Ein Durchgang durch Realitäten aus meiner Sicht - Blog von Ulrich Bauer (Ergänzt ubpage.de)
Reise durch Wirklichkeiten
Freitag, 31. Januar 2025
Vorbildrolle
Es gab in der Rockmusik früher oft fein ziselierte Klänge/Klangebilde und lyrische Zeilen, die man auch für „romantisch“ hätte halten können. Der romantische Künstler scheint dabei in vielerlei Hinsicht das „Role Model“ dafür abgegeben zu haben. Betonung der Individualität, Befreiung der Bedürfnisse, Kritik an der Konsumgesellschaft und dem, was als „normal“ verkauft wird, Spießertum, Kleingeisterei u.ä. Bei genauerem Hinsehen war dieser romantische „Effekt“ jedoch allzu oft beabsichtigt und sollte auf der Ebene dahinter oft genug dem Zweck der Umsatzsteigerung dienen. Dass die Künstler oft selbst empfindsame Geister waren, wurde da gerne in den Dienst genommen, weil die „Fans“ ja an solche Haltungen und Gegebenheiten von Künstlern glaubten. Sie wurden oft genug (und manchmal auch zu Recht) als hochsensible Geister angesehen, die einem brutalen Materialismus ausgeliefert waren. Blöd nur, dass es nicht wenige „Künstler“ auf diesem Terrain gab, die sich in den von der Gesellschaft propagierten Reichtum, in Villen, Schlösser und Nobelkarossen flüchteten. Unbemerkt waren sie auf diese Weise in die Fänge der brutal materialistischen Kräfte der Gesellschaft geraten. Im Nachhinein wurde dies mit allerlei Rechtfertigungsstrategien versehen: kreative Geister von solchem Format sei so etwas nachgesehen und es ginge ja überhaupt um das Ringen um Anerkennung, um sozialen Status, der dadurch zu erreichen war. Es ging um Mimikry, um subversives Verhalten, um ein Einschleichen in soziale Rollen, - letztlich um so etwas wie den „Marsch durch die Institutionen“. Die dabei auftretende Deformation des Bewusstseins, die Korruption durch das „große Geld“, all dies wurde schulterzuckend zur Kenntnis genommen.
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In the past, rock music often featured finely chiseled sounds/soundscapes and lyrical lines that could have been considered "romantic". The romantic artist seems to have been the role model for this in many ways. Emphasis on individuality, liberation of needs, criticism of consumer society and what is sold as "normal", philistinism, narrow-mindedness, etc. On closer inspection, however, this romantic "effect" was all too often intentional and, on a deeper level, was often intended to increase sales. The fact that the artists themselves were often sensitive souls was gladly put to use, because the "fans" believed in such attitudes and circumstances of artists. They were often (and sometimes rightly) seen as highly sensitive souls who were at the mercy of brutal materialism. The only problem was that there were quite a few "artists" in this area who sought refuge in the wealth propagated by society, in villas, castles and luxury cars. In this way, they had fallen into the clutches of the brutally materialistic forces of society without noticing. In retrospect, this was accompanied by all sorts of justification strategies: creative minds of this caliber were to be forgiven for such behavior and it was all about the struggle for recognition and the social status that could be achieved through it. It was about mimicry, about subversive behavior, about insinuating oneself into social roles - ultimately about something like the "march through the institutions". The resulting deformation of consciousness, the corruption by "big money", all of this was acknowledged with a shrug of the shoulders.
Donnerstag, 30. Januar 2025
Menschen, Seelen
Wie die Leute miteinander umgehen: Die Reichen werden immer reicher und die Armen immer ärmer. Das Vermögen des reichten Prozents der Bevölkerung in den G20-Ländern sei in den vergangenen beiden Jahrzehnten um fast 150 Prozent auf 68,7 Billionen US-Dollar gestiegen. Das reichste Prozent in den G 20-Ländern besitzt demnach 31 Prozent des gesamten Vermögens. Die ärmere Hälfte der Bevölkerung hingegen lediglich fünf Prozent. Diese Zahlen verbreitet die Organisation Oxfam. Wenn die Zahlen auch nur annähernd stimmen, so scheint mir das ein nicht angemessener Tatbestand für eine moderne entwickelte Gesellschaft zu sein. Dass solche Verhältnisse Demokratie zerstören, ist ganz direkt an den aktuellen politischen Entwicklungen abzulesen. Es werden auch Thinktanks beschäftigt, die neoliberale Glaubenssätze duplizieren, die das Existierende konservativ befestigen und höchste wissenschaftliche Weihen dafür kassieren. Dass die Vermögenden sich gegenseitig auf tausend Arten gegenseitig bestätigen und die Macht des Faktischen auf ihrer Seite haben, ist ja offensichtlich. Dass aber „arme“ Menschen auch Seelen haben, die nicht nur ausgebeutet werden müssen, dass es schlicht Menschen sind, die da in ausbeuterischer Weise bearbeitet werden, scheint nicht mehr Common Sense unter ihnen zu sein. Politiker, als öffentliche Figuren des Machtmanagments, scheinen in dieser Hinsicht voraus zu gehen. Man muss womöglich umfassend überlegen, welche Formen des Widerstands dagegen angemessen sein könnten.
Mittwoch, 29. Januar 2025
Identität suchen
Es gilt wohl, ganz im Augenblick zu leben, aber auch gleichzeitig „integrativ“ zu leben: d.h. die Vergangenheit immer wieder herein holen ins eigene Leben, zu einem einzigen zu verschmelzen, das man sich neu (!) erschließt und das (ein Bewusstsein dafür entwickelt, geworden und durch die Verhältnisse, durch die Vergangenheit geformt zu sein...., sich dafür interessieren und es neu für sich erschließen... durch eine veränderte Perspektive es „hereinholen“...) geworden ist. Ein kompletterer Mensch werden. Die Selbstreferenz (unter anderem Besuche an den Orten der Vergangenheit, - aber auch in Tagebuchstudien) ist für mich ein Beleg und Antrieb dafür, mich selbst zu suchen..... Ich „verwende“ dazu Bruch- und Fundstücke, um Unverbundenes zusammenzusetzen, es als Teil eines Selbst begreifen..... eine Linie des Insgesamt finden..... in meiner Person. Es gilt, sie sich mir bewusster zu machen, ihr durch Anregungen und emotionale Antriebe näher zu kommen, dort, wo sie, diese Person, „durch die Zeit geschlittert“ ist...... ich will einen höheren Grad an Identität gewinnen. Auch ein Bewusstsein für das kollektive Moment ist wohl dabei zu gewinnen. Neu begreifen: Das Geworfensein in Rollen, in soziale Muster, in räumliche und andere Determinationen, in die Zeit und ihre eigenen Begriffsmuster. Meine Perspektive als „geworden“ begreifen. Begreifen, dass man Einflüssen ausgesetzt war. Seine eigene Historie berühren. Vergangenheit besser „bewältigen“.
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It is important to live completely in the moment, but also to live "integratively" at the same time: that is, to bring the past back into one's own life again and again, to merge it into a single thing that one can discover anew (!) and that has become (to develop an awareness of it, to have become and been shaped by the circumstances, by the past..., to be interested in it and to discover it anew for oneself... to "bring it back in" through a changed perspective...). For me, self-reference (including visits to places from the past, but also in diary studies) is evidence and motivation for searching for myself..... I "use" fragments and found pieces to put together unconnected things, to understand them as part of a self..... to find a line of the whole..... in my person. It is important to make her more aware of me, to get closer to her through suggestions and emotional drives, where she, this person, "slipped through time".... I want to gain a higher degree of identity. An awareness of the collective moment can also be gained in the process. A new understanding: being thrown into roles, into social patterns, into spatial and other determinations, into time and its own conceptual patterns. Understanding my perspective as having "become". Understanding that one has been exposed to influences. Touching one's own history. Better "coming to terms with" the past.
Dienstag, 28. Januar 2025
Auf dem Weg ins Nichts (Lyrik)
Du tippst das Nichts an
gehst mit ihm um
fühlst dich ihm fern und nah
Du erschrickst und weißt nicht
weißt, dass Du nichts weißt
und bist darüber nicht erfreut
es greift dich herb an
und du kommst ihm näher
im Vergehen liegt die Welt
Du kennst all diese Sprüche
Vermutungen, Meinungen
Weißes Rauschen allüberall
Du schreibst Worte
die es nicht umfassen
Du gebierst Bilder
die es nicht treffen
Du findest Vergleiche
die nicht stimmen
Ich stecke den Finger ins Dasein
und es riecht nach Nichts
Nichts ist mehr sicher,
kein Gesang, kein gar nichts,
es ist alles nur noch - „Rauschen”.
(Buranmann)
Montag, 27. Januar 2025
Zwischenwelten
Dave ist weg. Von der Durchlässigkeit der Wirklichkeit hatte er es öfter. Davon, dass es verschiedene Ebenen gibt. Dass Traum und Vorstellung, Sichtbares und Unsichtbares, Zufälle und Einfälle, die Wirklichkeit und das Nichts, das Kalkulierte Rationale und das aus dem Augenblick heraus improvisierte Irrationale eine große Rolle spielen. Verschiedene Welten halt. Perspektiven. Sogar eine Annäherung an die Quantentheorie hat es bei ihm gegeben: Etwas kann bei ihm an zwei Orten gleichzeitig sein, eine scheinbar unwirkliche und surreale Vorstellung, die er sich formte. Die meisten Leute kennen ihn als Filmregisseur. Doch er war auch Fotograf, Musiker, Bildhauer, Maler und so manches andere. Ich ziehe die CD „Crazy Clown time“ heraus. Gleich zum ersten Titel schreibt er „The Horror and Sadness of losing someone to other dimensions“. Ich verschwand damals in diesen spooky Sounds. Es verband einen viel mit ihm, auch wenn man manch andere seiner Eigenheiten ablehnte. Ich freilich erinnere mich, wie ich „Mullholland Drive“ in mich aufnahm. „Blue Velvet“: ein Spiel mit dem Merkwürdigen, Irritierenden. Rätsel, denen ich mich erst in der Zeit danach ein bisschen annäherte. Die langsam Bedeutung gewannen. Deren Mystik sich mir besser erschloss.
Sonntag, 26. Januar 2025
Der Diether
War er ein Nihilist? War er der Vertreter eines Standes vor jetzt drohenden totalen Dystopie? Schwer zu beantworten. Jedenfalls ließ der Künstler
Dieter Roth die Natur an seinem Werk mitwirken, dergestalt, dass er
vieles daran dem Verfall, der Fäulnis, der Verwesung und dem
Schimmel aussetzte. Nicht nur dieser Zug macht ihn in meinen Augen
aktuell und verleiht seinem Werk auch heute noch eine drängende
Wichtigkeit, wobei wir ohnehin Gaga, Verfall, Düsternis und
übertriebene Verrücktheiten abseits der Wahlen in den USA mehr Raum einräumen sollten. Dreck und Müll waren in sein „Werk“ eingewandert und übten dort eine eigene Kraft aus: jedenfalls bin ich keinem anderen „Künstler“ begegnet, der in seinen Werken mit einer solchen Vehemenz und Konsequenz diesem Thema nachging. Kunstwerke sollten in seinen Augen so sein, wie der Mensch: alt werden und sterben.
Ernährung und Verdauung sollten darin ihre ureigene Rolle spielen. In so etwas wie eine Wichtigkeit wollte er aber nicht hinein kommen, wie er
als Universalkünstler nicht nur in seinen „Werken“ oft betont hat: eine elitäre Pose? Er war wohl eher ein Daseins-Spekulierer, der die Gefährdung
unserer Existenz und die satirische Durchdringung der Wirklichkeit mit seinen Mitteln immer wieder heraus arbeiten wollte. Seine Umwelt nannte ihn dafür „Künstler“ und zahlte auf dem „Kunstmarkt“ hohe Beträge für seine „Werke“. Seine Wichtigkeit freilich bewies sich in unzähligen Ausstellungen, die ihm den Mantel des genialen Gestalters umlegten. Eine weitere Anekdote ist mir geblieben: so soll ihm in New York eine Professur verliehen worden sein. Seine eigenen Lehrveranstaltungen freilich hat er aber wohl nie besucht. Daraufhin soll er suspendiert worden sein. Noch eins: Seine Laufbahn als
handwerklich orientierter Musiker soll er unter anderem dadurch beendet haben, dass er auf offener Bühne auf seiner Trompete herum
trampelte und das Bruchstück schließlich in einem seiner „Werke“ verarbeitete. Er hatte dies Ende zu einem Happening gemacht. Aus, Schluss mit der Musik. Von da an ward er niemals mehr als Musiker auf einer Bühne gesehen. Wie es heißt.
Samstag, 25. Januar 2025
In sich - Luft?
Sich selbst finden. Achtsamkeit in sich entdecken, das klingt jetzt sehr modisch. Zeitgeistig halt. Wer wollte das nicht? Das Göttliche in uns finden. Wenn es schon keinen Gott mehr gibt! In der Ruhe und Entledigung all dieser Scheinvorstellungen. Sich kein Bild mehr davon machen, was größer als wir selbst ist. Das Paradies? Muss das sein? Was ist das Nichts? Nichts tun, was jemand anderes schaden könnte. Hohe Moral, aber es kann das Zusammenleben und das gemeinsame Suchen leichter machen. Vielleicht. Muss das alles sein? Regeln, Verbote? Es scheint etwas sehr Menschliches zu sein und einem Bedürfnis zu entsprechen, dass der Befolgung von außen kommender Vorschriften das Heil zuspricht. Auch das Paradies oder das ewige Leben. Gibt es eine Angst vor dem Tod, die als Motivation für Religionen wirken könnte? Nun ja, die Geschichte ist voll davon.... Ist Meditation das Loslassen der Welt als Befreiung?
Blöd nur, das es dazu auf dieser Welt noch andere Voraussetzungen geben muss. Die Verhältnisse, die sind leider so. Weltfremdheit wurde mir bewusst, Lächerlichkeit. "Die andere Ebene" rückt für mich dadurch immer mehr in die Ferne. Sich selbst finden? Ja, im besten Falle. Aber wann tritt der beste Fall wirklich ein? Das „Göttliche“ in mir selbst finden. Ja, es ist in mir, möglicherweise. Manche haben es den "göttlichen Funken" genannt. Aber wie kann ich ihm besser näher kommen? Mit meinen bescheidenen Möglichkeiten? Mit meinem „heißen Bemühen“ nur? Hingabe? Es stark wollen, - oder gar nichts wollen? Überhaupt erscheint es mir immer fragwürdiger, sich ein Bild vom Göttlichen zu machen und sich ihm mit irdisch geprägten Vorstellungen nähern zu wollen. Das stimmt nicht mit meinen Vorstellungen darüber überein, dass es etwas Größeres ist, etwas, was über unseren Geist hinaus geht. Welche Anmaßungen, unseren Geist und seine Möglichkeiten, ja, überhaupt den Menschen absolut zu setzen! Vielleicht gibt es ja eine Ahnung davon, was darüber hinaus geht? Nur das. Der Atheismus war für mich nicht nur deswegen auch niemals eine Lösung, ein Ziel. Für mich.
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Finding yourself. Discovering mindfulness within yourself - that sounds very fashionable now. In keeping with the spirit of the times. Who wouldn't want that? Finding the divine within us. When there is no longer a God! In peace and getting rid of all these illusions. No longer forming an image of something greater than ourselves. Paradise? Does that have to be? What is nothingness? Not doing anything that could harm someone else. High morals, but it can make living together and searching together easier. Maybe. Does that have to be all there is? Rules, prohibitions? It seems to be something very human and to correspond to a need that promises salvation by following external rules. Also paradise or eternal life. Is there a fear of death that could motivate religions? Well, history is full of it.... Is meditation letting go of the world as liberation? It's just stupid that there have to be other prerequisites in this world for that to happen. Unfortunately, the conditions are like that. I became aware of my unworldliness, ridiculousness. For me, "the other level" is becoming more and more distant. Finding yourself? Yes, in the best case scenario. But when does the best case scenario really occur? Finding the "divine" in myself. Yes, it is in me, possibly. Some have called it the "divine spark". But how can I get closer to it? With my modest possibilities? With my "ardent efforts" only? Devotion? Wanting it strongly - or wanting nothing at all? In general, it seems more and more questionable to me to form an image of the divine and to try to approach it with earthly ideas. That does not correspond with my ideas that it is something greater, something that goes beyond our minds. What presumptions to make our minds and their possibilities, and indeed people in general, absolute! Perhaps there is an inkling of what goes beyond that? Just that. Atheism was never a solution, a goal for me, and not just for that reason. For me.
Freitag, 24. Januar 2025
Donnerstag, 23. Januar 2025
Engel
Engel sind Boten Gottes. Das habe ich schon früh gelernt. Sie überbringen uns Botschaften von einer anderen, tieferen Welt. Damals wurde mir nicht so recht klar, was das heißen sollte. Heute bin ich da näher dran. Es geht vielleicht um Schönheit und Leichtigkeit, Geborgenheit und Hoffnung. Das dringt neu in mich ein, reizt mich zur Auseinandersetzung. Ich war von der Vorstellung eines Schutzengels befangen, dessen Hand ich schon mehrfach gespürt hatte. Er hat mir zweimal das Leben gerettet. Wie setze ich mich jetzt damit auseinander? Habe ich das verdient? Gott sendet seine Engel, um seine Menschen zu schützen. Engel sind spirituelle Wegbegleiter, so lese ich.
Mittwoch, 22. Januar 2025
Schöne Neue Welt
Wie sorgt man dafür, dass alle Menschen glücklich leben können? Ganz einfach: Man schafft Krankheit, Alter und sämtliche negativen Gefühle ab. Aldous Huxley schildert in Schöne neue Welt eine solche Utopie: Technischer Fortschritt hat jegliche Schmerzen besiegt und alle Probleme scheinbar gelöst….Ein Schelm, wer da an KI denkt! Oberstes Ziel des Weltstaates ist das Glück aller Menschen….Statt dauerhafter Bindungen zwischen Mann und Frau herrscht Promiskuität, man wechselt den Partner ständig. Diese verordnete sexuelle Befriedigung hat den Liebeskummer verdrängt. Bücher, Religion und Kunst sind abgeschafft worden, weil auch sie nur eine Quelle unnötiger Gefühle waren…...„Jeder ist heutzutage glücklich.“……...Huxley schrieb Schöne neue Welt 1931 innerhalb weniger Monate nieder, während er mit seiner Familie in Südfrankreich lebte. Er verarbeitete darin Eindrücke einer Reise in die USA, die er 1926 unternommen hatte – Eindrücke aus einem Land, in dem technischer Fortschritt und Konsum eine zentrale Rolle spielten………...Der französische Romancier Michel Houellebecq irritierte die Öffentlichkeit 1998, weil in seinem Roman Elementarteilchen behauptet wird, dass die Welt, die Huxley beschreibe, haargenau jene sei, in der wir mittlerweile leben wollen.
Dienstag, 21. Januar 2025
Ego, Selbst, Welt
Was ich erfahren habe, was ich einigermaßen bedacht und wozu mir Notizen gemacht habe: Es könnte ein Ziel sein, den Dualismus mit der Welt nicht mehr so wie bisher zu leben. Daraus auszusteigen. Eine Auflösung des Egos anzustreben, Weiterentwicklung des Selbst. Doch dies mag in einer neoliberal gesinnten Welt, die auf Raffgier, Egoismus, Eigentum und Eroberung einer äußeren Welt gegründet ist, gar nicht einfach sein. Man müsste sich seine Umgebung frei wählen können, ohne Sorgnisse um bürokratische Interventionen und Übergriffe. Man müsste sich heimisch in einem anderen Sinne fühlen können. Tiefe Freude und Mitgefühl? Allumfassendes Mitgefühl als zentrale Tugend? In meiner Umgebung sind das Träume, die gerne mal als „esoterisch“ bezeichnet werden. Die weggekübelt werden, abgetan, negiert, verteufelt, die als „Abdriften“ abgetan werden. Mitgefühl für das Leid anderer Wesen? Scheint irgendwie aus dem Osten zu kommen. Hat mit Produktion und einer Welt, die man sich untertan machen soll, nichts zu tun. Mitfühlende Achtsamkeit? Ist Teil einer Welt, die es zu überwinden gilt, einer mehr oder weniger passiven Betrachtung, die sich zu den im Supermarkt angebotenen Bewusstseinswaren hin orientiert. Ob ich jetzt in eine andere Phase eingetreten bin? Sehen, Meditation und Handeln und wie sie zusammenhängen könnten. Dadurch eine bessere Welt anstreben? Ja klar, wird belächelt. Was dominiert, ist das wirtschaftliche Fortkommen, die Quartalszahlen, der Zuwachs und das Wachstum, das alles überwuchert, - auch als Vorstellung in unserem Kopf. Das Erkennen der Realität einerseits und das Mitgefühl für alle Lebewesen andererseits: Ich habe mich auf eine Etappe meiner Lebensreise gemacht, ich habe versucht, das bisher Erlebte einzuordnen in meinen Lebenspfad, habe versucht, den „roten Faden“ darin zu erkennen. Habe begriffen, dass in meiner Gesellschaft alleine schon das ein Privileg ist, das ich durchaus in einer Lage sein könnte, die so etwas nicht erlaubt, dass ich mich bevorzugt um Alltäglichkeiten der Bedrängnis kümmern müsste. Dass Krankheit und Tod mich entscheidend bremsen könnten. Mir muss es gelingen, meine gegenwärtige Existenz als Geschenk zu betrachten. Erweckung, Erlösung? Wo sind sie?
Montag, 20. Januar 2025
Pop as pop can
Man will die Rolle des Popstars besser begreifen. Dabei geht es mir nicht um „Stars“ und Promis“, wie nicht nur in den Programmen des Frühstücksfernsehens täglich vorgeführt werden, sondern um deren soziale Rolle, um eine Funktion für die Gesellschaft. Ich lerne: Diese Leute wollten schon früh um jeden Preis nach vorne (was sie natürlich nie zugeben), (landläufig „Ehrgeiz“ genannt), erfüllten teilweise die ihnen durch negatives oder positives Beispiel aus der Familie „eingeimpften“ Werthaltungen, tricksten herum, gebrauchten Personen danach nach Belieben und stellten alles in den Dienst ihrer Sache, um nach vorne zu kommen. Dazu gehört auch, dass sie ,je nach Anforderungen ihre Identität wechselten, sich fortwährend dem Volke interessant machten und den Aufmerksamkeitsfaktor kitzelten. Sie arbeiteten hart am Image, legten sich teilweise gar ein altruistisches Image zu, feilten an ihrer Herkunft aus der Gosse, womit sie eine gewisse Bodenständigkeit, eine „Credibility“ und damit einen hohen Identifikationsfaktor und eine Fähigkeit zur Empathie erwecken wollten, - und lebten doch in Saus und Braus als Verkörperung des Emporkömmlings und dessen, der es schafft, wenn er nur richtig will. Er lernt, sich an die Mechanismen des Business anzupassen und wie ein Schirm die versteckten Bedürfnisse und Träume der Leute auf sich zu ziehen, um sie stellvertretend für sie zu verkörpern und zu nutzen. Sie lernen, Medien dafür zu gebrauchen, sie für ihre persönlichen Ziele einzusetzen. Sie akzeptieren vieles, was damit verbunden ist, als „notwendiges Übel“, sie passen sich möglichst lautlos an. Wenn nicht, inszenieren sie dies als besondere Raubeinigkeit und Eigenwilligkeit, die sich andere Leute nicht leisten können, - obwohl sie es gerne würden.
Sonntag, 19. Januar 2025
In Auflösung
Diese Gesellschaft löst sich entgegen den gegenwärtigen Krisensymptomen auch hierzulande durch arbeitsteilige Prozesse und Globalisierungsbestrebungen „in der Wirtschaft“ immer mehr auf: in Untergesellschaften, in Wahrnehmungsblasen und Lebenswelten, die nichts voneinander wissen und zwischen denen Gleichgültigkeit herrscht (was nicht gerade einem wie auch immer begründeten „Zusammenhalt“ förderlich ist). Sie wird bis hinein in kleinste Interaktionen dadurch bestimmt. Jeder hat seine Funktion in der Lieferkette und wird streng nach dem Preis bemessen. Zum Beispiel „Soziales“: Der Staat soll machen und tun, dafür zahlen wir hierzulande schließlich Steuern (die immanente Drohung der „Steueroptimierung“ ist da gleich mitgedacht…). Persönliches Engagement scheint trotz der in Pandemiezeiten so vielbeschworenen „Solidarität“ verloren gegangen zu sein.
Sozialstaat bedeutet, das man ein Recht auf etwas hat und nicht auf Almosen angewiesen ist. Da ist zum Beispiel die US-amerikanische Gesellschaft eine andere: es gibt da wenig soziale Bemühungen, jeder ist seines Glückes Schmied. Für Almosen sind die „Charities“ zuständig, Wohltätigkeitsveranstaltungen und Good Will-Bemühungen, die auch hierzulande durch den Rückzug des Staates aus seinen Aufgaben immer mehr einreißen werden, so, wie übrigens alles, was aus den USA kommt, bis hin zu den vielen SUVs, kopiert wird. Dass die Einnahmen aus Charity-Veranstaltungen nach Gutdünken der Initiatoren und reichen Spender ausgegeben werden sollen, ist hier immer auch mitgedacht. Alles andere wird von einem Teil der US-Bevölkerung als „Sozialismus“ abgetan. Jener Teil scheint die bisher letzten Wahlen bestimmt zu haben. Merkmal: Der Staat oder gar der „Sozialstaat“ ist streng verpönt.
Samstag, 18. Januar 2025
Absolutismus
Streit um den rechten Weg! Oberste Bestimmer des Glaubens! Ich stehe relativ fassungslos den religiösen Konflikten unserer Zeit gegenüber. Dieser Absolutheitsanspruch ist schon seltsam! Man muss nicht unbedingt an die Aufklärung und Lessings „Nathan der Weise“ denken, um es relativ vernünftig zu finden, dass jeder Mensch sich nach seinen Vorstellungen ausrichten können muss und dann sein gedeihliches Auskommen mit Andersgläubigen finden könnte. Das Wichtige wäre nur, eine gemeinsame spirituelle Basis empfinden zu können und vielleicht sogar darüber kommunizieren zu können. Diese Basis könnte besagen: 1.) Es gibt etwas Größeres als den Menschen. 2.) Es gibt etwas, was jenseits der ökonomischen „Verwertbarkeit“ liegt und dem Menschen (jedem! Auch dem „Ungläubigen“!!) eine Würde gibt. Es könnte auch gut sein, dass die Gesellschaft, in die ich mehr oder weniger per Zufall hineingeboren werde, mich auch religiös weitgehend bestimmt hat. An dieser Stelle könnte es sehr förderlich sein, sich über die eigene Religion hinaus über andere Weltansichten zu informieren, sie auch ein Stück weit an mich heran zu lassen, um so feststellen zu können, dass sie aus ihrer Warte ihre „Antworten“ auf allgemeine menschliche Fragen versuchen. Kirche jedoch, als Institution der kollektiven Religionsausübung, neigt zu hierarchischen Strukturen und einer Dogmatik, die derartig in Stein gemeißelt gar nicht ist. Sie macht ein Angebot (jeweils beruhend auf „Offenbarungen“, die aber jeweils überliefert sind...), das keinesfalls absolut gilt, auch wenn sie abseits aller Menschenrechte ihre Strukturen und die (Macht-)strukturen um sie herum dies immer wieder zu suggerieren scheinen. Wir alle sind Suchende und tragen eine Ahnung in uns. Das ist das Verbindende. Das eint uns.
Freitag, 17. Januar 2025
Ärztliche Fluchtpflicht
Es steht durchaus schon lange im Raum, dass sich Schulmedizin und ganzheitliche Medizin begegnen könnten, um gegenseitig voneinander zu profitieren. Man ist dann regelrecht erschreckt, wie wenig dies tatsächlich der Fall ist und wie sehr die jeweiligen Seiten eine Art grundsätzlich-idiologischer Frage daraus machen. Wie sehr Ignoranz und Arroganz das Feld beherrschen!!! Ob das am Studium oder Ausbildung liegt? Um den Patienten scheint es nur insofern zu gehen, als dass jede Seite Recht behalten will. Peinlich, sowas! Nur möglich, weil Ärzte immer noch einen Status als „Halbgötter in Weiß“ haben und ein Großteil von ihnen aus Deutschland in die Schweiz oder nach Österreich abgewandert ist, weil dort die Bedingungen sehr viel besser scheinen (ob dies „die Politik“ samt ihren Krankenkassen-Adlati ändern sollte?) Wie ist das möglich? Sind Ärzte Raffkes, die nur das Geld interessiert? Sie seien zum wirtschaftlichen Handeln aufgefordert, so heißt es. Ob sie dies tun, wenn sie in die Schweiz oder nach Österreich übersiedeln?
Donnerstag, 16. Januar 2025
Schein und Wirklichkeit
Wir stehen mittlerweile an der Seitenauslinie und beobachten dieses Showvolk, das uns im TV vorgeführt wird: Diese Leute bohren sich offensichtlich auf recht luxuriöse Weise durch ihren Alltag. Man glaubt den jederzeit auftauchenden Diener, der ihnen willfährig zu Diensten steht, geradezu zu ahnen. Er liegt „in der Luft“. „In the Air“. Dazu tun sie so, als würden sie Klavier spielen können und nennen es „One World: Together at home“. Die Wunder des Digitalen machen es möglich. Schon ein bisschen peinlich, wenn viele von ihnen „so tun als ob“. Dabei ist alles künstlich und virtuell. Hergestellt. In Wirklichkeit beschäftigen sie oft ganze Stäbe an dienstbaren Geistern, die auf allerlei Maschinen den Sound für sie machen, die Unterlage, auf der sie glänzen und ihre Kunden bedienen wollen. Sie tragen dann meist eine vage Idee bei, damit sie später Tantiemen abgreifen können. Wichtig ist, dass sie so tun, als seien wir alle beieinander. Irgendwie. Wir alle. Wenn auch virtuell. Große ausladende Kamine durften wir bewundern. Große Räume. Bourgoises Gediegenheits-Getue. Oder auch nicht gemachte Betten, - alles zum Zwecke der Erzeugung von Authentizität.
Schmalzstullen gab es genug. Lieder, die rühren und einem nahe gehen sollen. Tanzchoreografien weniger. Großmogule des populären Lieds.
Die Stones dabei. Boten Handgearbeitetes dar. „You can‘t always get, what you want“. Die alten Schrumpelgesichter der Gegenwart. Hoben sich zwangsläufig ein bisschen ab von all den glänzenden Oberflächlichkeiten und aufpolierten Fassaden der andern. Der Trick: genau das ist ihr Image! Publikumswirksam focht man dann noch einen alten Strauß mit dem Kollegen McCartney aus. Nun ja! Die großen „Events“ werden mit anderen „acts“ wie etwa Taylor Swift besetzt. Es stehen zunächst aber keine quasi-religiösen Pilgerfahrten der Gemeinsamkeit mehr an. Die großen Gassenhauer muss man sich also zunächst in leibhaftiger Darbietung verkneifen. Nun ja, für Rufe nach dem Herrn im schwarzen Smoking sind die ja sowieso wenig geeignet. Mir scheint, dass durch diese Show eine Art Distanz demonstriert wurde und das, wozu das Popgeschäft in den Jahrzehnten nach „Live Aid“ geworden ist.
Mittwoch, 15. Januar 2025
Wahlkampf
Jetzt trommeln sie wieder für den Wahlkampf, die Parteien. Komisch, dass ich mir dabei immer unterschätzt vorkomme. Aber da ist ja auch die einstige Wohlfühl-, Energie und Achtsamkeitspartei, die ich früher mal gewählt habe und die heutzutage für ganz andere Sachen und derzeit eine einzige Person trommelt. Außerdem hat sie sich meiner Meinung nach immer mehr den in der Politik vorherrschenden Machtstrukturen angepasst. Dass sie dabei wohl auch große handwerkliche Fehler gemacht hat, dass sie sich als eine Partei heraus gestellt hat, die offenbar alles besser weiß und das Gewusste dann auch noch per autoritär staatlichem Verbot herbei zerren will, das macht mich ratlos. Ich spüre, dass da Vieles gut gemeint - aber schlecht gemacht ist. Leider gibt es keine nennenswerten Alternativen, die frühere Widerborstigkeit ist längst verschwunden. Da werden meiner Meinung nach Sprüche geklopft und teure Popstar-Pullover verkauft, aber nichts von dieser flott formulierten Arglosigkeit eingelöst. Da werden passende Lobbyverbände in den gut honorierten Stand der Beratung gehoben, was von den Medien enthüllt schon mal im Debakel enden kann. Auch haben sie sich nach meinem Geschmack viel zu sehr den vorherrschenden Strukturen angepasst, wohl wissend, dass die politischen Alternativen womöglich grausam sind. Was soll eigentlich der wählen, der mit all dem nicht einverstanden ist und sich ob den Moskautreuen Parolen gewisser Parteien die Augen reibt? Kann das sein? Schämt sich da niemand? Es kommt womöglich Schlimmes auf einen zu. Am Bereich „Soziales“ soll so heftig gesägt werden zugunsten von Steuererleichterungen für Unternehmen. Die Wirtschaft muss wieder in Gang gebracht werden, basta! Dafür ist jedes Mittel recht. Da kann es kein Pardon geben, Klimawandel hin oder her. Offenbar. Ich bin befremdet.
Dienstag, 14. Januar 2025
American Dream
Ich bin mit meiner (naiven) USA-Liebe jetzt final auch noch herb enttäuscht worden. American Dream? Es war wohl der endgültige KO-Schlag, zuletzt. War auch auf dem falschen Boot, so denke ich jetzt. Vom Tellerwäscher zum Millionär. Vielleicht nicht richtig orientiert. In der Folge der jahre danach hatte ich mich zunehmend als Europäer mit allen Vor- und Nachteilen begriffen. Hatte den Unterschied erlebt, aber freundlich. Dann, als Kritiker, hatte ich wahrgenommen, dass die meisten US-„Acts“, die ich besuchen sollte, ein Produkt der Aufmerksamkeitsindustrie waren, Entertainment, Unterhaltung ohne größeren Hintergrundwert. Ein Kick, eine kurzfristige Kerze des Reizes, die aber sofort in sich zusammensacken konnte. Es wurde oft genug nahezu nichts zu mir transportiert. Außer solidem Handwerk. Gut ausgearbeitet. Inhaltlich: Das Nichts regierte. Das, was wie eine Silvesterrakete kurz aufstrebt, um dann in sich selbst zurück zu sinken. Ich fühlte mich selten berührt. Damals gab es in meinem Leben Momente des Aufbruchs. Man war in den USA auf einer ungefährdeten Fahrt in die Horizonte, arglos ging es ins Abenteuer, furchtlos inmitten wilder Tiere und natürlich heftigen Gegebenheiten und endloser Straßen entlang, mit einer nur hier erlebten Offenheit im Herzen und einem Optimismus, der so typisch für mich nicht war. Ein Gefühl beschlich einen: Man würde hier - und nur hier! - so etwas wie ein Ziel erreichen. Das in der Ferne zu liegen schien. Ausgerechnet hier, wo alles offen war. Aber man hatte Vertrauen in die Zukunft.
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My (naive) love of the USA has now been bitterly disappointed. American Dream? It was probably the final knockout blow, at last. I was on the wrong boat, I think now. From rags to riches, that was the motto I admired. Perhaps I wasn't properly oriented. In the years that followed, I increasingly saw myself as a European with all the advantages and disadvantages. I had experienced the difference, but in a friendly and open-minded way. As a critic, I had noticed that most of the US "acts" I was supposed to see were a product of the attention industry, entertainment, entertainment without any real background value. A kick, a short-term candle of excitement that could collapse immediately. Often enough, almost nothing was conveyed to me. Apart from solid craftsmanship. Well-crafted. The times of Bob Dylan or Leonard Cohen were very obviously over. In terms of content: nothingness reigned. That which briefly rises up like a New Year's Eve rocket, only to then sink back into itself. I rarely felt touched by it, I just registered it, observed it. Back then, there were moments of departure in my life. In the USA, I had been on a safe journey into the horizon, innocently heading off into the adventure, fearless in the midst of wild animals and, of course, violent conditions. Along endless roads, with an openness in my heart that I only experienced here and an optimism that was not typical for me. A feeling crept over me: here - and only here! - I would reach something like a goal. That seemed to lie in the distance. Here of all places, where everything was open. But I had faith in the future.
Montag, 13. Januar 2025
Moral, Ethik und all das
Was mir aufstößt? Besonders im Bereich der veröffentlichten Meinung erscheint mir das Wort „moralisch“ blitzschnell diskreditiert zu sein… Dass etwas ethisch vertretbar sein könnte, scheint so weit außerhalb jeglicher wirtschaftlicher Betrachtung zu sein, dass es nur abfällige Missachtung verdient und gerne mal als „Sozialromantik“ oder „Geschwätz abgetan wird. Der „Wohlstand“ ist uns heilig, so erscheint mir einer jener Glaubenssatz dieser Gesellschaft zu sein, der natürlich „alternativlos“ scheint. „Natürlich wird‘s Leute geben, die durch‘s Raster fallen“ so höre ich auch immer wieder. Im multilateralen Bereich könnte es ja wohl auch so sein, dass ein ganzer Kontinent wie Afrika schon mal „durch‘s Raster“ fällt. Ob die, die „durch‘s Raster“ fallen, immer dieselben sein müssen, kommt mir dann aber doch wie eine ethische Frage vor, die von Wirtschaftsleuten zugelassen sein müsste und dringend erörtert werden müsste. Auch der Verdacht, das mit denen, die „durch‘s Raster fallen“, auch hierzulande mal wieder die „Kleinen Leute“ wie etwa Pfleger, LKW-Fahrer und Supermarktbedienstete gemeint sein könnten, erscheint im Lichte rein wirtschaftlicher Betrachtung nicht gar so abwegig. Auch scheint mir klar zu sein, dass Europa nach der Krise zerschlagen sein wird, nachdem es sich in lauter nationale Ego-Trips hat zurück fallen lassen und mit Solidarität wohl nicht allzuviel am Hut hatte. Dass aber der „Wohlstand“ mit einer internationalen Verzahnung, besonders im Bereich der EU, zu tun hat, scheint außerhalb dieser Betrachtung zu liegen. Dass hier unter anderem alte Klischees ihre Urständ‘ feiern, mag nicht nur an der derzeit grassierenden populistischen Offensive liegen, die doch alle Rechtgläubigen der demokratischen Kultur so intensiv und gerne mit Missachtung belegen.
Sonntag, 12. Januar 2025
Was Musik sein könnte
Grundsätzlich ist für mich alle Musik eins. Die Klänge und Harmonien, von denen ich mich angezogen fühle, hängen alle auf logische Weise zusammen. Das schließt eine große stilistische Breite ein. Es war immer ganz natürlich für mich, die Dinge zu spielen versuchen, die ich als Hörer und Musiker liebe, von denen ich träume. Dazu gehören aber auch jene Songs, die ich in einem anderen Zusammenhang hörte, und die man wohl Kirchenlieder nennt. Ich glaube noch nicht einmal, dass das irgendetwas mit Geografie oder dem Ort, an dem man sich aufhält, zu tun hat.
Samstag, 11. Januar 2025
Engel der Wärme
Draußen ist es kalt. Was ist drinnen? In dir? Glauben manche Leute wirklich, du würdest Kälte ausstrahlen? Und halten dir das vor? Nun ja, so etwas kann man immer behaupten. Es könnte auch eine Art Spiel mit der Kommunikation sein. Eine Berechnung. Eine Provokation. Wer bist du? Wo bist du? Bist das wirklich du? Musst du dir das von anderen erklären lassen? Ja ja, der Mensch ist ein soziales Wesen. Also gilt auch das, was du als Wirkung ausübst. Ich rede nicht gerne über ihn. Aber mein Engel sorgt gelegentlich für etwas anderes. Er führt mich mit Personen zusammen, in deren Nähe ich mich wärmen kann, wenn es mich besonders friert. Da ist dann kein kalter Blick, dem man ausgesetzt sein könnte. Kein Misstrauen. Eher so etwas wie „Geborgenheit“. Wohlwollen. Freundlichkeit. Aber wie steht es darum, anderen Menschen Wärme geben zu können? Nähe? Ach was! Nicht die Klischees! Die Programme. Die Erwartungen. Die Rollen. Sondern von Mensch zu Mensch? Direkt? Brennt in einem ein göttliches Feuer, an dem wir uns wärmen könnten? Ego – Sozial. Es gilt, heraus zu finden.
Freitag, 10. Januar 2025
Album, Länge? Intensität? Individuum? Künstlertum?
Wenn ich mir altem Speckkopf so zusehe, dann muss ich feststellen, dass ich ganz gegen die Gewohnheiten der „heutigen“ Hörer meist ganze Alben durchhöre – oder zumindest mehrere Titel lang einem Künstler auf diesem Wege zuhöre. Mir kommt es so vor – sei es Zufall oder nicht, seien es Gewohnheiten oder ein von „oben“ gegebenes Maß – dass das Album eine ganz gute Länge hat, um einen aktuellen „Zustand“ zu dokumentieren. Außerdem bricht sich Kreativität in diesem Falle an mehreren Formen, zeigt, in welche „Gewänder“ und Ausdrucksformen sie schlüpfen kann. Auch die Organisation von Klängen und Spielformen (gemeinhin: das Arrangement) sagt doch etwas über eine künstlerische Bemühung aus. Wobei wir schon beim nächsten Punkt wären: einem „Kennenlernen“ des Künstlers und seiner Eigenarten, die an mehreren Stücken auch deutlich besser möglich ist als an einem einzigen Stück, das mir vielleicht zur eigenen Belustigung dienen kann, mit dem jeweiligen Künstler aber nicht erschöpfend viel zu tun hat. So hat mir zum Beispiel der Künstler Pat Metheny (ein besonders populärer Musiker der „Jazzszene“) immer gefallen und es wuchs zunehmend der Wusch in mir, seine Entwicklung nachzuverfolgen. Es fehlten mir aber auch Passagen aus der Vergangenheit, die ich nach und nach mit dem Anschaffen früherer Alben ausglich. Und, was soll ich sagen? Ich habe in einem nachhaltigen Sinne davon profitiert, glaube, des Künstlers Ausdrucksformen besser verstanden zu haben, seine Phrasierungseigenheiten, seinen Klang, - kurzum: seine musikalische Mitteilungsform.
Donnerstag, 9. Januar 2025
Prima Klima
Jetzt machen sie wieder Pläne für den Urlaub. „Jetzt buchen! Später wird`s teurer“ predigen die Medien. Jetzt was? Also: Flugreise, Bahn sackt dagegen ab, Urlaubsstress. Kreuzfahrt, Pauschalreise, Privatflieger. Wellness-Erholung, Seele baumeln lassen, - Luxusreise? Mietwagen, Urlaub, Strand…. Klima? „Jetzt nicht“. „Zu spät“, „Wir mit unserem kleinen Anteil werden das Weltklima nicht retten“ Und überhaupt: „Wachstum“? Ist jetzt nötig. Alles für die Industrie. Eine Woche Kreuzfahrt stößt 1000 kg aus, so war zu lesen. Selbst das Elektroauto soll dabei noch gut dabei sein: 2290 kg. Durchschnittlicher Ausstoß pro Jahr. Guter Wille? Wo? Freifahrtschein? ÖPNV? Deutschlandticket. Bringt es etwas, wenn ich mich einschränke? Fleisch? Herje, dazu könnte man viel sagen. Biofrüchte. Wer fragt denn, woher sie kommen und mit welchem (Wasser-) aufwand sie „produziert worden sind? Für diejenigen, die es sich leisten könnten? Muss ich jetzt Vegetarier oder Veganer werden? Aber nur noch erlesenes Bio-Fleisch zu futtern, wäre doch ein Kompromiss, oder?
Mittwoch, 8. Januar 2025
Smooth Cut (Der große Renner) (MP3)
https://buranmann.bandcamp.com/track/smooth-cut
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Dienstag, 7. Januar 2025
Wohin, ihr Alten?
Es wird über „Die Alten“ geredet. Last but not least wegen der Erhöhung der Steuern im Hinblick darauf. Es kommen dabei dabei auch einige unverblümt sozialdarwinistische Positionen zur Sprache. Mich wundert darüber hinaus, wie etwa manche junge Leute so gar keine Vorstellung „vom Alter“ haben. Als würde es sie nie und nicht betreffen. Sie fühlen sich von Vornhinein im Recht (für alles!), weil sie im ökonomischen Sinne produktiv sind und „die Gesellschaft“ es ihnen suggeriert. Sie würden „Die Alten“ am liebsten radikal wegsperren. Oder sie kontrolliert umbringen. Leider hat eine solche Denkweise schon sehr lange Zeit Auswirkungen auf unsere Politik. Das allgemeine Verhältnis zum Tod, das sich an vielen Dingen und Mechanismen illustrieren ließe, zeigt dies überdeutlich. Auch die Gesundheitspolitik, die teilweise von älteren Männern gemacht wurde, scheint mir dies zu veranschaulichen, trotz aller Pflegeversicherungen und der allzu oft gehörten und total abgegriffenen Floskeln „Wer soll das bezahlen?….wir müssen auch an die….und den…..“ denken. Die Einsparpolitik vergangener Tage scheint mir der Wegsperrpolitik unserer Tage zu entsprechen. Scheinbarer „Effizienz“ scheint mir jegliche Empathie und jegliches Bewusstsein vom Menschsein geopfert zu werden. Der durch verfehlte Gesundheitspolitik bedingte und auch jetzt immer noch herrschende Mangel an Personal und Material macht mich wütend. Ob die jetzige Lohnerhöhungen daran was ändern würden? „In den Ofen stecken“ scheint die Politik zukünftiger Tage im Umgang mit „unproduktiven“ alten Menschen. Radikale Umsetzung des Ökonomischen. Jaja, klar müssen wir an die Wirtschaft denken. Gerade jetzt. Wieder. Der Niedergang hat ja gravierende Auswirkungen: Nur, wer arbeitet, hat eine Daseinsberechtigung, so das unausgesprochene Credo. Wobei der Begriff „Arbeit“ auch neu überdacht werden müsste. Und der Begriff „Wachstum“, von dem jetzt eine ganze Gesellschaft lebt. Ob es zumindest verschiedene Begriffe von „Wachstum“ gibt? Und ob der von der Politik oft gebrauchte Begriff des „nachhaltigen Wachstums“ etwas von einer Beruhigungspille hat?
Montag, 6. Januar 2025
Werte im Wandel
Wir bewegen uns in einem Aufmerksamkeitsmarkt. Jeder will originell sein, nicht zu der Masse gehören, individuell und besonders sein, will durch seinen eigenen Wert auffallen, sich absetzen von den Anderen. Dazu designt er seine Umgebung mit Lifestyle, exklusiver Nahrungsaufnahme, mit Marken, Authentizität, Haus, Wohnung, Events, Projekte in einer Objektewelt, die individuell aufgeladen ist. Regionale Communitys (Schotten, Katalanen, Schwaben usw….) plus Weltanschauungsgemeinschaften (z.b. „Woke sein“, „Querdenker“, „Veganer“,) spielen da mit. Es geht bei allem um Identität und Identitätsstiftung. Es geht gegen die globale Standardisierung. Es herrscht eine Verherrlichung des scheinbar Einzigartigen. Die industrielle Moderne wandelt sich in eine Gesellschaft des Besonderen, des Einzigartigen, des Herausstechenden. Etwa in den 70/80er Jahre fand der vorbereitende Wandel statt. Unmerklich für die Masse der Menschen. Es bedeutete das auch das Ende einer Industriegesellschaft, in der Leistung der herausragende Wert war. Die jetzige Warenwelt in der Spätmoderne sollte möglichst nichts Austauschbares mehr produzieren (und tut es doch in ungeheurem und wachsenden Ausmaß). Emotionale Erfüllung ist jetzt versprochen. Es geht um Differenz, Selbstverwirklichung, um ein sich Herausheben aus der Masse, etwa um besondere Orte (meist möglichst weit weg…) als Funktion in der Tourismusindustrie. Insgesamt herrscht zunehmend eine Kultur der Selbstoptimierung. In diesem Zusammenhang war mal ziemlich heftig von „Wertewandel“ die Rede. Der Markt für industrielle Güter schien weitgehend erschöpft. Dadurch wurde die Grundlage geschaffen, dass ein „kultureller Kapitalismus“ entsteht. Aus einigermaßen egalitärer Gesellschaft heraus kam es zum Entstehen einer neuen Mittelklasse (z.b. auch neue Akademiker, Wissensökonomie, Technokraten), die Träger eines neuen Wertewandels war (oder zumindest sich selbst so begreift) und sich heute in dem abbildet, was sich der Wertehaltung des „Woken“ befleißigt. Der gesellschaftliche Wandel brachte auch eine neue prekäre Klasse hervor, die auch – was im öffentlichen Bewusstsein keine große Rolle spielt und sich besonders in der Corona-Krise erwiesen hat - für „systemrelevante“ Berufe steht.
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We are moving in a market of attention. Everyone wants to be original, not to belong to the masses, to be individual and special, to stand out through their own value, to set themselves apart from the others. To do this, they design their environment with lifestyle, exclusive food, brands, authenticity, houses, apartments, events, projects in a world of objects that is individually charged. Regional communities (Scots, Catalans, Swabians, etc.) plus ideological communities (e.g. "woke", "lateral thinkers", "vegans") play a part in this. It is all about identity and the creation of identity. It is against global standardization. There is a glorification of the apparently unique. Industrial modernity is changing into a society of the special, the unique, the outstanding. The preparatory change took place in the 70s and 80s. Unnoticeable for the masses of people. It also meant the end of an industrial society in which performance was the outstanding value. The current world of goods in late modernity should, if possible, no longer produce anything interchangeable (and yet it does so on an enormous and growing scale). Emotional fulfillment is now promised. It is about difference, self-realization, about standing out from the crowd, for example about special places (usually as far away as possible...) as a function in the tourism industry. Overall, a culture of self-optimization is increasingly prevalent. In this context, there was once quite a lot of talk about a "change in values". The market for industrial goods seemed to be largely exhausted. This laid the foundation for the emergence of a "cultural capitalism". From a somewhat egalitarian society, a new middle class emerged (e.g. also new academics, knowledge economy, technocrats), which was the bearer of a new change in values (or at least sees itself as such) and is today reflected in what is committed to the values of the "woke". Social change has also brought about a new precarious class, which also represents “system-relevant” professions – something that does not play a major role in public consciousness and has become particularly evident in the Corona crisis.
Sonntag, 5. Januar 2025
Aus elysischen Feldern
Dass die Sängerin Jennifer Charles eine laszive Stimme habe, fällt wohl jedem ein. Stimmt auch. Unwillkürlich zieht sie jeden hinein, diese Stimme, in Richtung auf ein Geheimnis, von dem aus der Strom des Unbewussten über die Felder Elysiums auf uns zuläuft. Haucht sie da eine Ahnung von der Insel der Seligen? Ob die Botschaft in diesem unglaublichen Timbre liegt? Vielleicht kann ja dunkle Erotik und Bedeutung im Gesang zusammenfallen. Paradies und seine Auslöschung, Großstadt und Fantasie. Die Stimme gehört zur New Yorker Band Elysian Fields, deren Kern sie zusammen mit dem Gitarristen und Songschreiber Oren Bloedow sowie einem Kreis von weiteren wechselnden Musikern über nun fünf Alben hinweg gebildet hat. Eine meiner Elysian Fields-CDs heißt „The Afterlife“ und ist wieder so etwas ein Wunderwerk. Musikalisch in keine Schublade passend, gleiten ihre dunkel gefärbten Songs mit Gitarren und Piano oft über scheinbar klare und sehr einfallsreiche Liedstrukturen hinweg in gebrochene Akkorde, um sich dort mit genau arrangierten Streichern, Bläsertupfern und seltsamen Einsprengseln aller Art zu verbünden. Ein Album wie ein Traum. New York Avantgarde. Umgekehrter Jazz. Zurückhaltend und sehr dosiert. Sophisticated würden Amerikaner so etwas nennen. Da ist viel umgebogene Traurigkeit und ein düsterer Abgrund. Nacht und Dämmerung. Fabelhaft.
Samstag, 4. Januar 2025
Parlamentarische Mitbestimmung
Es scheinen sich tiefe Gräben zwischen denen aufzutun, die sich außerhalb der Regeln dieses Staates Deutschland ansiedeln, und denen, die sich parlamentarisch staatstragend geben und immer wieder beteuern, dass sie demokratisch legitimiert, weil gewählt, seien. Dass oft nichts und niemandem mehr geglaubt wird, hat sich der Bundestag als Parlament wohl auch selbst zuzuschreiben, bearbeitete man die jeweiligen Zielgruppen mit PR-Sprüchen und zog sich Beratungsdienste an Land, deren Finanzierung längst völlig aus dem Ruder gelaufen scheint. Abgeordnete, die beharrlich an ihrem Smartphone hantieren, oder gewisse Personen mit guten Beziehungen geben die Lobbyisten, die Einfluss auf höchste Spitzen des Staates zu haben scheinen. Gerade der Wirecard-Skandal scheint da einiges aufgedeckt zu haben. Zudem kommen die Verwicklungen in Cum-Cum und Cum-Ex-Geschäfte, bei denen sich die „Verantwortlichen“ an nichts erinnern können und wollen. Auch die Untersuchungsausschüsse legen offenbar einige Ungereimtheiten bloß, die aber keine weiteren Folgen zu haben scheinen Da es hier anscheinend um hunderte von Millionen/Milliarden Euros geht, die vor allem aus Steuern stammen, macht die Sache nicht besser. Die „Käseglocke Parlament“ in Berlin scheint hier einiges, für manche Leute zu viel (!), möglich zu machen. Natürlich will niemand Weimarer Verhältnisse, doch täte es einigermaßen gut, wenn sich gewisse Abgeordnete und Parteifunktionäre etwas selbstkritischer und aufgeschlossener geben würden.
Freitag, 3. Januar 2025
AMARYLLIS (Songtext)
AMARYLLIS
I was calling you from a distance
and you seemed to be there
I was calling for a lovely friend
it always had come to the same end
We' re seeking and we're hiding
and we dig a coloured hole
you are the one that I am yearning
that's the funny thing I've found in a drink
Refr.
Nothing surprises
always it's the same again
there is always the wet kind feeling
the wrong challenges of dreaming
I was calling you from my distance
into my own kind of life
but there was no deadline for beginners
no mercy for this strange kind of sinners
I was a part of any (the) flowing water
and I could be inside the flow of life
I felt near to the vision of a vision
and I never felt to be on a mission
I never should have told a human being
what makes my real world go round
everyone grows older every second
we're all are sighing the same dirty sound
_______________________________________
(living beyond the sidelines)
(20032013)
Donnerstag, 2. Januar 2025
Alle Tage
Man legt Metheny und sich selbst auf, man liest Camus und Zeitung, man versucht, am Tagwerk zu arbeiten (Schreiben, korrigieren, Essen zubereiten, Staub saugen usw.), man versucht, sich zu sammeln, den roten Faden weiterzuspinnen, man stolpert und taumelt durch die Tage und Wochen, man telefoniert und schaut auf verschiedene Weisen nach außen, man kauft ein und hofft nachträglich, grübelt darüber, ob und wie einem das schaden könnte, man freut sich an der Sonne, weiß aber auch, welch verheerende Auswirkungen zu viel Sonne im vergangenen Jahr hatte, man freut sich über die Auszeit, die Teile der Natur jetzt haben, erinnert sich aber auch sehr genau an das Szenario der Klimakatastrophe, an die manche Kreise möglichst schnell wieder anzuschließen versuchen, man denkt daran, wie einem die kleinen Auszeiten des Lachens gut getan haben, es wird einem bewusst, wie alt man (geworden) ist und man wird genau darüber älter, man freut sich über eine bestimmte Phrasierung, eine musikalische Wendung, die das Unendliche zu berühren scheint, die Ahnung beschert und eine Verbindung schafft..., Sie verklingt, schon ist sie weg, man hat Schlimmes erlebt und wird noch viel Schlimmeres erleben, man lebt jetzt in einer Art Zwischenzeit und versucht, mit Verstorbenen Kontakt aufzunehmen (wobei man sich mit seinen „Gesprächen“ gleichzeitig selbst sonderbar findet…), im Internet die Nachricht, dass man viele unglaubliche Preise gewonnen hat und dass man sich melden soll, - der Betrug ist allzu offensichtlich.
Mittwoch, 1. Januar 2025
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