beherrschen. Er legt sie um. Einfach, weil
er glaubt, ihr überlegen zu sein. Doch es zeichnen sich Bewegungen
ab, die der Mensch noch nicht beherrscht. Ob er sich nicht einfach zu
früh sicher wähnt? Was ist mit Vulkanen oder Meteoriten- und
Asteroideneinschlägen? Wo sind die Insekten geblieben? Ob wir einen
natürlichen Zusammenhang, denn wir gerne als „Ökologie“
bezeichnen, verstehen?
Donnerstag, 18. Oktober 2018
Selbstoptimierung, Selbstwerdung, Neoliberalismus
Wann
hast du dich zuletzt selbst wahrgenommen? Diese Frage scheint viele
Menschen unausgesetzt umzutreiben. Die dauernde Selbstbespiegelung,
die damit verbundene Selbstoptimierung, das Selbst als Statussymbol,
der dauernde Griff zum Smartphone, das unser Lebensäußerungen immer
perfekter registriert, und die Algithmen immer perfekter
programmiert, die ausufernde, uns ständig überfordernde und digital
überwachte Körperkultur: das alles gehört zusammen und hat nichts
mehr mit Hermann Hesses Streben nach dem Ego entgegen
gesellschaftlicher Erwartungen zu tun. Stets noch besser, effizienter
und autenthischer zu werden, ist inzwischen ausgerufen als Ideal und
widerstrebt diesem Old-School-artigen „Werde, der du bist“
vollkommen. Das Ego scheint heilig. Ob es da nicht weit zum Egoismus
ist? Überforderung, Burn-Out, Depression, Erschöpfung, Anorexie,
Bulimie, kaputte Partnerschaften, Unfähigkeit zur Beziehung....das
alles könnte ein Anzeichen für die auf Perfektion getrimmte
Körperkultur und den Zwang zur Steigerung eigener Leistungsfähigkeit
sein (die ganz im Sinne einer Durchökonomisierung des Menschen zu
sein scheint). Der Philosoph Jürgen Habermas hat das einmal „Kolonialisierung der Lebenswelt“ genannt. Es geht um ein
Leistungsdenken im Privaten. Neoliberalisierung aller Lebensbereiche.
Vereinzelung scheint die Folge. Der Einzelne als Wirtschaftsobjekt.
Menschen benutzen andere Menschen als Werkzeug, um an ein Ziel zu
kommen. Die Diktatur des ökonomischen Denkens, seine immer weiter
zunehmende Ausdehnung auf alle Lebensbereiche scheint eine
Konsequenz, die Leute wie Hesse so nicht anstrebten. Aber sie
erkämpften sich den Platz in einer gesellschaftlichen Elite. Hesse
selbst war Literaturnobelpreisträger im Jahr 1946.
Mittwoch, 17. Oktober 2018
Wo sind wir? (Text)
Wo wir sind
Wir fliegen und träumen - in das Nichts –
immer bunter, immer munter, immer gut drauf
Wir fühlen und tanzen - in das Licht
die Motte zieht es an, bis sie sich im Feuer bricht
Wir gleiten und schweben – in das Blau
wie uns versprochen und längst gebrochen, in schales Grau
Wir rasen und toben – in den Kreis
hinein in (all die) schöne Sprüche, hinein in (tausend) herbe Brüche
Jeder baut sich seine Scheinwelt aus eigenen Trümmern zusammen
die weisen Welterklärer sind endgültig passe
um uns zu berauschen dinen uns Brüche
sie schäumen
an das Meer
(Brüche von 2010, verarbeitet 2018)
Wir fliegen und träumen - in das Nichts –
immer bunter, immer munter, immer gut drauf
Wir fühlen und tanzen - in das Licht
die Motte zieht es an, bis sie sich im Feuer bricht
Wir gleiten und schweben – in das Blau
wie uns versprochen und längst gebrochen, in schales Grau
Wir rasen und toben – in den Kreis
hinein in (all die) schöne Sprüche, hinein in (tausend) herbe Brüche
Jeder baut sich seine Scheinwelt aus eigenen Trümmern zusammen
die weisen Welterklärer sind endgültig passe
um uns zu berauschen dinen uns Brüche
sie schäumen
an das Meer
(Brüche von 2010, verarbeitet 2018)
Dienstag, 16. Oktober 2018
Montag, 15. Oktober 2018
Sonntag, 14. Oktober 2018
Quiekende Schreie
Mir stinkt sehr und das Bild
verlässt mich nicht, dass hierzulande Ferkel ohne Betäubung
kastriert werden dürfen! Ich höre Schreie….. Und diese
Bundesregierung scheint diesen grausamen Zustand jetzt auch noch
verlängert zu haben! Einfach so….! Ich finde das gar nicht gut.
Alleine schon der Gedanke daran tut mir weh…...Grinsende
Politikergesichter „vertreten“ so etwas…. „Hauptsache, wir
haben unseren Spass….!“ Ja klar, es muss ernährt werden…
Wettbewerb…. Und all das…. wir essen, fressen Schweine… auch
das kann nicht so weiter gehen….vielleicht müsste spätestens
jetzt, nach dem letzten Klimabericht, ein neues Verhalten eingeübt
werden, aber es geht einfach alles weiter…..hinein, hinunter in den
Abgrund…..sehenden Auges……..in den Tod.....
Samstag, 13. Oktober 2018
Wo ist die Wahrheit, welche, wie viele?
"Lügenpresse",
"Fake News", "alternative Fakten": Kaum ein
Verlust kann uns in einer wissenschaftsgläubigen Welt derart in
Bedrängnis bringen wie der unserer Glaubwürdigkeit. Und trotzdem
wird gelogen, bis sich die Balken biegen, schlagendes Beispiel: der
Abgasskandal. Warum ist die Lüge nicht aus der Welt zu denken und
wann hat eine Lüge Erfolg? Mal bei einem großen Geist fragen, wieso
das so ist. Eine zum Beispiel für Michel Foucault grundlegende Idee
ist es, dass nicht nur unser Wissen, sondern auch unser Denken durch
und durch historisch sei, also nie auf sicherem Grund stehe. Das ist
wichtig! Die Form des Wissens wandelt sich, daher können wir zu
gewissen Zeiten nur auf gewisse Weise denken. Im philosophischen
Slang ausgedrückt: Verstand die Renaissance die Welt in Analogien,
so ordnete die Klassik sie in Taxonomien und Tableaus, während die
Moderne gar nicht anders kann, als alles mit dem Menschen, dem
Subjekt der Erkenntnis zu erklären. Bald werde das vorbei sein,
prophezeite Foucault, der Mensch werde verschwinden "wie ein
Gesicht im Sand". Moderne Machthaber glauben derzeit, sie seien
so mächtig, dass sie Fakten schaffen könnten. Sie alle kennzeichnet
ein ausgewählter Gebrauch der handelsüblichen Vernunft plus eine
Dosis von dem, was umgangssprachlich als Wahnsinn bezeichnet wird.
Was dabei Allgemeingut zu sein scheint: Spielarten des Wahnsinns
schicken sich an, Vernunft und Disziplin als missliebige Abweichungen
auszugrenzen. Die Übertretung aber avanciert zur neuen Norm.
Freitag, 12. Oktober 2018
Fortschritt und menschliche Kreativität
Wie naiv war das denn?
Damals, im zeitgeistigen Flow, glaubte die Politik und ihre
demokratisch legitimierten Klassen, in naivem Fortschrittsglauben und
ungebremstem Optimismus so etwas wie Atomkraftwerke bauen zu können,
ohne dass die Endlagerfrage geklärt war. Erst mal wurden Milliarden
ausgegeben. Die Endlagerfrage würde dann halt schon
noch....irgendwie.... der Mensch hat bisher alles.... Man träumte
den Traum von friedlichen Nutzung der Kernenergie, das Atomium in
Brüssel wurde zu seinem Symbol. Das gezähmte Atom schien die Lösung
vieler Fragen. Energie ohne Begrenzung? Atom ist die Lösung! 1956
wurde hierzulande ein „Atomministerium“ gegründet, wofür
gleich mal Franz-Josef Strauß berufen wurde. Die Rede war davon, für
Deutschland den Platz unter den Industrienationen zu sichern. Das
Land sollte den Anschluss nicht verpassen. Um Ängste zu zerstreuen,
beteuerte das Atomministerium: „alles ist sicher“. Ob uns das an
gewisse Dinge heutzutage erinnert? Der Wunderstoff Uran wurde
öffentlich als harmlos gepriesen. Ein bisschen Kontrolle: ja. Aber
im Prinzip konnte jeder in ein solches Atomkraftwerk herein schlappen
und nachsehen, ob denn alles wirklich sicher sei. Man sah und
befand: ist ja völlig harmlos. Uran sieht wie Eisen aus. Und
überhaupt: alles wird gut überwacht. Später gab es zwar Störfälle,
teilweise sogar ernster Natur. Aber diese wurden vertuscht, wurden
nie wirklich sichtbar.
Ab Ende der siebziger
Jahre gab es dann massiven Widerstand gegen solche Methoden, dem mit
staatlicher Gewalt zu begegnen versucht wurde. Es gab Schlachten,
das Polizeiaufgebot wurde gigantisch. Castortransporte wurden
durchgesetzt.
Mittlerweile ist die Sache
mit dem Endlager immer noch weit entfernt von einer Lösung. Es liegt
aber eine ganze Mende Atommüll herum. Weggekippt in unsicheren
Fässern, die jetzt schon rosten. Was wohl mit all den Fässern ist,
die im Meer „verklappt“ wurden. Weg damit! Der Ozean ist groß
und wird das schon schlucken.... Heute gilt immer noch das
neoliberale Credo: Die Sachen, mit denen man kein Geld verdienen
kann, übernimmt die Öffentlichkeit, der Staat. Das andere soll sich
„die Privatwirtschaft“ sichern. Tatsache ist, dass die Entsorgung
und der Abbau der AKWs richtig teuer wird und dass der Staat dies
bezahlen soll.
Es gab Tschernobyl und
Fukushima mit all den Täuschungsversuchen, der Glaube an die
Atomkraft ist zumindest hierzulande völlig zerschossen. Die Sache
mit dem Fortschritt insgesamt hat sich auch etwas relativiert. Wir
haben starke Probleme mit dem ungebremsten Bevölkerungswachstum
(manche meinen ja, es sei alles nur ein Verteilungsproblem: Das mag
es auch sein, so glaube ich, - aber halt nicht nur. Das Wachstum der
Menschen dürfte für diese Erde seine Grenze haben, so befürchte
ich. Die Nahrungsfrage ist ungelöst, der Klimawandel plagt, Seine
Folgen wurden bisher noch verdrängt. Man konnte sich das hier
leisten. In anderen Gegenden der Erde sieht das schon anders aus. Es
gibt derzeit zahlreiche Kriege und allerlei Konflikte auch sozialer
Natur. Am nicht allzu weit entfernten Horizont stehen zu Ende gehende
Rohstoffreserven. Wir erfahren von Megatonnen an Plastik im Meer, von
schmilzenden Eisberge an den Polkappen, und anderen Katastrophen, zu
denen dann kostspielige Konferenzen einberufen werden, die nichts
bewirken. Es fangen jetzt schon globale Verteilungskämpfe an....usw.
Wo ist all der ungebremste Optimismus geblieben? Es scheint dies eine
ziemlich hohle Formel geworden zu sein. Gewisse Parteien setzen
hierzulande „menschliche Kreativität“ dagegen. Langsam aber
sicher würde es Zeit dafür.
Donnerstag, 11. Oktober 2018
Pflegezeichen
Ich kriege gestern in den Nachrichten
mit, dass der Gesundheitsminister Spahn den Pflegesteuersatz um 0,5 %
erhöhen will. Wenn ich das höre, befürchte ich, dass dies niemand
etwas hilft. Weil sich nämlich die großen Pflegekonzerne damit die
Taschen noch mehr füllen könnten und damit auf der Ebene der
„Patienten“ nichts ankäme. Es würde also die Menge des Geldes
noch größer und die Qualität der Pflege möglicherweise noch
schlechter. Es wird wohl darauf ankommen, das zusätzliche Geld in
die richtigen Kanäle zu leiten und nicht den Pflegefirmen einen
Zusatzprofit zu bescheren. Dass ich dabei sehr skeptisch bin, mag man
mir nicht verdenken, haben doch meine Schwester und ich nach Wochen bis zum
heutigen Tag keine Dauerpflege für unseren 92-jährigen Vater
gefunden. Die so hoch geschätzte und öffentlich dauernd ausgerufene
ambulante Pflege gibt uns den Bescheid: kein Platz, keine Kapazität,
nichts. Dass beim ganzen Procedere der Staat einem keinerlei Beratung
angedeihen lässt, dass die Kommune sich komplett aus der Pflege
zurück gezogen zu haben scheint, und dass man sich in einem Gewirr
von Formularvordrucken und verweigerten Zuständigkeiten findet,
macht die Sache nicht leichter. Der Pflegenotstand kann sehr schnell
konkret werden, auch für diejenigen, die jetzt noch alles
erfolgreich zu verdrängen scheinen. Wir hier jedenfalls scheinen mit unserem Vater in
ein Loch gefallen zu sein, für das „die Politiker“ mit
großzügigen Diäten, Altersvorsorgemodalitäten, fetten Zusatzverdiensten und Zuschüssen aller Art
vorgesorgt zu haben scheinen.
Mittwoch, 10. Oktober 2018
Dienstag, 9. Oktober 2018
Montag, 8. Oktober 2018
Der lange Tanz (Text)
DER
LANGE TANZ
Du träumst dich, du
siehst dich
bist das wirklich noch
du?die Jahre vergehen im Trott
und du hast ein paar
Narben mehr
blickst zurück und
blickst nach vorn
und das Einerlei stört
dich nicht mehr
Refr.
Zwei Schritte rechts, zwei
Schritte links
wo geht’s eigentlich
lang?
Drei Schritte vor und zwei
zurück,
wie heißt dieser lange
Tanz?
Mal im Schatten, mal im
Licht
meist dazwischen irgendwo
du
ALLES kommt erst morgen
und heut ist erst mal
Pause
Charlie Chaplin jagt Billy
the Kid
wer wird wohl der
Verlierer sein?
Refr.
Zwei Schritte rechts,
zwei.......
Züge fahren weiter,
keiner weiß wohin
du stehst am Bahnsteig und
frierst
man trägt jetzt wichtige
Gesichter
und du zwingst dich, nicht
mehr zu lachen
Kontrollen werden schärfer
nur Wenige wissen um das
Warum
Refr.
Zwei Schritte rechts, zwei
Schritte......
(Aus den achtziger Jahren, Entwurf für einen Song)
Sonntag, 7. Oktober 2018
Alte Menschen
Eine ein Jahr alte Notiz aus einem Tagebuch, die freilich gerade jetzt über meinen Vater ins Allgemeine hinaus weist:
„Gott befohlen!, die alten Leutchen müssen halt mal sterben. Das lohnt sowieso nicht mehr“, diese Haltung scheint mir hinter unzähligen Verhaltensweisen in diesem Bereich aufzuscheinen. Besonders von relativ jungen Menschen wird sie gerne und etwas achtlos geäußert. Mutter hat blaue Flecken im Gesicht, hat starken Schnupfen, doch niemand unternimmt etwas.....Wir warten auf den Arzt, doch der kommt nicht, am Donnerstagabend (nach 1 Woche Pflegeheimaufenthalt) erfahre ich, das man sich „selbst darum kümmern muss“, mein Problem: ich habe keinerlei Ansprechpartner (auch und gerade in dem relativ teuren Heim), Aufklärung oder Hilfe auf irgendeiner Ebene (die stolze Broschüre des Pflegestärkungsgesetzes verspricht „feste Ansprechpartner, doch bei Anruf bekomme ich zur Auskunft, ich solle später anrufen, die seien alle überfordert und es gäbe zu viele Personen, die Auskünfte wollten...) Überhaupt scheint sich auch die Kommune einen Dreck um meine Notlage zu kümmern.
Ich fühle mich total überfordert und unterinformiert, werde von Personen als "hysterisch“ wahrgenommen, kein Arzt (nach nachdrücklichem Protest bemühte sich im Krankenhaus ein Arzt her und gab schmallippige Auskünfte (ich entnahm dem am Donnerstag, dass meine Mutter mit Lungenentzündung Freitag entlassen werden solle, gleichzeitig eröffnet man mir, dass sie Lungenentzündung habe - eigentlich ein Widerspruch in sich), hinter dem Bett meiner Mutter hing ein großes Plakat in roten Lettern, dass man Nahrung, Trinken oder Medikamente nur nach Rücksprache mit dem Pflegepersonal verabreichen solle....was relativ schwierig ist, wenn kein Pflegepersonal in dieser Knappheitssituation verfügbar ist)...usw.
„Gott befohlen!, die alten Leutchen müssen halt mal sterben. Das lohnt sowieso nicht mehr“, diese Haltung scheint mir hinter unzähligen Verhaltensweisen in diesem Bereich aufzuscheinen. Besonders von relativ jungen Menschen wird sie gerne und etwas achtlos geäußert. Mutter hat blaue Flecken im Gesicht, hat starken Schnupfen, doch niemand unternimmt etwas.....Wir warten auf den Arzt, doch der kommt nicht, am Donnerstagabend (nach 1 Woche Pflegeheimaufenthalt) erfahre ich, das man sich „selbst darum kümmern muss“, mein Problem: ich habe keinerlei Ansprechpartner (auch und gerade in dem relativ teuren Heim), Aufklärung oder Hilfe auf irgendeiner Ebene (die stolze Broschüre des Pflegestärkungsgesetzes verspricht „feste Ansprechpartner, doch bei Anruf bekomme ich zur Auskunft, ich solle später anrufen, die seien alle überfordert und es gäbe zu viele Personen, die Auskünfte wollten...) Überhaupt scheint sich auch die Kommune einen Dreck um meine Notlage zu kümmern.
Ich fühle mich total überfordert und unterinformiert, werde von Personen als "hysterisch“ wahrgenommen, kein Arzt (nach nachdrücklichem Protest bemühte sich im Krankenhaus ein Arzt her und gab schmallippige Auskünfte (ich entnahm dem am Donnerstag, dass meine Mutter mit Lungenentzündung Freitag entlassen werden solle, gleichzeitig eröffnet man mir, dass sie Lungenentzündung habe - eigentlich ein Widerspruch in sich), hinter dem Bett meiner Mutter hing ein großes Plakat in roten Lettern, dass man Nahrung, Trinken oder Medikamente nur nach Rücksprache mit dem Pflegepersonal verabreichen solle....was relativ schwierig ist, wenn kein Pflegepersonal in dieser Knappheitssituation verfügbar ist)...usw.
Samstag, 6. Oktober 2018
Schwermut (Baudelaire)
Schwermut (Charles Baudelaire)
Der
Himmel, schwer wie eines Deckels Last,
Sinkt
auf die Seele voll verhaltenem Weinen,
Bleiern
und dumpf hält er das All umfasst,
Trüber
als Nacht will uns der Tag erscheinen
Es
wandelt sich die Welt zum finstern Haus,
Zum
feuchten Kerker voller Angst und Schauer,
Und
flatternd, scheu wie eine Fledermaus
Rennt
Hoffnung sinnlos gegen Wand und
Mauer.
Der
Müde Regen, der die Welt umfängt,
Spannt
um das Haus die engen Gitterstäbe
Verwünschtes
Ungeziefer kommt und hängt
In
unser Hirn die grauen Spinngewebe.
Und
plötzlich heulen Glocken dumpf empor,
Zum
Himmel heben sie ihr furchtbar Tönen
Wie
irrer, heimatloser Geister Chor,
Ein
eigensinnig, heimatloser Geister Chor,
Ein
eigensinnig unaufhörlich Stöhnen.
Und
lautlos zieht ein langer Leichenzug
durch
meine Seele seine schwarzen Bahnen,
Die
Hoffnung weint. Das Grauen, das sie schlug
Das
Grauen pflanzt in meinem Hirn die Fahnen.
Freitag, 5. Oktober 2018
Anpassung Mitmachen Dabeisein
Anpassungsmechanismen
der anderen (immer die anderen!!), das alltägliche Buckeln, bloß
keine Empfindlichkeiten zeigen: das sanktionieren die Kollegen sofort
mit Liebes- , das heißt letztenendes Geldentzug. Mit Mobbing auch.
Mit den kleinen Zeichen. Mit bereit gestellten Fallstricken. Du musst
funktionieren. Zum Beispiel darfst du nicht krank werden. Sofort
rückt jemand anderes an deine Stelle. Du bist austauschbar, auch
wenn du dich selbst für einmalig hälst. Malus. Wieso haben die
anderen so wenig Abstand zu dem, was sie tun? Wieso können die sich
so identifizieren mit ihrem Job, mag er noch so entfremdet sein? Sie
haben doch alle studiert, haben sich im Blick geübt, der im
Alltäglichen das Unalltägliche aufsucht, der die Distanz zu den
Dingen und zu sich selbst sucht. Oder etwa nicht? Waren sie nur
ausgebildet worden? Haben sie sich die Analysemethoden angeeignet, um
zu erkennen, dass in solch eingeschlossenen Verhältnissen, in
solchen betrieblichen Strukturen die Macht wohnt und die
Machtausübung anderer implizit eingeschlossen ist? Ob solche
Ansichten auf Möglichkeiten etwas zu idealistisch gedacht sind? Sich
in den Elfenbeinturm des akademischen Betriebs flüchten?
Funktionierte auch schon besser. Wie kann man das so akzeptieren,
sich zu eigen machen? Die Rolle, in die man hineindressiert wurde? Ob
das etwas mit unserem Bildungssystem zu tun hat? Schon die dauernd
praktizierte Formulierung „Wir“. Wer ist wir? Die Gesellschaft?
Der Betrieb? Der stark ist? Der sich ein Monopol erobert hat?
Wir
sind stark. „Wir schaffen das“. Wer ist wir? Der, der dich
entlässt und dir Lohnzugeständnisse abringt, wenn er es für nötig
hält (jawohl, immer noch meist ein „er“ und keine „Sie“).
Der dafür das Geschwätz vom „Strukturwandel“ allzeit parat hält
(Das Getue um die sogenannte „Globalisierung“ ist ja ein bisschen
ins negative Gerede gekommen...)? Dann bist du plötzlich nicht mehr
der Betrieb. Bist ein unfähiger Einzelner. Der Betrieb ist der,
dessen „Chefs“ riesige Karossen fahren, die sie als Statussymbol
direkt vor dem Eingang parken. Der Betrieb, dass sind doch die
Kaufleute, die alles Wichtige diktieren. Alles Wichtige hat auf
dieser Erde mit Geld zu tun, nicht mit Geist. Sie müsssen immer
wieder den Stallgeruch pflegen, auf jeder Konferenz. Sie müssen
miteinander anstoßen, sich übers Fußballspiel unterhalten, sich
Witze erzählen, übder die sie dann gemeinsam lachen sollen. Das
auch an jedem Geburtstag, den irgendein Kollege hat. Dann werden
kleine Tischen aufgestellt und Gemeinsamkeit zelebriert.
Du
selbst wirst dir dann ein Fremder. Verlierst den Kontakt zu dir,
während sie ihn zu kultivieren und pointieren scheinen - wofür sie
dann Crash-Kurse besuchen. Die Sehnsucht danach, sich irgendwo
wiederfinden zu können. Du, der du dir selbst einmal so sicher
warst, ohne selbstsicher sein zu können. Wo bist du heute? Hast dich
verloren in der Mechanik. Der Funktionalität. Der Normalität. Und
musst dankbar dafür sein.
Die
Ermüdung, die Trägheit, deine Feinde. Andere Menschen haben ein
anderes Temperament. Eine andere Vitalität und ein anderes Vertrauen
darin. Sie begegnet dir. Du solltest mehr Empathie aufbringen. Was
ist das? Sich in jemanden hinein denken? Notwendig, Zeichen der
Kultur. Letztenendes sind wir aber allein. Da besteht eine Spannung.
Donnerstag, 4. Oktober 2018
Im Blau sein
Das Meer: Hawaii und das große Blau. Die verführende
Gleichgültigkeit. Die Träume von Tsunami. Die Albträume. Die zum
Himmel hoch sich aufbäumende Flut, die von einer optischen Täuschung
übergeht in die Realität. Here comes the flood”,
so hieß einmal ein Titel. Psychologisch mag es darin auch um
so etwas wie Urvertrauen gegangen sein. Man möchte sich hineinstürzen in
dieses Blau und hat doch nur Angst davor. Ein Psychologe würde wohl
seine Schlüsse daraus ziehen. Alles ist freidlich. Und birgt doch
bedrohliche Möglichkeiten der Wildheit in sich. Des Ausfransens.
Jener Traum, ob er eine Rolle spielt? Wenn die Welle näher kommt,
erst von ferne, dann, unglaublich, immer näher an dich heran, du
glaubst es nicht, sie kommt noch näher, sie wird höher und höher,
sie wird haushoch und noch höher, sie überspült dich und sie
dringt nun ein in mich. Ich spüre jetzt das Wasser, wie es mich
einhüllt, umhüllt und mein Bewusstsein auslöscht. Ich vergesse das
Atmen und werde panisch. Ich bin allein im Element. Im Kosmos. Es
wird meine letztes Minute sein. Ich gehe unter. Die Luft, mir fehlt
die Luft. Es drückt auf der Lunge.
Ich wache auf im schönsten, strahlendsten Blau.
Ich wache auf im schönsten, strahlendsten Blau.
Mittwoch, 3. Oktober 2018
Arrive in another world (text)
Arrive in another World
The world is arranging around me, like I were in fog
I was searching, maybe for God, who are you?
Who am I? Do I dream?
Wave, one after another,
every Wave could be an Ego
human kind or animal
I was, I am, I will be
I am among mirrors
Death is on it's way
we only do not know, when it will arrive,
one could pass away
one can
one will be able
to arrive in another world
Dienstag, 2. Oktober 2018
Opfer
Ich
habe nachts eine Fernsehsendung gesehen, über Lazarett- oder
Sanitätszüge im Ersten Weltkrieg und davor. Die Leute wurden
teilweise in die Wagons geworfen, so dass sie danach kaum noch
kratteln konnten. Zu Werbezwecken wurden wunderbar ausgestattete Züge
gezeigt, in reinem Weiß und ausgestattet mit allem, was das Leben
angenehm machen konnte. In Wahrheit waren die Züge überbelegt,
dreckig und stanken. Ihre Priorität gegenüber den militärischen
Belangen war sehr nachgeordnet. Manchmal brauchten sie vier Tage, wo
militärische Züge, die etwa Nachschub transportierten, gerade mal
einen brauchten. Die Leute kamen auch mit schweren Traumata
nachhause. Wer wieder hergestellt wurde, musste unter Umständen ein
zweites Mal an die Front. Aus heutiger Sicht scheint uns das
unvorstellbar.
Die Leute brachten sich damals selbst als Opfer. Für
was? Fürs Vaterland. Geradezu religiös war das damals begründet.
Heute gibt es vielleicht „Restposten“ des Opfers. Sie alle sollten
aber möglichst nicht unser eigenes Leben betreffen. In der
Bundeswehr heute wird Sicherheit „hergestellt“. Sie ist also ein
ökonomisches Gut geworden. Ganz und gar. Die Vorstellung, dass
jemand sein Leben geben solle, für welche Idee auch immer, ist eine,
die uns zutiefst fremd ist und die nicht wirklich im Ernst als
Zumutung an einen Einzelnen gedacht werden kann. Unter diesen
Umständen erheben sich natürlich Gedanken darüber, wie eine solche
Gesellschaft nicht zum hilflosen und wehrlosen Objekt werden kann.
Außerdem könnte sie eine Strategie dazu entwickeln, wie dem Zerfall
der überkommenen Ordnungen entgegen getreten werden könnte.
Stabilisieren scheint an dieser Stelle das große Stichwort zu sein.
Kaufen. Abkaufen. Den Willen zur militärischen Auseinandersetzung.
Montag, 1. Oktober 2018
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