Über genaue Zahlen lässt sich streiten, was dann auch gerne bei einschlägigen Runden so passiert, dass nahezu alles zerredet wird (ein Schelm, wer sich Böses dabei denkt). Der Trend jedoch zeichnet sich bei vielen Untersuchungen ab: Die Kluft zwischen Arm und Reich wird größer. Wer die Augen aufmacht, kann dies an Alltäglichkeiten sehen. Die
Vermögensunterschiede entsolidarisieren die Gesellschaft. Wir sollten hier als erstes auf das „untere Drittel“ der Vermögenspyramide
schauen. Da ist man inzwischen statistisch gesehen real mit dem Vermögen etwas
oberhalb dessen, was man Ende der neunziger Jahre gehabt hat. Lange
Phasen in der Vergangenheit hatte man real etwas, was unterhalb
dessen angesiedelt war, was man Ende der neunziger Jahre hatte.
Altersvorsorge? Man könnte meinen, dass es die Entscheidung jedes
Einzelnen sei, wo er sich engagiert: auf den Finanzmärkten, in
Immobilien oder woanders, um sein Vermögen zu vergrößern.
Freilich ist es überwiegend so, dass dies beschriebene „untere
Drittel“ der Gesellschaft und darüber hinaus weitere 20 % gar
nicht die Möglichkeit hat, auf diese Weise Daseinsvorsorge zu
betreiben und seinen „Wohlstand“ zu vermehren. Das Vermögen
dieser Schicht ist nämlich 0. Insofern stellen sich für solche
Menschen diese Fragen nicht. Die oberen 10 % der Gesellschaft
hingegen haben inzwischen mehr als zwei Drittel des Vermögens. Davon
hat ein einziges Prozent etwa ein Drittel des Gesamtvermögens. Alle
anderen (also etwa 2 Drittel der Gesellschaft) haben etwa ein
Drittel. Anlaufende Konjunktur? Oder - wie bei uns - Aufschwung?
Bei den Rettungsaktion ist das Vermögen, was
gerettet worden ist, war im Wesentlichen das Geld eines sehr kleinen
Teils der Bevölkerung. Bezahlt hat das aber die gesamte Bevölkerung.
Was Arbeitslosigkeit angeht, scheint es einen Rückgang gegeben zu
haben. Freilich nicht dadurch, dass möglichst viele jetzt
vollwertige Arbeitsplätze haben (das Arbeitsvolumen ist immer noch
niedriger als in den „Neunzigern“). Es gibt einfach mehr Jobs
(freilich verschiedenster Art). Hinzu gekommen sind meist prekäre
Jobs, wie etwa befristete Verträge, Teilzeitjobs, Minijobs, usw.,
was sich in den „Realeinkommen“ ausdrückt) Bei den
Realeinkommen hat es jahrelang (seit Ende neunziger) bestenfalls
einen Gleichstand gegeben. Dies hat damit zu tun, dass diejenigen,
die aus der Arbeitslosigkeit heraus gekommen sind, nunmehr Jobs
haben, die deutlich schlechter bezahlt sind, als früher.
Ein Durchgang durch Realitäten aus meiner Sicht - Blog von Ulrich Bauer (Ergänzt ubpage.de)
Freitag, 31. Juli 2015
Donnerstag, 30. Juli 2015
Schlaglöcher
Schlaglöcher.
Allüberall. Der Staat (in welcher Form auch immer) kommt seinen
unmittelbaren Pflichten nicht nach. Politiker versuchen, ihr
jeweiliges idiologisches Süppchen drauf zu kochen. Die einen ein
neoliberales, die anderen ein verstunken linkes. Passieren tut
nichts. Denn diese Politiker fühlen sich ja legitimiert. Durch das
Volk und seine repräsentative Demokratie. Das Gelingen oder
Nichtgelingen besteht nun darin, die Verantwortlichkeiten zwischen
Bund, Länder, Kreisen und Kommunen hin- und her zu schieben und sich
jeweils als großen Gewinn ans Revers zu heften, wenn der Griff in
einen Fördertopf oder das Zuschieben an eine andere
staatliche Instanz gelungen ist. „Nicht ich bin verantwortlich,
sondern der andere...“ ist gerne gepflegter Politikersprech. Wie
lange eigentlich lässt man sich so etwas bieten? In anderen Ländern
ist natürlich alles noch viel schlechter. Auch dies ist ein gängiger
Politikerverweis. Nun ja, es kommt darauf an, ob föderalistisch
(Länder etc.) oder zentralistisch organisiert (z.b. Frankreich, wo
nahezu alles von Paris aus durch eine „Entscheiderclique“
geregelt wird). Von einer Instanz zur anderen schieben: ein beliebtes
Politikerspiel.
Mittwoch, 29. Juli 2015
Schlüssel
Wer hat meinen Schlüssel gesehen?
er ist offenbar unrasiert und hat einen Bart
Ich wende das Blatt und lese verkehrt
nimm's nicht persönlich, sieh's positiv!
Wer hat meine Gedanken gesehen
sie sprießen manchmal wild und ich kann sie kaum fassen
Mixed Pickels, sie jucken so undefiniert
und wachsen nach, kaum sind sie wegoperiert
er ist offenbar unrasiert und hat einen Bart
Ich wende das Blatt und lese verkehrt
nimm's nicht persönlich, sieh's positiv!
Wer hat meine Gedanken gesehen
sie sprießen manchmal wild und ich kann sie kaum fassen
Mixed Pickels, sie jucken so undefiniert
und wachsen nach, kaum sind sie wegoperiert
Dienstag, 28. Juli 2015
Arm und Reich today (1)
Die
Reichen werden in Deutschland immer reicher. Die Armen werden immer ärmer. Das ist
mittlerweile oft zu hören, - natürlich ohne Konsequenzen. Als
Klischee und Floskel. Jetzt sind wieder Zahlen dazu erschienen, die
natürlich mit jenen kollidieren, die Wirtschaftsverbände und ihre
Gefolgsleute regelmäßig zu diesem Thema herausgeben (Manager sollen nach neuen Zahlen das 54fache (!) ihrer Facharbeiter verdienen, andere Stimmen berichten vom 70fachen (!)). Doch nicht nur in den einschlägigen Talkrunden des Fernsehens (das wohl auch von einer Meinung, einer Schicht und deren Sichtweisen dominiert wird) wird
fortwährend gestreut, dass es Deutschland noch nie so gut ginge wie
heute. Außerdem waren die Zahlen aus dem Nachrichtenfluss schnell verschwunden.
Bloß wem? Effektiv? Ist das vielleicht inzwischen stark polarisiert? Profitieren etwa die Besitzenden überproportional, während es mit den Armen immer weiter und noch schneller abwärts geht? Abseits von idiologischen Ausrichtungen sollte man darüber mehr diskutieren ("Ist und Soll-Zustand" vergleichen, - freilich ohne permanente Unterstellungen). Tatsache ist wohl, dass das sogenannte „Wachstum“, das diese Wirtschaftsform permanent als Erfolgsmeldung vorantreibt, wohl so gar nicht unumstritten ist. Am Ende könnte diese Art des "Wachstums" (das kein nachhaltiges ist) zum totalen Kollaps der Erde führen.
Spätestens dann würde es wohl für alle, die es sich dann leisten können, zupass sein, auf einen anderen Planeten zu verschwinden. Erste Anzeichen einer solchen Strategie sind ja längst in Gange.“Absurd“, so höre ich die Wirtschaftsherolde dazu skandieren. Tatsache scheint auch zu sein, dass es inzwischen (als Folge der Neoliberalisierung) deutlich mehr Arbeitsplätze auf Niedriglohn-Niveau gibt. Der sogenannte „prekäre Bereich“ dieses Arbeitsmarktes scheint sogar deutlich im Vordergrund dieses "Aufschwungs" zu stehen. Eine Aufstockung vom Amt (Agenturen und wie immer sich solche Einrichtungen nennen...), dürfte in diesem Zusammenhang bedeuten, dass die vom Staat repräsentierte Allgemeinheit solche Kosten übernimmt, die private Profiteure ihr (auf vollkommen legalem Wege!) hinterlassen haben. Im Vordergrund stehen Arbeitsplätze, egal von welcher Qualität. Dies gilt nicht nur für Deutschland, aber in ganz besonderem Maße für hier, wo gerne Vollbeschäftigung und allgemeine Zufriedenheit ausgerufen wird.
Bloß wem? Effektiv? Ist das vielleicht inzwischen stark polarisiert? Profitieren etwa die Besitzenden überproportional, während es mit den Armen immer weiter und noch schneller abwärts geht? Abseits von idiologischen Ausrichtungen sollte man darüber mehr diskutieren ("Ist und Soll-Zustand" vergleichen, - freilich ohne permanente Unterstellungen). Tatsache ist wohl, dass das sogenannte „Wachstum“, das diese Wirtschaftsform permanent als Erfolgsmeldung vorantreibt, wohl so gar nicht unumstritten ist. Am Ende könnte diese Art des "Wachstums" (das kein nachhaltiges ist) zum totalen Kollaps der Erde führen.
Spätestens dann würde es wohl für alle, die es sich dann leisten können, zupass sein, auf einen anderen Planeten zu verschwinden. Erste Anzeichen einer solchen Strategie sind ja längst in Gange.“Absurd“, so höre ich die Wirtschaftsherolde dazu skandieren. Tatsache scheint auch zu sein, dass es inzwischen (als Folge der Neoliberalisierung) deutlich mehr Arbeitsplätze auf Niedriglohn-Niveau gibt. Der sogenannte „prekäre Bereich“ dieses Arbeitsmarktes scheint sogar deutlich im Vordergrund dieses "Aufschwungs" zu stehen. Eine Aufstockung vom Amt (Agenturen und wie immer sich solche Einrichtungen nennen...), dürfte in diesem Zusammenhang bedeuten, dass die vom Staat repräsentierte Allgemeinheit solche Kosten übernimmt, die private Profiteure ihr (auf vollkommen legalem Wege!) hinterlassen haben. Im Vordergrund stehen Arbeitsplätze, egal von welcher Qualität. Dies gilt nicht nur für Deutschland, aber in ganz besonderem Maße für hier, wo gerne Vollbeschäftigung und allgemeine Zufriedenheit ausgerufen wird.
Montag, 27. Juli 2015
EU, Linke und Staat
Dass
"der Staat" jederzeit dadurch legitimiert sei, dass seine Vertreter gewählt seien, verbreiten besonders gerne links orientierte
Tonangeber. Dabei ist doch schon seit Kafka klar, dass „der Staat“
ein für viele Menschen völlig undurchsichtiger Super- und Monopolkonzern ist,
der seine Umsätze mit seinen Beamten per Steuererklärung macht und
alle Macht inne hat (besonders die finanzielle ist ihm in Deutschland wichtig! In anderen Ländern reißt er gar gerne die Macht zum Töten an sich, - aber das verstehen wir aus unserer eurozentristischen Perspektive nicht, - so ein paar Apologeten), weswegen er auch zu allem legitimiert scheint.
Auch zur dunklen und manchmal auch gewalttätigen Durchsetzung seiner
von sich an sich selbst verliehenen Rechte (das nennt man dann oft
„Rechtssaat“, - Vorratsdatenspeicherung etc.). Das Problem ist, dass dieser Staat in Verkennung der etwa von Max Weber zugemessenen bürokratischen "Qualität" leicht zur bürokratischen Verkrustung und Verfestigung neigt (siehe „vertikale“
Durchlässigkeit, die etwa in Deutschland stark nachgelassen hat und
die in Staaten wie Frankreich schon lange von selbsterklärten
„Eliten“ wie jene klassische Kumpelgemeinschaft von der ENA dominiert wird),
dass er Zwänge aller Art ausübt, die nicht immer so klar
legitimiert sind, wie sich selbst durch ihre wohlbestallten „Diener“
gerne ausgeben - und dass er gerne in Kontrollwahn verfällt. Wie - bitte schön – funktioniert denn beispielsweise die EU?
Wie ist dieser "parlamentarische" Haufen organisiert, der oft in Brüssel, - einmal pro
Monat auch per Umzug in Straßburg, - residiert und dort Macht ausübt? Wie
sieht's mit TTIP aus? Wieso ist das geheim? Wem nützt das? Wer setzt sich wie dafür ein? Ein paar
Politiker scheinen da etwas in einen Zwiespalt gekommen zu sein und es mit der Demokratie dann doch nicht so genau zu nehmen..... Was
wird da in den EU-Hinterzimmern ausgeklüngelt? Jetzt soll es vielleicht
einen EU-Finanzhaushalt geben. Das wäre vielleicht zu begrüßen.
Doch: wie demokratisch mag er strukturiert sein in einer ach so
demokratischen Institution wie der EU?
Sonntag, 26. Juli 2015
Weg in die Zukunft
Vielleicht geht es darum, Respekt zu
zeigen und im Einklang mit der Natur zu leben. Vom Ozean bis zum
kleinen Tier ist alles Teil eines großen Ganzen. Wenn wir nicht
verstehen, wieso beispielsweise ein kleines Insekt so wichtig ist, unterbrechen wir
die Kette, die alles zusammenhält. Die Probleme der modernen Welt,
die Ernährungsprobleme, die Klimaerwärmung, die Angst, all das
ließe sich besser lösen, wenn wir uns einfach nur anschauen würden, wie die
eingeborenen Völker sich im Laufe ihrer Geschichte angepasst haben.
Vielleicht würden wir uns dann zukünftig mit anderen Augen
betrachten und gemeinsam eine bessere Zukunft für alle schaffen.
Samstag, 25. Juli 2015
Freitag, 24. Juli 2015
Willen (Songtext)
WILLEN
Du mach mal schnell das Fenster auf
es wird doch jetzt nicht klemmen
die Luft fängt an heftig zu brennen
es sind doch immer die gleichen
ständig am nörgeln und am motzen
was soll der Quatsch, das ist zum kotzen
die Welt is so schön da draußen
die Welt ist manchmal bitterkalt
du wirst nie da gewesen sein
alles war vielleicht nur eins
Fenster auf, ich krieg keine Luft
hier ist's so heiß, hier dorrt alles aus
wer hier reinkommt, den treibt's gleich wieder raus (hinaus)
Hände weg, was soll der Quatsch
Das bleibt jetzt zu, jetzt geb' eine Ruh
das ist halb so schlimm und nur übertrieben
die Welt is so schön da draußen
die Welt ist manchmal bitterkalt
du wirst nie da gewesen sein
alles war vielleicht nur eins
Du mach mal schnell das Fenster auf
es wird doch jetzt nicht klemmen
die Luft fängt an heftig zu brennen
es sind doch immer die gleichen
ständig am nörgeln und am motzen
was soll der Quatsch, das ist zum kotzen
die Welt is so schön da draußen
die Welt ist manchmal bitterkalt
du wirst nie da gewesen sein
alles war vielleicht nur eins
Fenster auf, ich krieg keine Luft
hier ist's so heiß, hier dorrt alles aus
wer hier reinkommt, den treibt's gleich wieder raus (hinaus)
Hände weg, was soll der Quatsch
Das bleibt jetzt zu, jetzt geb' eine Ruh
das ist halb so schlimm und nur übertrieben
die Welt is so schön da draußen
die Welt ist manchmal bitterkalt
du wirst nie da gewesen sein
alles war vielleicht nur eins
Donnerstag, 23. Juli 2015
Umsetzer
Es gibt unter den professionellen Schreibern womöglich zu viele nette
Dampfplauderer, die sich in nichts und niemanden hineinversetzen
können. Weil sie nur sich
selbst und nichts anderes kennen. Sie
bestechen durch nettes Wortgeklingel, das sie mehr oder weniger der
Realität anhängen, das sie abkupfern, umformen und in neue
Schläuche gießen. Feuilletonisten, Schwätzer, Möchtegernliteraten, Bonvivants, Halbgebildete......die "schon mal von was gehört" Habenden, dem Zeitgeist
halbherzig auf der Spur, je nachdem, ob's ihnen ihrem "Produkt" und ihrem Imageaufbau
was nützt. Und dann gibt es die Umsetzer, Herdentreiber, Unteroffiziere, Poliere und Vorarbeiter, die penibel die Einhaltung sich
selbst gegebener Regeln überwachen, die Abmahnungen verteilen und
ein strenges Gesicht machen, während die Geschäftsleitung ihnen aus
Rationalisierungsgründen schon längst den Boden unter den Füßen
weggezogen hat und ihre Austauschbarkeit offenkundig geworden
ist. Smarte Dampfplauderer von Halbwahrheiten, die sie nicht richtig
verstanden haben. Unterhaltsam quatschen, Inhalt völlig egal, den
Leser dahin ziehen, egal zu was. Schwadronieren, fabulieren.
Mittwoch, 22. Juli 2015
Dienstag, 21. Juli 2015
Ferienkultur Kulturferien
Bis zum Beginn der Schulsommerferien
müssen je nach Bundesland in gedrängter Zeit alle Veranstaltungen
stattfinden, damit uns anschließend das sogenannte „Sommerloch“
leer und hohl entgegengähnen kann. Und alle Veranstalter machen da
in seltener Übereinstimmung mit: Die Musik, das Theater, die Kunst
und das Wort, die bilden. Der Kuchen der an Veranstaltungen
Interessierten ist zwar nicht urplötzlich größer geworden, aber
jeder will sich jetzt noch schnell das größte Stück davon
abschneiden. Alle Veranstaltungen zur selben Zeit. Das kann natürlich
nicht gut gehen. Alljährlich ist's Ritual. Muss das so krass sein?
Zielen alle Veranstaltungen ausschließlich auf die Eltern von
schulpflichtigen Kindern oder auf die Angehörigen von Betrieben, die
einheitlich zu ihren Ferien angetreten sind? Auf die
Besserverdienenden, die sich einen um den Sommermalus verteuerten
Vier-Wochen-Urlaub leisten wollen? Ob sich die Lebensgewohnheiten
nicht doch längst verschoben haben und ob eine ganze Branche, die
sich sich ja doch ansonsten so kompromisslos marktgängig nach
Angebot und Nachfrage richtet, zur Ignoranz aller sommerlichen
Bedürfnisse entschlossen hat? Es ist jedes Jahr dasselbe. Es gibt "Sommerprogramme". Ansonsten herrscht weit gehend
tote Hose. Jaja, die Angehörigen von Veranstaltungsagenturen, von
Theatern und überhaupt alle Kulturschaffenden haben auch ihr Recht
auf Urlaub und vier Wochen Hitzefrei und irgendwann muss ja....
außerdem wollen die Leute in dieser Zeit partout nicht in
geschlossene Räume, weil es da ja noch heißer
ist......blablabla.....Aber muss das alles so krass ausfallen? Muss
die kulturelle Sommerstrafe für alle Daheimgebliebenen in
meditativer Ödniss absolviert sein?
Montag, 20. Juli 2015
Durch Virtualitäten
Derzeit ist es möglich geworden, mit
einer Pappbrille und einem Handy sich in virtuelle Welten so
hineinzuversetzen, als sei man Teil des Videos. Ab ins Videospiel,
wir sind ein Teil davon, alles wird ein Spiel per Datenbrille, per
Fiktion! Und die großen Firmen, die üblichen Verdächtigen, sind
mit von der Partie! Die Geschichte soll sich nicht nur in uns
abbilden, sondern direkt vor uns und in uns. Die Vision ist perfekt.
Eine Menge Rechenkapazität wird dazu in Bewegung gesetzt und gaukelt
die Nähe der virtuellen zur „analogen“ Realität vor – alles natürlich gegen Kohle. Reisen, etwas bauen usw., die einschlägigen
Anbieter sind natürlich so begeistert von ihrem neuen Gimmick, dass
das alle „innovativ“ Gesinnten so mitreißt, dass daraus bald
viel Profit werden wird. Immer mehr angesagt wird auch ein Mix aus
der virtuellen und realen Welt sein: in Simulatoren fürs Militär
(natürlich!, - die sind immer vorne mit dabei!), für den Flugbetrieb und in
anderen phantastischen Wirklichkeitssimulationen. Zumindest in einer
Übergangszeit könnte sich die Frage stellen: wem wird diese
Technologie zur Verfügung stehen? Denjenigen, die sowieso die Kohle
für alles haben und entsprechende Gebühren abdrücken können?
Arbeitslosen, wie es sie auf der ganzen Welt und zuletzt auch in
hohem Maße in Europa gibt? Angehörigen von armen Staaten? Wann?
Wird das alles ein weiteres Instrument der gesellschaftlichen
Polarisierung zwischen Reich und Arm werden? Wird es Patente auf
bestimmte Realitäten oder Realitätsausschnitte geben und wie werden
sich diese auswirken wem wird es nützen, dass sich die Realitäten
zunehmend vermischen? Die Talking Heads entwarfen in der Rockmusik vor vielen Jahren
eine solche Vision einer Realität und landeten schließlich in den
Verwertungsprozessen der Medienindustrie. Es gab ein Buch, das „Die
Berliner Simulation“ hieß und schon vor Jahrzehnten einem solchen
Lebensgefühl der austauschbaren Realität auf der Spur war. Auch
Aldous Huxley ahnte schon vor vielen vielen Jahren etwas davon und setzte das in literarische Visionen. Der
frühere Drogenpapst Timothy Leary faselte etwas von der Austauschbarkeit
Bewusstseinsebenen und drängte auf Erweiterungen. Doch jetzt wird es scheinbar Realität, tritt auf
technische Weise in unsere Existenz. Von nun an und in alle Ewigkeit.
„Realität, was ist das?“ es wird dies möglicherweise die
typische Frage der Besitzenden sein.
Sonntag, 19. Juli 2015
Europäische Tragikkomödien
Die
jüngsten Ereignisse sprechen Bände. Da hat man sich gerade eben
wieder mal mit zahlreichen Nachteinlagen auf eine Art Einigung
verständigt, die unter anderem den beteiligten Politikern unter
Beschwörung des „europäischen Geistes“ gegen hohe
Milliardenbeträge an Steuergeld Zeit für ihre Wiederwahl in Ruhe
vor einem großen Problem beschafft, da streichelt die ominipräsente
Kanzlerin, die um ein „menschliches Image“ bemüht ist, einem
kleinen Kind aus dem Libanon das Abschiebeproblem schön. Politik
trifft auf Wirklichkeit. Die Inszenierung ist offenbar im unerwünschten Sinne ausgefranst.
Gleichzeitig ist das Flüchtlingsproblem noch nicht einmal
angegangen. Bestimmte Länder der EU weigern sich rundweg, ein genau
berechnetes Kontingent an Flüchtlingen aufzunehmen. Anzug-, Kostüm-
und Schlipsträger verschanzen wohlklimatisiert hinter von einer
Schar Referenten wohlformulierten Anträgen mit seltsamen
technokratischen Namen und können sich am Ende mal wieder nicht
einigen. Dies wird nur in Umrissen von außen sichtbar, denn solche
Sitzungen sind nicht selten nichtöffentlich. Agenda, Angela,
Wertegemeinschaft: was bleibt da dem Betrachter und Stimmvieh? Diese Deppen fahren Europa und die europäische Vision an die Wand, die berauschen
sich an ihren eigenen Bürokratismen, mit denen sie die Länge von
Gurken und den Krümmungsgrad von Bananen herbeiregeln wollen. Marode Fischkutter sinken währenddessen,
kaputte Außenbordmotoren fallen für Menschen aus, die 8 Tage
nichts mehr gegessen haben. Natürlich Wirtschaftsflüchtlinge. Hat es zu allen Zeiten gegeben. Es ist wohl nichts Schlimmes dabei, dort leben zu wollen, wo es einem besser geht.
Die Abgehobenheit der Inszenierung von jeglicher Realität wird wieder deutlich. Haben diese Leute, diese "Entscheider" irgendeinen Bezug zu der Realität, über die sie da in gestelzten Phrasen und Floskeln mit scheinbetroffenem Blick quatschen? Was fällt ihnen an Sofortmaßnahmen ein, außer dem von einem Wertegenossen hochgezogenen Zaun an der Grenze von Ungarn? Für Europa kann auch das alles sehr sehr gefährlich werden, nicht nur die millardenhafte Verschwendung von Steuergeldern.
Die Abgehobenheit der Inszenierung von jeglicher Realität wird wieder deutlich. Haben diese Leute, diese "Entscheider" irgendeinen Bezug zu der Realität, über die sie da in gestelzten Phrasen und Floskeln mit scheinbetroffenem Blick quatschen? Was fällt ihnen an Sofortmaßnahmen ein, außer dem von einem Wertegenossen hochgezogenen Zaun an der Grenze von Ungarn? Für Europa kann auch das alles sehr sehr gefährlich werden, nicht nur die millardenhafte Verschwendung von Steuergeldern.
Samstag, 18. Juli 2015
Salonsozialisten
Salonsozialisten? Ist ein
Phänomen, das mich in dieser oder jener Form immer wieder begleitet
hat. Meist sind das linke bis linksradikale Menschen, die freilich
selbst äußerst begütert sind, die eine erstklassige Ausbildung
(bei entsprechendem finanziellen Aufwand) genossen haben oder
genießen und gerne anderen Menschen ihre Weisheiten von
gesellschaftlicher Veränderung predigen, eingedenk dessen, dass sich
an gewissen Grundgegebenheiten nichts so schnell ändern wird und dass sie selbst immer auf der richtigen und sorglosen Seite stehen werden.
Früher war solches ein Ausweis von „Progressivität“ und Willen
zur tatsächlichen Veränderung, der im Bereich des Populismus auch
politisch leicht genutzt werden konnte. Ein Recht dazu gibt ihnen
nach eigener Einschätzung, dass sie sich selbst als Angehörige
einer Elite fühlen. Und denen ist ja alles erlaubt. Ale anderen sind ja Stimmvieh, das ihr Tun im demokratischen Sinne rechtfertigen soll.
Nach dem Niedergang dessen, was sich bis 1989 als Sozialismus ausgab, hätte man meinen können, das solche Haltungen etwas in der Defensive geraten seien. Waren sie ja auch. Doch mittlerweile, angesichts auch der verheerenden neoliberalen Exzesse der vergangenen Jahre, scheinen solche Leute wieder mehr Chancen zu haben. So hat mich etwa die ausführlich bebilderte „Homestory“ eines damaligen europäischen Ministers in seinem Penthouse vor traumhaften Ausblick dann doch etwas gestört. Der Mann lässt sich überall als akademisch geweihter Radikalmarxist ausrufen und leert die Kaviarbecher, während unten auf der Straße in den Abfallkübeln nach Essbarem gestochert wird. Am Klavier sitzend, als den Frauen gefälliger Beau in trauter Zweisamkeit mit der edelgesichtig schönen Ehefrau und in weiteren Wohlfühlsituationen ließ sich der reiche Marxist seinem Volk präsentieren, das währenddessen keine Ahnung hatte, wie es die kommenden Tage überstehen sollte, aber seinen Gaukelmarxisten und ihren Sprüchen ausführlich zujubelte. Auch diejenigen, die sich in Deutschland gerne links nennen und das entsprechende Image pflegen, sind bei solchen Vorführungen gerne dabei. Sie loben schon mal den starken Arm des Volkes, um sich anschließend in den Porsche zu setzen und zur Villa in der Toskana zu brausen. Natürlich ist das, was sie sagen, nicht deswegen falscher, weil sie selbst unfähig sind, das in ihrem Lebensstil adäquat umzusetzen. Doch wenn nicht mal sie selbst der Realisierung ihrer Sprüche entsprechen, ja, wenn sie ihm in krasser Weise durch ihren Lebensstil widersprechen, mag auch das Vorgetragene nicht die allgrößte Überzeugungskraft haben. Doch solche Leute vermögen oft mit ihrer Außenwirkung sehr bewusst und gezielt umzugehen und sie in den Bereich des Charisma zu überführen: der Beifall ist ihnen dann gewiss. Abgehobene und akademisch gebenedeite Theorien als besonders fortschrittlich zu „verkaufen“, erscheint dann als ihre „Spezialität“.
Nach dem Niedergang dessen, was sich bis 1989 als Sozialismus ausgab, hätte man meinen können, das solche Haltungen etwas in der Defensive geraten seien. Waren sie ja auch. Doch mittlerweile, angesichts auch der verheerenden neoliberalen Exzesse der vergangenen Jahre, scheinen solche Leute wieder mehr Chancen zu haben. So hat mich etwa die ausführlich bebilderte „Homestory“ eines damaligen europäischen Ministers in seinem Penthouse vor traumhaften Ausblick dann doch etwas gestört. Der Mann lässt sich überall als akademisch geweihter Radikalmarxist ausrufen und leert die Kaviarbecher, während unten auf der Straße in den Abfallkübeln nach Essbarem gestochert wird. Am Klavier sitzend, als den Frauen gefälliger Beau in trauter Zweisamkeit mit der edelgesichtig schönen Ehefrau und in weiteren Wohlfühlsituationen ließ sich der reiche Marxist seinem Volk präsentieren, das währenddessen keine Ahnung hatte, wie es die kommenden Tage überstehen sollte, aber seinen Gaukelmarxisten und ihren Sprüchen ausführlich zujubelte. Auch diejenigen, die sich in Deutschland gerne links nennen und das entsprechende Image pflegen, sind bei solchen Vorführungen gerne dabei. Sie loben schon mal den starken Arm des Volkes, um sich anschließend in den Porsche zu setzen und zur Villa in der Toskana zu brausen. Natürlich ist das, was sie sagen, nicht deswegen falscher, weil sie selbst unfähig sind, das in ihrem Lebensstil adäquat umzusetzen. Doch wenn nicht mal sie selbst der Realisierung ihrer Sprüche entsprechen, ja, wenn sie ihm in krasser Weise durch ihren Lebensstil widersprechen, mag auch das Vorgetragene nicht die allgrößte Überzeugungskraft haben. Doch solche Leute vermögen oft mit ihrer Außenwirkung sehr bewusst und gezielt umzugehen und sie in den Bereich des Charisma zu überführen: der Beifall ist ihnen dann gewiss. Abgehobene und akademisch gebenedeite Theorien als besonders fortschrittlich zu „verkaufen“, erscheint dann als ihre „Spezialität“.
Freitag, 17. Juli 2015
Donnerstag, 16. Juli 2015
Bionic Days
Ein weißer Hai scheint gestern vor Florida bei der Jagd nach Möwen gestrandet zu sein. Sowas ist natürlich von den Medien vielbeachtet. Der Mythos ist halt groß und erzeugt jenes Kribbeln, das Medien gerne verkaufen.Doch dazu zwei Beispiele aus der Bionik: Haie
brauchen zu ihrer Fortbewegung offenbar sehr wenig Energie. Ihre Haut
besteht aus winzigen Schuppen mit einem Grad in der Mitte. Zwischen
den Graten bildet sich eine dünne Wasserschicht, die beim Schwimmen
den Reibungswiderstand verringert. Schwimmbegleitung aus solchen
Fasern gibt es mittlerweile mit genau diesen Eigenschaften. Eine
solche Haihaut eingebaut an wichtigen Stellen kann starke Vorteile
verschaffen, eine Erkenntnis, die zuerst Sportler mit ihren
Schwimmanzügen für sich ausgenutzt haben, indem sie so ihren
Wasserwiderstand verringert haben. Diese Vorgänge sind etwa 10 Jahre
her. Mittlerweile sind solche Erkenntnisse auch in die Herstellung
von Massenware eingewandert.
Es zeigt sich, dass die Evolution im
Laufe von Milliarden von Jahren Möglichkeiten gefunden hat, die wir
uns viel mehr zunutze machen könnten. Dabei ist es möglicherweise
nicht sehr förderlich, sich technologisch der Natur überlegen zu
fühlen. Immerhin sind die „Try and Error“-Phasen, also die
Testerprobung mit der der Natur nicht zu vergleichen. Energie und
Mobilitätsprobleme lassen sich vielleicht im Einklang viel besser
bewältigen, indem Möglichkeiten genutzt werden, wie sie die Natur
in sehr langen Testreihen, also der Evolution hervor gebracht hat.
Schaben können an Wänden
hochklettern. Wie das? Winzige Widerhaken an ihren Beinen finden an
der kleinsten Unebenheit Halt. Die Technik, mit der die Schaben ihre
Widerhaken einsetzen, ist dabei entscheidend und Wissenschaftler
haben genau diese Technik mit Robotern umgesetzt. Fliegen klettern
mühelos vertikale Glasflächen hinauf, obwohl es keine Unebenheiten
gibt, wo sie sich festklammern könnten. Das Klettern gewährleisten
winzige Häarchen an den Fliegenbeinen. Am Ende jedes Haares befindet
sich eine Art Verbreiterung. Mithilfe einer öligen Flüssigkeit, die
die Fliege ausscheidet, haften diese Verbreiterungen an glatten
Oberflächen. Aber es geht auch noch einfacher, ohne diese klebrige
Flüssigkeit: zum Beispiel bei Laubfröschen. Auch bei ihnen sind die
Beine mit einer klebrigen Substanz überzogen. Aber der Mechanismus
ist ein anderer: das Sekret der Frösche ist kaum dickflüssiger als
Wasser. Also ist es nie klebrig genug, um den Frosch auf der glatten
Fläche zu halten. Trotzdem gelingt ihnen ihr Vorhaben. Ihre
Fußsohlen weisen ein Muster ein Muster aus achteckigen Plättchen
auf, die beweglich sind um sich dem Untergrund anzupassen. Winzige
Beulen auf der Oberfläche der Plättchen bieten ausreichend
Reibungsfläche, um den Frosch auf der Glasplatte zu halten. Ob so
etwas in die Reifentechnologie eingehen könnte?
Mittwoch, 15. Juli 2015
Dienstag, 14. Juli 2015
Das Teil
Ein Stück löst sich von einem
Auto vor dir, aber du glaubst das nicht, hast eine Wut, man hat das Teil nicht richtig befestigt, - das ist
doch rücksichtslos!, - doch die Lage wird unausweichlich, das
Ding kommt auf dich zu, es ist außer Kontrolle, die Wirklichkeit bleibt
stehen, die Augenblicke dehnen sich. Das Unvermeidliche stößt
mit dem Zufall zusammen und kommt als solches jetzt auf dich zu. Du kannst nichts
dafür, ob ausgerechnet dies Auto dein Schicksal wird, es ist so ungerecht, aber warum ich? Es wird
dich zerfetzen, Blut wird fließen, dein eigenes Blut, es wird dir
schlecht, nein, du spürst das Gefühl kommen, ein Idiot, Du hast
nicht mehr lange zu leben, ausweichen ist unmöglich, aber vielleicht hast du Glück,
vielleicht ist ja alles nicht so schlimm. Es ist wie Rasiermesser, die langsam in dich eindringen, die Welt da draußen, die läuft in ihrem Modus weiter mit. Du bist höchstens ein Auswechselspieler, gelegentlich geht jemand ab von dieser Bühne, was macht's? Ohne
dich, ohne mich existiert die Welt nicht... aber das geht jetzt weiter.....
Montag, 13. Juli 2015
Sonntag, 12. Juli 2015
Was Leben sein könnte (1)
Wie wollen wir leben? Wo wollen wir leben? Was
bedeutet uns das? Ist da ein Hecheln, das den Siegern meistens
hinterher ist? Oder wollen wir das auf der Straße mit möglichst
vielen Pferdestärken ausgleichen? Lassen wir uns selbst finden, uns
herausmodellieren oder sind wir hinter dem her, was als
„Selbstoptimierung“ derzeit die Propaganda des Zeitgeists ist?
Wollen wir Zufriedenheit anstreben, eine Sicht auf uns selbst, die
eingebettet ist in ein wie auch immer geartetes Umfeld? Oder wollen
wir dem hemmungslosen Egoismus frönen, der den Neoliberalismus zu
seiner Idiologie hat und das Streben nach Gewinn vor allem auch auf
Kosten der Allgemeinheit sucht? Was ist, was könnte Allgemeinheit
überhaupt sein? Das, was Sozialisten, Kommunisten wie eine Monstranz
vor sich hertragen? Der Staat? Hat der Staat nicht auch totalitäre
Züge, die er uns aufzwingt, ist der nicht sogar der durch Wahl
legitimierte Superkonzern, - oder ist er der Souverän, der immer alles richtig sieht? Wohlfühlen,
Wellness – in dieser Welt des Klimawandels und das massenhaften
Abschlachtens von Tieren? Welche Rolle könnte da ernst genommene
Ethik und Moral spielen, die gerade nicht an den Glaubenssätzen der
Kirchen hängt und Tradition als einen Wert unter anderen wahrnimmt.
Geht es um Mäßigung, um das „richtige Maß“ oder „Maß
halten“. Welche Rolle spielt da die „Sorge um sich“ (Foucault)
oder sittliches Verhalten? Worin könnte dieses begründet sein?
Disziplinierung und Gehorsam.... in einer neoliberal gesinnten
Umwelt? In einer kommunistisch ausgedachten Umwelt? Wo sind wir? Wer
sind wir? Sich über solche Dinge in einem lebendigen Austausch
unterhalten zu wollen, Ansichten auszutauschen und sich gegenseitig
dabei anzuregen, könnte eine Disziplin sein, die Zukunft hat.
Samstag, 11. Juli 2015
Freitag, 10. Juli 2015
Fassaden und Paravants
Sie
haben sich zu oft gruppiert, zu Lug, zu Trug, haben um deine
Kaufkraft geworben
um Deine Wertschätzung, um deine Aufmerksamkeit, haben die Bedeutung in Hülsen gesperrt
in Bilder, die missbraucht und vergewaltigt, zu fetten Gemeinplätzen wuchsen
es ist ein nettes Hopping, über der unsichtbaren Hoheit, verkaufter Luftschlösser
aber dich plagt eine Sehnsucht nach Text, nach eigenen Worten, sie zieht dich weiter
in andere Formationen, viele Körper reden und sagen nichts, es ist genauso, wie dieser Satz,
eine vorbereiteter Gemeinplatz, eine automatisierte Deutung, eine hübsch geformte Lüge
der Sinn geht im universalen Geräusch unter, in weißem Rauschen, das sich gegenseitig auslöscht
und du bist ein Pirat der Patterns, Ich ist ein Anderer
mit den anderen vernetzt sein, ein Docking wagen, abseits der Kommunikation
sich in andere Positionen begeben, wagen, sie in Frage zu stellen
das willst Du vielleicht, Ich zu sagen ist eine Reaktion auf ständig wachsende Unsicherheit
dabei könnte alles so anders sein
in Unbekanntem unbekannt bleiben, unerkannt, wir treiben knapp unter der Oberfläche dahin
und strecken den Hals gelegentlich müde in die Höhe, der Papierweg ist verstopft
Schwächen offen zu zeigen, könnte sich als Stärke erweisen, Lüge, eitel Selbstinszenierung
schöne Fassaden sind auch schön - als Fassade, ein Paravant, flüchtig aufgestellt
rund um bittere Erbärmlichkeit, will verschwinden hinter Tönen,
und mich einhüllen, will mich kleiden in sie. Du wagst, Dich im Verborgenen zu zeigen
als ein Spiel, wenn der Sinn untergegangen ist, will ich dem Klang nachlauschen
der sich selbst mitteilt, die brauchen Dich nicht, die nehmen sich nur, was sie brauchen
die hassen die Wahrheit, weil sie so negativ ist, was ist das Original, wenn alles eine Vervielfältigung ist
unwillkürlich, als Reflex, tausend Nichtigkeiten als Schwarm, als Wolke des Geschwafels - eine Kopie, eines großen Etwas, das wir alle sind?
um Deine Wertschätzung, um deine Aufmerksamkeit, haben die Bedeutung in Hülsen gesperrt
in Bilder, die missbraucht und vergewaltigt, zu fetten Gemeinplätzen wuchsen
es ist ein nettes Hopping, über der unsichtbaren Hoheit, verkaufter Luftschlösser
aber dich plagt eine Sehnsucht nach Text, nach eigenen Worten, sie zieht dich weiter
in andere Formationen, viele Körper reden und sagen nichts, es ist genauso, wie dieser Satz,
eine vorbereiteter Gemeinplatz, eine automatisierte Deutung, eine hübsch geformte Lüge
der Sinn geht im universalen Geräusch unter, in weißem Rauschen, das sich gegenseitig auslöscht
und du bist ein Pirat der Patterns, Ich ist ein Anderer
mit den anderen vernetzt sein, ein Docking wagen, abseits der Kommunikation
sich in andere Positionen begeben, wagen, sie in Frage zu stellen
das willst Du vielleicht, Ich zu sagen ist eine Reaktion auf ständig wachsende Unsicherheit
dabei könnte alles so anders sein
in Unbekanntem unbekannt bleiben, unerkannt, wir treiben knapp unter der Oberfläche dahin
und strecken den Hals gelegentlich müde in die Höhe, der Papierweg ist verstopft
Schwächen offen zu zeigen, könnte sich als Stärke erweisen, Lüge, eitel Selbstinszenierung
schöne Fassaden sind auch schön - als Fassade, ein Paravant, flüchtig aufgestellt
rund um bittere Erbärmlichkeit, will verschwinden hinter Tönen,
und mich einhüllen, will mich kleiden in sie. Du wagst, Dich im Verborgenen zu zeigen
als ein Spiel, wenn der Sinn untergegangen ist, will ich dem Klang nachlauschen
der sich selbst mitteilt, die brauchen Dich nicht, die nehmen sich nur, was sie brauchen
die hassen die Wahrheit, weil sie so negativ ist, was ist das Original, wenn alles eine Vervielfältigung ist
unwillkürlich, als Reflex, tausend Nichtigkeiten als Schwarm, als Wolke des Geschwafels - eine Kopie, eines großen Etwas, das wir alle sind?
Donnerstag, 9. Juli 2015
Abendrot
ABENDROT
Sie
geht unter
sinkt
rot zurück
könnt
ich jetzt ihr folgen,
ich
säh': dahinter wird es Tag:
immerfort
Versprechen
wird
sie mir und zugleich
Ahnung
vom Ende
ist
sie morgen noch
und
wird ein neuer Tag?
blaue
Ränder säumen Gedachtes
von
Frost durchstochen
Mittwoch, 8. Juli 2015
Stellvertreter
Prominente, schöne, witzige, geistreiche Menschen
leben unser Ersatzleben im Fernsehen, gehen für uns stellvertretend
durch Abenteuer, durch aufregende Begegnungen usw. und kommen dadurch
in ihrer Entwicklung weiter. Sie sind unersättlich, gehen über
Grenzen und lernen sich dadurch selbst kennen. Sie sind positiv
unruhig, mit nichts zufrieden zu stellen. Sie stilisieren sich selbst
als lebenshungrige Künstler, - dich beschleicht dabei das Gefühl, dass du
da nicht mithalten kannst. Dass du da zu lahm bist, zu zahm bist, zu viel Angst
hast. Zu wenig Selbstvertrauen hast. Da nicht mithalten kannst.....
Dienstag, 7. Juli 2015
Montag, 6. Juli 2015
Panoramafreiheit
Die EU-Parlamentarier stimmen doch tatsächlich am 9.
Juli über die „Panoramafreiheit“ ab: Alles, was uns sichtbar
umgibt, soll von Urheberrechten so geschützt werden, dass jeweils
eine Erlaubnis des Machers eingeholt werden muss. Alles in unserem
Blickfeld wird privatisiert! Als ich zum ersten mal davon hörte,
dachte ich an einen Witz. Doch es war keiner! Nicht die sogenannten
Künstler und Macher, sondern die Abmahnanwälte würden dadurch im
höchsten Maße profitieren! Das Bundeskanzleramt? Geht als Foto gar
nicht! Bloß nicht in Facebook stellen! Der Eiffelturm ist in
Frankreich, wo die Panoramafreiheit ohnehin nicht gilt, am Abend bei
Beleuchtung geschützt. Jeder müsste erst eine Erlaubnis einholen,
bevor er dies ablichtet und anschließend auf Instagram stellt. Ein
Architekt muss mindetens seit 70 Jahren gestorben sein, bevor jemand
seine Bauwerke als Foto irgendwo einstellen darf. Peinlich, eine
solche Regelung! Doch das stört die Maßgeblichen nicht. Höchste
Verwirrung ist vorprogrammiert, zugunsten von Wenigen (zu denen
Künstler nicht gehören).
Sonntag, 5. Juli 2015
Werbeanzeigen?
Ich
überlege mir, Werbung in Form von Anzeigen mit in das Blog hier einzubeziehen. Werbung. Ich
habe wenig Einkünfte, wäre angewiesen auf jeden zusätzlichen
Kreuzer, da ich auch kein Hartz 4 oder andere Transferleistungen beziehe. Anzeigen von denen, gegen
die man auch argumentiert? Die allgegenwärtig zu sein scheinen in
dieser schönen neuen Welt? Ich hoffe, davon nicht beeinflussbar zu
sein, genauso, wie ein Journalist von den in seiner Publikation
geschalteten Anzeigen nicht beinflussbar ist (wie er als
„Berufsethos“ gerne und immer wieder behauptet!). Einzugehen und die Existenz abzutreten für einen guten Zweck, dazu habe ich eigentlich keine
Lust. Und hatte nicht Goethes Faust auch einen Pakt mit dem Teufel
eingegangen? Nun ja, die werbetreibende Industrie ist wohl nicht so
dermaßen des Teufels! Oder doch? Redet man sich das schön? Ich fühle mich zu Kompromissen
gezwungen, die andere Menschen schon längst als selbstverständlich
vermutet hätten. Aus „pragmatischen“ Gründen. Und kommt nicht
die Werbung aus einer ganz anderen Welt? Das schon.
Samstag, 4. Juli 2015
Notizen aus dem Freibad
Im
Freibad: Geschlechtsteile, bunt verpackt als clever getarntes Nichts,
werbewirksam, als eine Promotion des Triebes, aufreizend, mit rasierten Kräuselhaarahnungen, da sind Sonnenbrände auf Fettpolstern abgelagert, die
musternden Seitenblicke, eine sonnenbeschienene Gleichgültigkeit in
Mienen, vor lauter Sonnenmilch mit relevantem Lichtschutzfaktor noch
matt glänzend, in den Augen von erfahren schmunzelnden alten Säcken
aller Altersklassen erfolgt die Musterung eines neuen Jahrgangs von
Teenagern, Ängstlichkeit und Eitelkeit paaren sich im Gesicht einer
nicht mehr ganz jungen Frau, deren Bauchmuskeln die Folgen ihres
prallen Lebens nicht mehr ganz halten können, bedeutet im Internet
einen Vermittlungsakt (mit ein paar angeklickten Merkmalen und
Gebühren), die Schönheitsqueen im weißen Badeanzug mit einem
Nichts, einer Briefmarke (oder bewusst verdeckt....), rasiert, Köpfe
drehen sich im Gleichtakt und in mancher Badehose spielt Musik, ein
Potpurri der Phantasien und Träume, wie eine Bugwelle vor sich
herschiebend, die Schöne ist sich des rechten Triebs wohl bewusst,
scheinbar auf diese ganzen Blicke nicht achtend, teilnahmslos, wippt
sie zum Beckenrand und testet mit den Zehen die Temperatur, dann
beugt und legt sie sich auf ein großzügig rotes Tuch,..... aber
schon ist sie wieder im Wasser verschwunden, im Strudel der auf sie gerichteten Männerphantasien......
Freitag, 3. Juli 2015
Donnerstag, 2. Juli 2015
Mittwoch, 1. Juli 2015
Erbsünde
Aus
einem Romanfragment, das an dieser Stelle in die Klosterkirche in
Neresheim führt, wo eine Führung mit einem Mönch stattfindet:
Unser Blick wurde auf den am Kirchenhimmel kämpfenden Satan gelenkt. Darunter die Figur des Cupido, was übersetzt die Begierde heißt, wie wir einst im Lateinunterricht gelernt hatten. „Geburt, Fortpflanzung, Tod“, der einfache Dreiklang des Lebens, - draußen, in der Welt vor dem Kloster. Eine Formel, in der die Evolution vonstatten geht. Ohne Moral. Unschuldig. Natürlich. Ob wir als Menschen uns wirklich davon distanzieren konnten? Im Christentum bedeutete dieses kreatürliche Leben die Erbsünde, jawohl. Die Tiefenpsychologie hatte uns zeitweilig gelehrt, dass der Prozess der Menschwerdung eine Bewegung des Sich-Bewusstwerdens aus dem Unbewussten, aus dieser natürlichen Unschuld heraus, auch ein Übernehmen von Verantwortung ist. Die ganze Bibel konnte so verstanden werden. Die ganze Menschheitsgeschichte. Ich bin schuld, ich weiß, was ich tue: „Cogito, ergo sum“, raunte leise die aufklärerische Philosophie im Hintergrund der Geschichte.
Unser Blick wurde auf den am Kirchenhimmel kämpfenden Satan gelenkt. Darunter die Figur des Cupido, was übersetzt die Begierde heißt, wie wir einst im Lateinunterricht gelernt hatten. „Geburt, Fortpflanzung, Tod“, der einfache Dreiklang des Lebens, - draußen, in der Welt vor dem Kloster. Eine Formel, in der die Evolution vonstatten geht. Ohne Moral. Unschuldig. Natürlich. Ob wir als Menschen uns wirklich davon distanzieren konnten? Im Christentum bedeutete dieses kreatürliche Leben die Erbsünde, jawohl. Die Tiefenpsychologie hatte uns zeitweilig gelehrt, dass der Prozess der Menschwerdung eine Bewegung des Sich-Bewusstwerdens aus dem Unbewussten, aus dieser natürlichen Unschuld heraus, auch ein Übernehmen von Verantwortung ist. Die ganze Bibel konnte so verstanden werden. Die ganze Menschheitsgeschichte. Ich bin schuld, ich weiß, was ich tue: „Cogito, ergo sum“, raunte leise die aufklärerische Philosophie im Hintergrund der Geschichte.
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