Reise durch Wirklichkeiten

Dienstag, 27. Juni 2023

Armut bei uns

Mich wundert die prominente Erwähnung einer einfachen und längst tausendfach in Studien dargelegten These, dass Armut die Demokratie gefährde, was längst zu entsprechenden Aktionen der Mächtigen hätte führen müssen. Ein Zusammenhang scheint mir dabei immer wieder klar zu sein: Wenn die Armut zunimmt (so, wie bei uns) nimmt auch die Unzufriedenheit und die Verzweiflung zu. Mit der Verzweiflung wächst die Gewalt und mit der Gewalt die Angst. All das führe, so die „Wissenden“, zu einer Entfernung von Demokratie. Wirtschaftliche Belastungen, wie etwa Inflation, müssten besser verteilt werden, starke Schultern müssten mehr tragen als schwache (politische Veränderungen in den „Neuen Bundesländern, Inflation). Es müsste bei entsprechendem politischen Willen gelingen, wirtschaftliche Entlastungen einigermaßen gezielt herbei zu führen. „Moral, Moral!“ so hören wir schon die Marktwirtschaftler spotten, die ja alles Gute vom „Markt“ erwarten. Werte wie „Gerechtigkeit“ sind bei ihnen keine Größen, die wirklich eine Rolle spielen. Wer solle denn Gerechtigkeit herstellen, so immer wieder ihre rechtfertigende Gegenfrage. Armut ist jedenfalls kein unabänderliches Schicksal der Unfähigen, sondern gehört beseitigt, wenn die Demokratie eine Chance haben soll. Die Diktatur der Starken über die Schwachen bedeutet jedenfalls keine Demokratie.

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