Ein Durchgang durch Realitäten aus meiner Sicht - Blog von Ulrich Bauer (Ergänzt ubpage.de)
Donnerstag, 10. Juli 2025
Wie es war
Wie war das mit der Rockmusik? Die Aufnahmen wurden immer besser, der Ausdruck ging darüber manchmal ein bisschen verloren. Ironie zog ein, Kunstkniffe zogen ein, Produzenten gewannen einen Namen, standen für einen bestimmten Sound. Die wussten, wie`s geht: Eine der Technik geschuldete Transparenz war nun angesagt, der Überblick über ausladende Klanggebäude. Aber man staunte trotzdem noch über das Songwriting, die Kunst, Songs eine Spannung und eine daran anknüpfende Entspannung zu geben, sie zu dramatisieren, mit tollen Melodien auch, mit akustischen Angeboten aller Art. Das eine oder andere glitt ab in Überproduktion, Aber das machte nichts. Man hörte die Doobie Brothers, Loggins & Messina und James Taylor. Das führte in den Adult orientated Rock, also die Klangwelten, die für Erwachsene bestimmt waren, die einige Hörerfahrung voraus setzten und sich klar vom lüsternen Gehabe und den hormonisch gesteuerten Brunftarien der Teenie-Bands absetzten. Man interessierte sich für den, der da gerade Gitarre in einem unerhörten Sound spielte, man kroch geradezu hinein in gewisse Produktionen, ließ sich in Begeisterung verzaubern oder in ein überragendes Können auf dem Instrument. Das und nur „das hier“ war schwer zu spielen und überschlug sich geradezu in Raffinesse. „Das hier“. „Nicht das!“. Man musste „Die Neue“ von diesem oder jenem haben, man musste informiert, im Flow, im Groove sein. Kurz: es knüpfte sich so manches Interesse daran. Wer war das, was waren das für Leute. Guter und hochprofessioneller Sound kam oft aus Los Angeles, das in den USA zu einer Art Musikhauptstadt für ein vertontes Lebensgefühl wurde. Es wurde da manchmal auch ein Kokaingeschwängerter Sound abgesondert, der auch gepflegte Langeweile und sophisticated Swimmingpool-Gefühle transportierte. Man las in einschlägigen Magazinen über das opulent gestaltete Leben gewisser Rockstars, die die Massen bewegen konnten. Und – ach ja – die Spiritualitätsarien im Softrock. Man selbst nahm das mit, kannte es, aber es interessierte einen weniger. Was war das gegenüber den Tonkreationen eines Frank Zappa? Ja klar, mit so einem war man weit vorne dran. Dem musste man erstmal folgen können. Dem hypersensiblen Schwurbeln, der angefederten Melancholie. Aber da waren auch die hypnotisch im Hedonismus wühlenden Funk-Rhythmen, der Groove, die Hypnose. Gelegentlich versetzt mit anspruchsvollen Jazzgetue. Großartigkeiten. Überhaupt: ein auf Äußerlichkeiten pochendes Getue kam auf. Das Vorzeigen von Fähigkeiten wurde wihtiger. Auch der Glamrock, das Auftreten, die Erscheinung. Und und und…..alles noch vor dem Erscheinen der CD als Hör-Format.
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