Reise durch Wirklichkeiten

Samstag, 31. August 2024

Unsere Weltsicht

Die Alten mit ihrem Scheis, die werden uns noch heftig reinreiten in die Scheise! Haha, man war ja selbst einmal jung, jünger als jetzt und man kann deswegen ein bisschen mitreden...... Was mir auffiel an sehr jungen Menschen? Das Folgende gleicht einer Stoffsammlung, entstanden aus tausend Zetteln: Es wurden von vielen jungen Menschen oft sehr einzelne, sehr isolierte Welten hochgezogen, die als absolut gegeben betrachtet wurden. Die eigene kleine Lebenswelt. Das ist menschlich. Die eigene kleine Welt. Jede/Jeder geht von sich aus. Meine Sicht dagegen ist: diese Lebenswelten kann man verändern! Den Blick über den eigenen Tellerrand wagen. Über scheinbar vorgegebene Grenzen hinweg. Zumindest prinzipiell ist das so. Es ist schwierig. Zieht nach sich, setzt voraus: Bewusstseinsveränderung. Bessere Welt. Überwindung der Habgier. Besserer Umgang untereinander. Daran glaubten viele unter uns und warteten zu geduldig auf den schönen Sanktnimmerleinstag für alle. Währenddessen machten „zielgerichtete“ Andersgesinnte und sonstwie besser Angepasste Karriere, - auch bei den damals und heute ehemals Alternativen. Diese, uns inzwischen umgebende Gesellschaft scheint immer mehr in eine Vereinzelung abzugleiten, das, was man Neoliberalismus nennen könnte, wird aus falsch verstandenem Realismus zu schnell akzeptiert: Jeder ist seines Glückes Schmied. Überhaupt, Nachfragen sind nicht mehr in Mode, es gilt der schnelle Vollzug, - egal von was. Distanz zu sich selbst ist auf dem Rückzug und nachhaltige Empathie wird oft nur gespielt. Unter Kopfhörern, im Smartphone-Gedaddel und auf Internet-Homepages ist jeder für sich, es gilt der individuelle Tunnelblick. So macht es uns auch der Spitzensport vor. Es gilt das, was ist. Es scheint aber auch ein Bedürfnis nach Menschenführung zu herrschen: diejenigen, die sich dafür qualifizieren wollen, sollen vortreten! Neue Führer sind gefragt. Der Mensch schafft sich ab. Allerlei Verkleidungen sind angesagt. Der alternde Topmanager trägt jetzt seine dünnen wenigen Haare im Zopf. Hat eine Finca auf Mallorca und macht auf unkonventionell. Er ist clever und schlägt alle. Was zählt, ist die Flucht aus dem eigenen Ego, das an anderer Stelle mit extremen Aktionen wieder krampfhaft gesucht wird. Industrieversprechen und -versagungen werden zu schnell übernommen, Werbung wird zu ernst genommen (ohne es bewusst zu merken, Dressur funktioniert über das Unbewusste), große Linien, Utopien oder Visionen (was ist denn das? Da muss man zum Arzt!) werden ohnehin nicht gepflegt. Man kann in jungen Jahren den Zusammenhang des Lebens nicht erkennen. Etwa, dass der Mensch durch Stadien geht, dass sein Körper verfällt und gleichzeitig sein Kapital ist, mit dem man nicht in der Weise beliebig experimentieren kann, - auch wenn von anderer Stelle erbauliche Erfahrung von Dingen oder einem selbst (Selbsterfahrung) zugesagt wird. Und: Die oft von jungen Menschen so viel gehassten Gewohnheiten und Rituale können ja auch etwas Positives haben. Sie schützen vor Energieverlusten, schaffen Sicherheit. Der Horizont in dieser Welt steht leider nicht jedem offen, es gelten Rahmenbedingungen und individuelle Voraussetzungen, soziale Dispositionen und andere Begrenzungen. Wir sind auf dem Teil der Welt geboren, der eindeutig bevorzugt ist. Was ist mit den anderen? X x The old people with their crap, they're going to get us into a lot of trouble! Haha, you were young once yourself, younger than you are now, and that means you can have a bit of a say... What struck me about very young people? The following is like a collection of material made up of a thousand pieces of paper: Many young people have often created very individual, very isolated worlds which they regard as absolute givens. Their own little world. That's human. Their own little world. Everyone starts from their own perspective. My view, however, is that these worlds can be changed! Dare to look beyond your own nose. Beyond seemingly predetermined boundaries. That's how it is in principle, at least. It's difficult. It entails, requires: a change in consciousness. A better world. Overcoming greed. Better interaction with one another. Many of us believed in that and waited too patiently for a lovely doomsday for everyone. Meanwhile, "goal-oriented" people with different views and those who were otherwise better adapted made careers - even in the alternatives that were then and now. The society that surrounds us now seems to be slipping more and more into isolation, what could be called neoliberalism is accepted too quickly out of a misunderstood sense of realism: everyone is the architect of their own happiness. In general, asking questions is no longer in fashion, the order is quick - no matter what. Distance from oneself is on the decline and lasting empathy is often only pretended. Under headphones, in smartphone fiddling and on Internet homepages, everyone is for themselves, individual tunnel vision is what counts. This is also what top-level sport shows us. What is counts. But there also seems to be a need for leadership: those who want to qualify for it should step forward! New leaders are needed. People are eliminating themselves. All kinds of disguises are in. The ageing top manager now wears his thin, few hairs in a ponytail. He has a finca on Mallorca. He is clever and beats everyone. What counts is the escape from one's own ego, which is desperately sought elsewhere with extreme actions. Industry promises and failures are accepted too quickly, advertising is taken too seriously (without consciously noticing it, training works via the subconscious), grand ideas, utopias or visions (what are those? You have to see a doctor!) are not cultivated anyway. At a young age, one cannot see the context of life. For example, that people go through stages, that their bodies deteriorate and at the same time are their capital, which cannot be experimented with at will - even if someone else promises edifying experience of things or of oneself (self-awareness). And: the habits and rituals that young people often hate so much can also have something positive. They protect against energy loss, create security. Unfortunately, the horizon in this world is not open to everyone, framework conditions and individual prerequisites, social dispositions and other limitations apply. We are born in the part of the world that is clearly preferred. What about the others?

Freitag, 30. August 2024

Ro ro romantik

Ob das etwas mit dem Zwang/Drang zur „Selbstoptimierung“ zu tun hat? Mit der Entwertung lange gültiger Werte? Heute ist ja jeder ein Künstler. Dieses Bedürfnis, sich auszudrücken, wird auch über die Medien verteilt und über die Leute gebracht. Einen Höhepunkt erreichte dies damals mit Joseph Beuys’ Aussage, dass ja jeder ein Künstler sein könne. Doch: Warum sich selbst ausdrücken, warum nicht das Universum? Sich selbst dermaßen wichtig nehmen, ist das….wie? Richtig? Es könnte ja sein, dass man in einem größeren Zusammenhang steht. Die Malerei kam ja mal vom Religiösen her, hatte darin ihren Zweck. Es sollte Himmel und Hölle, Gutes und Böses, Gott und Teufel so veranschaulicht werden, das es jeder verstehen möge. Es gab eine Art Bildsprache, die einen Zweck hatte. Es ging um Vermittlung zu „einfachen Leuten“, die der Schrift nicht mächtig waren. Dieser Zweck kam mit der Zeit abhanden und wurde zum Selbstzweck. Es gab später dann das romantische Modell einer „progressiven Universalpoesie“ (nach F Schlegel), in der sich wechselnde Wirklichkeiten so durchdringen, dass die vulgäre materielle Wirklichkeit überwunden wird. Es gab aber auch Picasso, der einer Selbstschöpfung nachhing, die ihre eigene Reflexion ständig überholt und dadurch dem Grenzenlosen Absoluten entgegen strebt. Dadurch entstand nur ein Scheingegensatz zur Romantik. Subjektives und Objektives vermischen sich. Imagination und Unterbewusstsein wirken zusammen. Das ist romantisch im besten Sinne. Nur: das kann und will nicht jeder nachvollziehen. Es entsteht eine Schwierigkeit der Vermittlung. Eine kleine Zelle der „Wissenden“ bildet sich, Kunst wird zunehmend elitär und eine Sache der sich nun immer rascher etablierenden „Kunsttempel“, oft in Gestalt von Museen, die zu einem wichtigen Inventar des Bildungsbürgertums werden. X x Does this have something to do with the compulsion/urge to "self-optimize"? With the devaluation of long-standing values? Today, everyone is an artist. This need to express oneself is also distributed through the media and conveyed to people. This reached a high point back then with Joseph Beuys' statement that anyone could be an artist. But why express yourself, why not the universe? To take yourself so seriously, is that... how? Right? It could be that you are part of a larger context. Painting once came from religion, and had its purpose there. Heaven and hell, good and evil, God and the devil were to be illustrated in such a way that everyone could understand. There was a kind of visual language that had a purpose. It was about communicating to "ordinary people" who could not read. Over time, this purpose was lost and became an end in itself. Later, there was the romantic model of a "progressive universal poetry" (according to F Schlegel), in which changing realities interpenetrate in such a way that vulgar material reality is overcome. But there was also Picasso, who pursued a self-creation that constantly outstrips its own reflection and thus strives towards the limitless absolute. This only created an apparent opposition to romanticism. Subjective and objective are mixed. Imagination and subconscious work together. This is romantic in the best sense. But not everyone can or wants to understand it. It becomes difficult to communicate. A small cell of "knowers" forms, art becomes increasingly elitist and a matter of the "art temples" that are now establishing themselves ever more quickly, often in the form of museums, which become an important fixture of the educated middle class.

Donnerstag, 29. August 2024

Dunkelheit

Was wissen wir? Was Materie oder dunkle Energie überhaupt ist? Sie hält doch unsere Galaxien zusammen, - oder etwa nicht? Werden uns von Physikern da moderne Märchen erzählt? Die Menschen und ihre Physiker verstehen's immer noch nicht so recht, das alles. Auf jeden Fall könnte der Weltraum Anschauungsmaterial dafür bieten. „Ich möchte wissen, was da draußen ist“ soll Stephen Hawking gesagt haben, der Mann, der noch immer das Physik-Genie an sich darstellt. Wie das Universum entstanden sein könnte? Mit dem Urknall sagen etliche Astrophysiker. Aber was war davor und wie kam es zum Urknall? Gab es davor etwas anderes, das sich eventuell zu einem Punkt zusammenzog, um im Urknall zu explodieren? Oder kommt der Urknall aus dem Nichts? Einem energiegeladenen Vakuum? Neueste Forschungen zeigen wohl, dass selbst im Vakuum etwas ist. Bloß was? Und hat nicht die Quantenmechanik längst bewiesen, dass ein Teil an zwei Orten gleichzeitig sein kann? Widerspricht den physikalischen Gesetzen? Nun ja, da würde selbst ein mittelmäßiger Physiker widersprechen. „Die Quantenmechanik ist sehr achtungsgebietend. Aber eine innere Stimme sagt mir, dass das noch nicht der wahre Jakob ist. Gott würfelt nicht!“ sagte vor etwa 100 Jahren Albert Einstein dazu. Ja, was nun? Und überhaupt: Gott? War der Urknall nur ein einzelnes Ereignis bei der Entstehung einer wahnsinnig großen Vielfalt von Universen? Gibt es insofern Parallelwelten? Die oft beschrieenen und verfilmten? Matrix? Ob an dieser Stelle etwas wie Gott ins Spiel kommt? Etwas Größeres als das, was wir kapieren können? „Was wir wissen, ist ein Tropfen. Was wir nicht wissen, ein Ozean“ sagte einst der Großphysiker Isaac Newton. Daran mag sich nichts geändert haben.

Mittwoch, 28. August 2024

Produzenten von Popmusik

Wie hatten wir die bewundert, als Erfinder von Klangräumen, von Klangvisionen, als souveräne Regenten über Studiotechnik und als Handhaber von kreativen Ideen, als hörbares Verbindungsglied zwischen Technikern und Kreativen! Wir sehen an dieser Stelle vom Daueretikett „legendär“ ab, weil das im Grunde für alle Erwähnten gelten würde. George Martin, der Beatles Produzent, ohne den Lennon und McCartney nicht denkbar waren. Er formte wohl entscheidend das Klangbild der Beatles in der zweiten Phase. Da waren auch die vielen Auftragsproduzenten, die ihre von den Plattenfirmen diktierten Vorgaben bis hin zum finanziellen Budget genau erfüllten und als namenlose Umsetzer gelten dürfen Ja klar, ein früher Einfluss war dagegen Phil Spector mit seinem „Wall of sound“, den er allen „Kreativen“ überstülpte. Diese Produktion mögen sich manchmal mehr nach Spector als den eigentlich in den Vordergrund gestellten „Künstlern“ anhören. Leider ist der Mann später ins Hässliche abgerutscht. Wir können all die Faktoren, die dazu geführt haben, nicht beurteilen. Es gab Hugh Padgam später, der dem Progrock a la Genesis Flügel verlieh und auch vielen anderen Künstlern zum Wohlklang verhalf. Da spielte auch schon Trevor Horn mit rein. Der sich aller Mittel des High Tech bediente und daurch für ein durchgestyltes Klangdesign verantwortlich war. Er war wohl eine Art Gegen- und Hassbild mancher Medien, die im Unterschied zu Horn die Rückkehr des Echten, Autenthischen und der Wurzel verhafteten lobten und später dann in Rick Rubin einen Meister fanden. Dieser hatte Johnny Cash mit seinen Produktionen zu einem späten Comeback verholfen und lieferte – wie in der Popmusik oft praktiziert – die Blaupause für viele andere „Down to earth-Produktion. Er war es auch, der mit einem solchen Konzept verschwundene Künstler wie Donovan neu produzierte. Möglichst wenig Technik, war wohl seine Devise, obwohl er als Dauerproduzent für Bands wie die Red Hot Chili Peppers da keine Berührungsangst kannte und in einer zweiten Phase seiner Karriere auch zahlreiche wie Shakira Mainstreamstars produzierte, worüber niemand so richtig erstaunt schien. Wir setzen diese Produzenten-Reihe fort. x x How we admired them, as inventors of sound spaces, of sound visions, as sovereign rulers of studio technology and as handlers of creative ideas, as audible links between technicians and creatives! We will refrain from using the permanent label "legendary" here, because that would basically apply to everyone mentioned. Sam Philips and Colonel Tom Parker, who guided Elvis towards the "right" sound. There are long stories to tell about those alone. The Stax sounds, which, with their succinctness, shaped what was later called soul early on. Atlantic boss Ahmet Ertegün, of course. George Martin, the Beatles producer, without whom Lennon and McCartney would have been unthinkable. He was probably instrumental in shaping the Beatles' sound in their second phase. But there were also the many commissioned producers who precisely met the specifications dictated by the record companies, right down to the financial budget, and who can be regarded as nameless implementers. Yes, of course, an early influence was Phil Spector with his "Wall of Sound", which he imposed on all "creatives". These productions may sometimes sound more like Spector than the "artists" actually put in the foreground. Unfortunately the man later slipped into ugliness. We cannot judge all the factors that led to this. Later, Hugh Padgam, who gave wings to prog rock a la Genesis and also helped many other artists to sound good. Trevor Horn was also involved. He used all the means of high tech and was responsible for a stylish sound design. He was probably a kind of counter-image and hate image for some media who, in contrast to Horn, praised the return of the real, authentic and rooted in roots and later found a master in Rick Rubin. He helped Johnny Cash make a late comeback with his productions and provided - as is often the case in pop music - the blueprint for many other "down to earth" productions. He was also the one who used this concept to re-produce artists who had disappeared, such as Donovan. As little technology as possible was his motto, although as a permanent producer for bands such as the Red Hot Chili Peppers he had no qualms about it and in a second phase of his career he also produced numerous mainstream stars such as Shakira, which no one really seemed surprised about. We are continuing this "producer series".

Montag, 26. August 2024

Hit a gogo

Man wird manchmal gefragt, ob man diesen oder jenen aktuellen Titel kenne, der sich ja zum Hit entwickelt habe. Meist entdecke ich dann, dass ich versucht habe, solchen Musikstücken zu folgen, dass ich mir richtig Mühe gegeben habe, dass mir dann aber die Aufmerksamkeit dafür rasch verflogen ist. Ich finde diese Songs meist langweilig. Sie binden meine Aufmerksamkeit zu wenig. An was das wohl liegt? Ja klar, auch an mir selbst! Zu vieles schon mal besser gehört! Es ist für mich jetzt aber zu leicht erkennbar, dass es um die optimale Einordnung in ein Team geht, um anonyme Zwänge, Baupläne, Kalkül. Prägnanz hingegen scheint mir weniger gefragt. Ich höre anonyme Stäbe, Kollektive heraus, die in strenger Arbeitsteilung etwas „produzieren“: Einer ist für die Hook zuständig, der nächste für den Groove, der übernächste für Instrumentierung….etc. Alles ist formatiert und für mich zu sehr festgelegt, an Formeln orientiert, vorgegebenen Bauplänen. Das Ergebnis orientiert sich auch am handwerklich und maschinell Machbaren. Es herrscht oft strenge Arbeitsteilung. Alles ist professionalisiert. Es existieren Formeln, nach den zb. Ein Refrain kommen muss, wie weit eine Aufmerksamkeitsspanne reicht ….etc. Heraus kommt oft ein „gemachtes Produkt“, weniger die Umsetzung eines individuellen „Einfalls“. Es richtet sich offenbar alles nach dem, was „die Mehrheit“ hören will, was ihr in Gefälligkeit schmeichelt.

Sonntag, 25. August 2024

Glück im Dasein

Neulich sahen wir ein Papier von einer längst verstorbenen Tante neben uns liegen. Glückwünsche zum Geburtstag. Danke! Ich scheine das Papier aufbewahrt zu haben, weil ich wohl eine Art Respekt dafür empfand. Es wurde mir darin empfohlen, für die Abendstunde und den vergangenen Tag auch dankbar zu sein. Für gute Freunde, für „manche Traurigkeit“, für des Himmels Sterne, für gesandte Freuden. Mein Geburtstag sei ein Feiertag gewesen, der das Leben feiere. Danke! Ich empfand eine Dankbarkeit dafür, dass ich das Glück hatte, in Mitteleuropa geboren zu sein. Ich durfte so etwas wie meine Kreativität und Phantasie entwickeln. Das floss in mein Musizieren und meine journalistische Tätigkeit ein, was mich teilweise mit lieben Menschen zusammengebracht hat und mich Effektivität gelehrt hat, wozu auch gehört, dass man erkennt, was man kann und was man nicht kann, ja niemals können wird. Aus gegebenem Anlass war ich auch dankbar für all die Impulse, die ich aus meiner Erziehung beziehen durfte und mit denen ich sehr frei umgehen durfte. Damit zusammenhängend bin ich dankbar dafür, dass ich wenigstens versuchen konnte, anderen Menschen zu helfen, ihnen meine bescheidenen Fähigkeiten zur Hilfe angedeihen lassen. Danke auch an die Ärzte, die mir entscheidend halfen, meine Krebskrankheit damals zu überwinden. Die Arbeitswelt habe ich dankenswerter Weise auch am Band und im Schichtbetrieb kennen gelernt, wovon ich später oft profitiert habe. Danke!

Freitag, 23. August 2024

Alles wird gut

Das Spiel ist aus. Aber alles wird gut, sagt der Kanzler. Auf gute Zeiten folgen schlechte Zeiten. Nicht nur eine Fernsehserie gebraucht diese Weisheit. Schönreden, weglächeln. Ob er einen Kommentar habe? Nö. „Eine gewisse Wirklichkeitsabgewandtheit gehört zum Geschäft. Wenn Sie sich als Politiker von jeder schlechten Nachricht gleich aus dem Konzept bringen lassen, können Sie das Regieren auch einstellen. Aber diese Regierung hat die Wirklichkeitsabgewandtheit noch einmal auf eine ganz neue Ebene gebracht“, schreibt der stets süffisant grinsende Focus- und Welt-Kolumnist Jan Fleischhauer. Und: „Wer einmal das Kanzleramt erreicht hat, lebt in einer anderen Welt. Der Apparat ist darauf ausgerichtet, seinen Bewohner von der Außenwelt abzuschirmen.“ Kommt mir auch so vor. Nur, dass das nicht nur für den Kanzler und seine Bagage zuzutreffen scheint, sondern auf die gesamte Politikerkaste, samt ihren Medienknechten.

Donnerstag, 22. August 2024

Die einen, die andern (Songtext)

Die einen, die andern (New Rising) Party, Vergessen, Verdrängen, - Fortschweben Party, Vergessen, Verdrängen, - Fortschweben Die einen betreiben Schmierendienst zwischen Schenkeln die andern treibt es zurück ins Kloster die einen flüchten dringend ins Theater, die andern saufen sich den Ballermann die einen klettern Wände rauf und runter die andern springen keck von Klippen die einen wollen unbedingt fliegen, die andern kommen schon mal ins Trudeln die einen gehen auf den Fußballplatz die andern in den Spielsalon die einen zieht's in fremde Länder... nah die andern in die hintere Sakristei.... Mongolei die einen treiben Ausgleichssport... auf Leistung die andern gleiten per Anhalter durch die Galaxie die einen fahren goldene Autos mit güldenen Felgen die andern treiben den Ochsenwagen Die einen gehen zum Psychiater die andern in den Imbissladen der Moderne Mensch träumt von modernen Städten, die sich zum Alptraum entwickeln Party, Vergessen, Verdrängen, - Fortschweben Party, Vergessen, Verdrängen, - Fortschweben Fliehen – Abhaun – Vergessen Fliehen – Abhaun – Vergessen Die einen fallen aus der Zeit, die andern wollen mit ihr gehen die einen spielen Komödien, denen sie so recht nicht trauen die andern glauben ans Kasperletheater die einen geloben dem Papst ihre Treue die anderen setzen ihrer Wahrheit den Turban auf die einen loben die Wonnen des Fleißes als Gestalter die andern haben keinen Job und tun lieber so als ob Fliehen – Abhaun – Vergessen Fliehen – Abhaun – Vergessen Fliehen – Abhaun – Vergessen Fliehen – Abhaun – Vergessen - Fortschweben

Mittwoch, 21. August 2024

Schlagerwelten

„Du kannst nicht immer 17 sein“. Die Zeile von Chris Roberts brennt uns in den Ohren. Wir hatten das alles viel zu selbstverständlich genommen, damals, auf Zeithöhe. Es hatte einen kalt gelassen. Es hatte unser Interesse, unsere Aufmerksamkeit, nicht geweckt. Und jetzt? Es ist so, als würden wir so etwas, in diesem Falle eine Schlagerweisheit, erst jetzt besser verstehen. Als hätte sie damals wie eine Klammer des phrasen- jnd klischeehaften diese Wirklichkeit zusammen gehalten. Sich aus dieser Realität heraus zu bewegen und die damalige Wirklichkeit aus einem anderen Blickwinkel zu betrachten, das scheint man erst jetzt, viele Jahre danach, mit allen Konsequenzen zu wagen. Man blickt in den Bruch und fragt sich Vieles. „Und immer, immer wieder geht die Sonne auf….“ Jaja, Udo Jürgens interessierte mich in dieser frühen Phase. Später nicht mehr. „Griechischer Wein“ und all das Zeug. Diese „Hossa, hossa-Realität gab es, okay. Aber sie interessierte uns nicht. „ZDF-Hitparade“ und all das. Wir mussten uns auch nicht verspannt davon distanzieren. Sie lief in unserer Erkenntnis der Umwelt einfach mit. Peter Beil? Rudi Schuricke? Diese Welt war untergegangen. Trotzdem hatten wir einigermaßen verstanden, was die Leute daran fanden. Wie hatte Dieter Thomas Heck es in der ZDF-Hitparade ausgedrückt? „Probleme gehören nicht in den Schlager hinein. Dafür gibt es andere Dinge“. Jetzt gibt es Dokumentationen über diese Welten. Es wird da gerne ein gesamtdeutsches Verständnis ausgelobt. Frank Schöbel und so. Ute Freudenberg. Ich war damals rüber gefahren, hatte eine Patentochter dort und andere Verbindungen. Ich weiß nicht so recht, ob diese moderierenden Besserwisser dieselbe Connections hatten.

Dienstag, 20. August 2024

Raumdimensionen

Inzwischen gibt es Wissenschaftler, die glauben (!), dass es mehr als drei Dimensionen gibt. Der Raum könnte ja noch weitere Dimensionen haben. Ob wir ihnen dann näher kommen können, oder ob – wie es scheinbar brennend interessiert – schon die „Bewohner“ einer solch multidimensionalen Welt auf uns zukommen werden? Als Aliens? Wir sollten das erst mal verschieben und uns klar werden, dass wir in unseren Erkenntnismöglichkeiten beschränkt sind, trotz des ach so wissenschaftlichen Weltbildes, dem in unseren Zeiten nahezu absolute Gültigkeit bescheinigt wird. Platon zufolge ist die Welt, so wie wir sie wahrnehmen, so wie die Wand in einer Höhle, auf der zweidimensionale Schatten tanzen. Erzeugt werden sie aber von dreidimensionalen Figuren draußen vor der Höhle, die wir leider nie zu Gesicht bekommen. Nun ja, schon die alten Griechen hatten da wohl eine Ahnung, - Platon hatte wohl mehr als das.... Ob man aus zweidimensionalen Schattenbilder einen dreidimensionalen Raum rekonstruieeren kann? Es braucht zumindest ein gewisses Maß an Offenheit dafür. Weil wir die Extradimensionen nicht kennen, wird das für uns ein Spekulationsspiel, das wahrscheinlich Ahnungen gleich kommt, Visionen. Ob das, was in der vierten Dimension existiert, eine Chance hat, zu uns durchzukommen? Gibt es wenigstens einen theoretischen Zugang? Wie könnte für uns beschränkte Wesen eine Reise in die vierte Dimension aussehen? Es würde auf jeden Fall eine verunsichernde Verzerrung unserer bisherigen Lebenswelt entstehen, so viel ist sicher. Und wir lächerliche Lebewesen würden etwas über unsere Beschränkungen erfahren. Wir würden uns vielleicht auch einer Sichtweise annähern, die etwas vollkommener ist, als die, die wir haben. X x There are now scientists who believe (!) that there are more than three dimensions. Space could have even more dimensions. Will we then be able to get closer to them, or will the "inhabitants" of such a multidimensional world - as is apparently of great interest - come to us? As aliens? We should postpone that for now and realise that we are limited in our ability to gain knowledge, despite the oh-so-scientific world view that is considered to be almost absolutely valid in our times. According to Plato, the world as we perceive it is like the wall in a cave on which two-dimensional shadows dance. But they are created by three-dimensional figures outside the cave, which we unfortunately never see. Well, even the ancient Greeks probably had an idea - Plato probably had more than that... Can you reconstruct a three-dimensional space from two-dimensional shadow images? It requires at least a certain degree of openness. Because we don't know the extra dimensions, it becomes a game of speculation for us, which probably amounts to hunches, visions. Does what exists in the fourth dimension have a chance of getting through to us? Is there at least a theoretical way of accessing it? What might a journey into the fourth dimension look like for us limited beings? In any case, it would create an unsettling distortion of our current world, that much is certain. And we ridiculous creatures would learn something about our limitations. We would perhaps also come closer to a perspective that is a little more perfect than the one we have.

Montag, 19. August 2024

Intellektuellengewäsch

Jaja, Intellektuelle weisen einen Blick auf das Allgemeine und das Ganze weit von sich! Das habe ich erst kürzlich wieder einem Interview entnommen. Welcher Unterschied zu den sechziger und siebziger Jahren des vorigen Jahrhunderts, in denen das Pendel leider etwas zu sehr in die andere Richtung ausschlug! Intellektuelle, wer auch immer das sei, fühlen sich nun nicht mehr als öffentliche Personen, obwohl sie von der Öffentlichkeit teilweise fürstlich für ihre Dienste bezahlt werden. Heutigen disziplinär geordneten Bereichen scheint eine solche Verantwortlichkeit zu widersprechen. Sie erklären, dass sie sich unfähig dazu fühlten, dass sie nicht über die Sprache und über das qualifizierte Einsichtsvermögen dafür verfügten. Der öffentliche und akademische Raum müsse streng getrennt werden, so heißt es da oft in wohlhonorierter Bescheidenheit. Als Bürger dürfe und könne man etwas sagen, seine Meinung kund tun. Als Professor aber keinesfalls. Dieser beanspruche aus seinen analytischen Kompetenzen heraus keinesfalls die Deutungshoheit in Krisensituationen. Er fühle sich damit überfordert, - auch darin, so etwas wie „Allgemeinbildung“ aufrecht zu erhalten. So etwas sei längst überwunden. Das sind Intellektuelle heute.

Sonntag, 18. August 2024

Wachsen und schiffen

Es werden in Deutschland jetzt Schiffe gebaut, große Passagierschiffe mit allem Drum und Dran. Hauptsache, die Werften haben zu tun. Die Schiffe sind für Kreuzfahrten bestimmt, die derzeit ach so beliebt sind. Natürlich fahren sie mit dem oberbilligen Schweröl, das in ökologischer Hinsicht schwer bedenklich erscheint. LNG ist immerhin in Aussicht gestellt. Methan soll dabei jedoch bei seiner Gewinnung freigesetzt werden, was erhebliche Schäden in der Umwelt verursacht. Heißt es. Trotzdem wird es als der große Fortschritt gefeiert. Aber der grüne Wirtschaftsminister gibt sich erfreut ob des Wachstums und fördert das Projekt. Auch wird heftig damit geworben. Ob es sich dabei um typisches „Green Washing“ handelt? Eine Art Irreführung, die den Zeitgeist mit Phrasendrescherei zu nutzen versucht? Bei der tatsächlichen Umsetzung von Ideen der Nachhaltigkeit hapert`s gelegentlich halt dann doch ein bisschen. Egal, die Kundschaft pfeift auf den Umweltschutz oder die Nachhaltigkeit und bucht zuhauf. Jetzt muss Wachstum sein, um jeden Preis. Ab dafür!

Samstag, 17. August 2024

Heute Morgen

Vor einiger Zeit als Songtext geschrieben: HEUTE MORGEN Ich erinnere mich an die Welt und kann sie fühlen Das Sein ist ein Teil von Dir und du bist bald wieder ein Teil von ihr Du wachst auf im Aufzug und denkst „schon wieder!“ Das kann doch nicht sein, dass Du das bist Das darf nicht sein, dein Leben geht darüber was machst Du heute morgen in diesem Film Draußen weht der Schnee alte Frauen durch die Straßen. Der Kapitalismus bringt sich heute morgen selbst zu Fall Die Natur in Dir treibt Blüten, das Sein will in Dir zu sich kommen Du warst im Supermarkt und hast ins sexy Regal gegriffen Erzähl mir nicht, dass du tun musst was du tun musst, Du bist nicht John Wayne und ich nicht Marylin Marlene Du jagst Eichhörnchen, ich das Wunderbare Schmerzen, Du lügst sie dir als Preis zurecht Du spielst Gelassenheit, es kommt alles wie es kommt eine Haltung, die sich selbst durchhält dann gehst Du eines Tages ganz alleine unter der Horizont kommt näher und verschwimmt Du denkst zurück an Momente irgendwie festzuhalten versucht Bilder, die in Dir versanken alles ist toll, alles ist superlocker

Mittwoch, 14. August 2024

Über die Grenze

Es gibt wohl viele Anbieter und Interessengruppen im Gesundheitswesen, die ganz offensichtlich davon profitieren, wenn ein Volk scheinbar immer kränker wird. Ein beliebter Trick der Gesundheitsindustrie ist es dabei, die Grenzwerte herauf oder (meist) herab zu setzen. Auf diese Weise werden auf einen Schlag massenhaft Neu-Kranke geschaffen, die es nun mit möglichst hochpreisigen Medikamenten zu behandeln gilt, - naturgemäß. Diabetes scheint dafür ein gutes Beispiel zu sein, aber auch erhöhter Blutdruck usw. Sogenannte „Volkskrankheiten“ sind hierbei besonders ergiebig und beliebt, da sie hohe Umsätze generieren. Um die „richtigen“ und dafür passenden Medikamente in den Markt zu drücken, werden manchmal recht gerne „medizinische Fortbildungen“ organisiert, die in Wirklichkeit „verkaufsfördernde Maßnahmen“ sind und bei denen Marketingprofis Verkaufsstrategien vortragen. Auch scheint es gängige Praxis zu sein, grafische Tabellen durch bestimmte Einteilungen zu manipulieren. Bestimmte Auschnitte auszuwählen und sie entsprechend darzustellen ist beliebt. Dies kann beispielsweise auch in der Finanzindustrie bei Verkaufsstrategien für Fonds beobachtet werden. Es scheint dabei halt alles eine Frage der Optik und der dahinter stehenden Absicht zu sein: den anderen möglichst übers Ohr zu hauen. Was das mit uns macht, ist ein nahezu unmerklicher Prozess und bleibt ausgeblendet. Die Medien fabrizieren gerne verkaufsträchtige Schlagzeilen aus solchen „wissenschaftlichen Ergebnissen“. Sie vergessen dabei aber meist, die dazugehörigen Fragen und die Auftraggeber gewisser „Studien“ zu erwähnen.

Dienstag, 13. August 2024

Selbstvergewisserung

Selbstvergewisserung. Ist es das? Ein (Mode-)begriff. Wir kehren zu den Stätten unserer Jugend zurück. Um besser zu begreifen, wo und wer wir jetzt sind. Ja klar, Nostalgie. Geschenkt. Das verstehen alle. Sentimentalität. Wir hatten so manches von uns dort im Strom der Zeit und Orte gelassen. Dass solche Sentimentalität nicht mehr unbedingt meine Triebfedern sind, verstehen wenige. Manche sagen „Wurzeln“ dazu. „Zu seinen Wurzeln zurück kehren“, „Meine Wurzeln“. Damit hat das zu tun. Aber alles ist jetzt anders. Ja klar, was denn sonst? Alle sind vom Flow der Entwicklungen geprägt. Bloß, das entdeckt man erst später. Irgendwann entdecken wir, dass wir Geschichte haben, das wir von persönlichen Erfahrungen berichten dürfen, alleine schon deshalb, weil diese keine zufälligen Stichproben sind, sondern über einen langen Zeitraum gesammelt wurden. Wir sind ein Mix: einerseits gesellschaftliche, kollektive Erfahrungen, andererseits persönliche, subjektives Beharren auf uns selbst. Was blieb uns anderes übrig? Wir handelten, so gut es ging... x x Self-assurance. Is that it? A (fashionable) term. We return to the places of our youth. To better understand where and who we are now. Yes, of course, nostalgia. No problem. Everyone understands that. Sentimentality. We had left a lot of ourselves there in the flow of time and place. Few understand that such sentimentality is no longer necessarily my driving force. Some call it "roots". "Returning to your roots", "my roots". It has something to do with that. But everything is different now. Yes, of course, what else? Everyone is shaped by the flow of developments. It's just that you only discover that later. At some point we discover that we have history, that we can report on personal experiences, if only because these are not random samples, but have been collected over a long period of time. We are a mix: on the one hand social, collective experiences, on the other hand personal, subjective insistence on ourselves. What else could we do? We acted as best we could...self-assurance. Is that it? A (fashionable) term. We return to the places of our youth. To better understand where and who we are now. Yes, of course, nostalgia. No problem. Everyone understands that. Sentimentality. We had left a lot of ourselves there in the flow of time and place. Few understand that such sentimentality is no longer necessarily my driving force. Some call it "roots". "Returning to your roots", "my roots". It has something to do with that. But everything is different now. Yes, of course, what else? Everyone is shaped by the flow of developments. But you only discover that later. At some point we discover that we have history, that we can report on personal experiences, if only because these are not random samples, but have been collected over a long period of time. We are a mix: on the one hand social, collective experiences, on the other hand personal, subjective insistence on ourselves. What else could we do? We acted as best we could...

Montag, 12. August 2024

Schildmützen

Es fällt mir auf, dass in verschiedenen Zusammenhängen die Schirm- und Schildmützen staatlicher Würdenträger immer größer und ausladender geworden sind, - bis hin zur Fastnachtstauglichkeit. Das kommt mir äußerst lächerlich vor. Und peinlich. Im militärischen Bereich scheint mir das eine regelrechte Mode geworden zu sein (Die etwa bei „Paraden“ gerne vorgeführt wird), doch auch die Polizei hält da offenbar gut mit. Abenteuerlich hoch hinaus ragende Mützenkonstruktionen sind hier zu besichtigen. Welche Symbolik da wohl dahinterstecken mag? Soll so Autorität eines Staates verkörpert werden? Eine Herausgehobenheit? Eine hierarchische Position? Je mehr der Respekt schwindet, desto größer werden die Mützen? Hm. Finde ich skurril. X x It strikes me that in various contexts the peaked and peaked caps of state dignitaries have become increasingly larger - to the point where they are suitable for Carnival. That seems extremely ridiculous to me. And embarrassing. It seems to me that this has become a real fashion in the military sector (which is often demonstrated at parades), but the police also seem to be keeping up well with it. Adventurous cap constructions that rise high up can be viewed here. What symbolism might be behind it? Is this how the authority of a state is supposed to be embodied? A highlight? A hierarchical position? The more respect wanes, the bigger the hats get? Hmm. I find it bizarre.

Sonntag, 11. August 2024

Steuergebaren

Verschwendung? Iwo! Der Staat hat genug. Der Steuerzahlerbund legt immer wieder sein „Schwarzbuch“ vor, in dem er aufzählt, wo überall in diesem Staat Kohle flott versenkt wird. Denn für die entscheidenden Beamten – politisch oder unpolitisch - ist ja genug da. Da dies Theater rund um das "Schwarzbuch" des STZB ein alljährliches Ritual zu sein scheint und sogar TV-Shows zu diesem Thema existieren, liegt der Verdacht nicht ferne, dass die Parteien solches Gebaren und seine Veröffentlichung gerne als die Veröffentlichung einer privaten Interessengruppe und eine Art Kollateralschaden der Demokratie verkaufen wollen. So ist's halt!, hört man schon tausendfach seufzen. Da wird schon mal eine Umgehungsstraße durch ein Vogelschutzgebiet gebaut, die obwohl neu erstellt sofort wieder gesperrt werden muss und den Steuerzahler 8 Millionen Euro gekostet hat. Satiremagazine bringen das ja auch schon als Schenkelklopfer. Da sie jetzt wieder vernichtet werden muss, diese Straße, kostet das auch wohl 2 Millionen Euro. Macht nichts? Nun ja, auch das erzeugt Zustände, die zu massivem Unmut, zu Politikverdrossenheit und gewissen Wahlergebnissen führen. Kunstprojekte sind ja auch sehr beliebt in diesem Zusammenhang. Da werden schon mal sechsstellige Summen für völlig unsinnige Projekte ausgegeben. Besonders die politischen Verantwortlichen verstehen in diesem Zusammenhang oft gar nichts und halten sich bei der feierlichen „Eröffnung“ lieber an ein vorbereitetes Manuskript, das sie dem anwesenden Bildungsbürgertum vorlesen. Macht nichts? Nun ja, man gibt halt vor, sich getäuscht zu haben. Irgendwie. Saprati! Bei Kosten von Projekten, besonders bei Großprojekten!, scheint man sich sowieso dauernd zu verschätzen. Ein paar Milliarden hin oder her, was soll's? Ob es da um „politische Durchsetzbarkeiten“ und manchmal um gewisse Profite geht? Das Verschätzen geht meist auf Kosten des Steuerzahlers, ganz überwiegend sogar. Der Trick ist ja inzwischen bekannt geworden, Elbphilharmonie und Stuttgart 21 waren dann doch ein bisschen zu viel.....oder? Tunnelbauten, die sich endlos verzögern und natürlich viel mehr kosten als veranschlagt, falsch eingeschätzter und finanzierter Toilettenbau und viele andere „Projekte“ komplettieren die Falschserie. Nun ja, macht nichts! Der Staat hat's ja, so glaubt man schon die Verantwortlichen schon grinsen zu sehen. Ob da irgendjemand verantwortlich ist? Ob Verantwortung da überhaupt eine spielentscheidende eine Kategorie ist? Dass die passenden Lügen hinterher geschoben werden, dafür sorgen dann schon die gut bezahlten Pressereferenten.

Samstag, 10. August 2024

Statistik

Schwarz auf Weiß, - kein Fake? Was mich als halbwegs ausgebildeten Statistiker immer wieder stört, ist die Verwendung und „Benutzung“ gewisser Zahlen in einem eindeutig definierten Interesse oder in dem stumpfen Vorsatz, gewisse Vorurteile im eigenen Interesse zu stützen. Berühmt ist ja das Beispiel, dass sich ohne Probleme ein Zusammenhang zwischen der Zahl der Geburten und der Häufigkeit der in einem bestimmten Gebiet auftretenden Störche herstellen ließ und lässt. Aber genauso gibt es Beispiele dafür, wie ein Zusammenhang zwischen Tierliebe und Arbeitnehmerfreundlichkeit hergestellt wurde. Statistische Zusammenhänge herzustellen ist nicht schwer. Es kommt aber darauf an, welcher Art diese Zusammenhänge sind. Entscheidend ist auch, in welcher Situation gewisse Fragen in Umfragen gestellt werden. Wenn ich beispielsweise vor einem Parkplatz frage, dann ist die Wahrscheinlichkeit, dass ich dort Autobesitzer befrage, ziemlich hoch und ich kann meine Ergebnisse nicht unbedingt verallgemeinern. Dies wird in einem bestimmten Segment des Journalismus aber oft getan, indem reißerische Überschriften produziert werden. Meist wird in einer solchen Journaille ein Beleg aus irgendeiner amerikanischen oder englischen Studie dafür herangezogen. Ein ganz wesentlicher Punkt bei solchen Manövern ist es, ob es einen kausalen (also einen in der Sache begründeten) oder einen rein statistischen Zusammenhang (zwei Phänomene in einen statistischen Zusammenhang zu bringen, den es nicht gibt, ist oft keine große Schwierigkeit) zwischen zwei Phänomenen gibt. Dies sollte auch jeder Laie berücksichtigen, wenn er sich mir reißerischen Schlagzeilen in den Medien konfrontiert sieht. Vielleicht sollte er in seine Erkenntnis auch einfließen lassen, dass viele „Wissenschaftler“ sich durch die Mechanismen des Wissenschaftsbetriebs gezwungen sehen, etwas zu veröffentlichen, egal was. Daraus resultieren oft scheinbare „Beweise“, die aus einem Randphänomen das Wichtigste machen oder Zufallsergebnisse als das Relevanteste „verkaufen“. Besonders beliebt sind derartige Verbiegungen und „Formungen“ statistischer Ergebnisse in der Politik und im Gesundheitswesen. Das Beispiel der vielfach beeinflussten Arbeitsstatistiken ist ja bekannt, muss aber wegen fehlender Alternativen immer wieder akzeptiert werden. Eine wichtige Faustregel: es kommt immer darauf an, wie etwas definiert wird, wie es für eine Untersuchung „passend gemacht“ wird. Wie es gefasst wird. Danach richten sich dann auch Ergebnisse, die als „seriös“ verkauft werden können, um nahezu jedem Ergebnis ein wisenschaftliches Mäntelchen umzulegen. Die sogenannte Schere zwischen „Arm und Reich“ ist ein gutes Beispiel dafür. Wähle ich die „richtigen“ Untersuchungsparameter und definiere ich Phänomene in einem bestimmten Interesse, so lässt sich auf diesem Gebiet nahezu alles beweisen, auch gegen die offenkundige Überzeugungskraft des Augenscheins, den die Wissenschaft gerne als „empirisch“ definiert, den sie aber ohne Probleme wegdefinieren kann, weil er auf einer zu geringen „Stichprobe“ resultiert und keinerlei Beweiswert habe. Erst die Menge der so erhobenen Daten schaffe so etwas wie „Beweiskraft“. Weil aber Alltagserfahrung selten darauf aufbaut, dass wissenschaftlich einwandfreie Daten (u.a. auchsauber dokumentiert) erhoben werden, ist sie noch nicht unbedingt wertlos. (in unregelmäßig folgenden Blogs werden weitere Beispiele und Phänomene erwähnt....) x x Black and white, no fake? What always bothers me as a halfway trained statistician is the use and "application" of certain numbers in a clearly defined interest or with the blunt intention of supporting certain prejudices in one's own interest. The famous example is that a connection between the number of births and the frequency of storks in a certain area could and can be established without any problems. But there are also examples of how a connection between love of animals and employee friendliness has been established. Establishing statistical connections is not difficult. But it depends on the type of these connections. The situation in which certain questions are asked in surveys is also crucial. If I ask in front of a parking lot, for example, then the probability that I am asking car owners there is quite high and I cannot necessarily generalize my results. However, this is often done in a certain segment of journalism by producing sensationalist headlines. In such journalism, evidence from some American or English study is usually used to support this. A very important point in such maneuvers is whether there is a causal (i.e. a factually based) or a purely statistical connection (bringing two phenomena into a statistical connection that does not exist is often not a great difficulty) between two phenomena. Every layperson should also take this into account when confronted with sensational headlines in the media. Perhaps they should also take into account that many "scientists" feel compelled by the mechanisms of the scientific community to publish something, no matter what. This often results in apparent "evidence" that makes a marginal phenomenon the most important thing or "sells" random results as the most relevant. Such distortions and "shaping" of statistical results are particularly popular in politics and the health care system. The example of labor statistics, which are influenced in many ways, is well known, but has to be accepted again and again because there are no alternatives. An important rule of thumb: it always depends on how something is defined, how it is "made suitable" for an investigation. How it is framed. This is also the basis for results that can be sold as "serious" in order to give almost every result a scientific veneer. The so-called gap between "rich and poor" is a good example of this. If I choose the "right" parameters for the investigation and define phenomena in a certain interest, almost anything can be proven in this area, even against the obvious persuasiveness of the evidence, which science likes to define as "empirical", but which it can easily define away because it results from too small a "sample" and has no evidential value. Only the amount of data collected in this way creates something like "evidential value". But because everyday experience is rarely based on scientifically flawless data (including clean documentation) being collected, it is not necessarily worthless. (More examples and phenomena are mentioned in irregular blogs.…)

Freitag, 9. August 2024

Überblick

Jaja, Intellektuelle weisen einen Blick auf das Allgemeine und das Ganze weit von sich! Das habe ich erst kürzlich wieder einem Interview entnommen. Welcher Unterschied zu den sechziger und siebziger Jahren des vorigen Jahrhunderts, in denen das Pendel leider etwas zu sehr in die andere Richtung ausschlug! Intellektuelle, wer auch immer das sei, fühlen sich nun nicht mehr als öffentliche Personen, obwohl sie von der Öffentlichkeit teilweise fürstlich für ihre Dienste bezahlt werden. Heutigen disziplinär geordneten Bereichen scheint eine solche Verantwortlichkeit zu widersprechen. Sie erklären, dass sie sich unfähig dazu fühlten, dass sie nicht über die Sprache und über das qualifizierte Einsichtsvermögen dafür verfügten. Der öffentliche und akademische Raum müsse streng getrennt werden, so heißt es da oft in wohlhonorierter Bescheidenheit. Universalgelehrte gibt es nicht mehr. Als Bürger dürfe und könne man etwas sagen, seine Meinung kund tun. Als Professor aber keinesfalls. Dieser beanspruche aus seinen analytischen Kompetenzen heraus keinesfalls die Deutungshoheit in Krisensituationen. Er fühle sich damit überfordert, - auch darin, so etwas wie „Allgemeinbildung“ aufrecht zu erhalten. So etwas sei längst überwunden. Das sind Intellektuelle heute. x x Yes, yes, intellectuals reject the idea of ​​the general and the whole! I recently heard this from an interview. What a difference to the sixties and seventies of the last century, when the pendulum unfortunately swung a little too far in the other direction! Intellectuals, whoever they may be, no longer feel like public figures, even though they are sometimes paid handsomely by the public for their services. Such responsibility seems to contradict today's disciplined areas. They explain that they feel incapable of doing so, that they do not have the language or the qualified insight to do so. The public and academic spaces must be strictly separated, they often say with well-honored modesty. There are no longer any polymaths. As a citizen, you can and may say something, express your opinion. But not as a professor. The professor does not claim the authority to interpret things in crisis situations based on his analytical skills. He feels overwhelmed by this - including maintaining something like "general education". Such a thing has long been overcome. That is what intellectuals are like today.

Mittwoch, 7. August 2024

Tier Mensch

Ich hatte einst mein ganzes Zimmer zu einer Art Mäusehöhle umgebaut, um meiner Rennmaus (die ich geschenkt bekommen hatte...) Platz zu verschaffen. Überall gelbe Drainagerohre und eine ganze Anzahl von verschiedenen Bauten/Aquarien, in denen die Maus übernachten konnte. Ich nannte die Maus, mit der ich auch oft zum Tierarzt musste, „Hector“ - und notierte damals in meinem Tagebuch: „Hector verzaubert mich. Seine Äuglein, was sagen sie? Sie schauen aufgeweckt und mäuseklug. Unheimliche Mäusewelt, von mir zu betreten, wie bist du?, welche Farben, welche Gefühle kennst du? Ungeheures Mitleid mit Hector in seinem kleinen Loch, ganz allein, ein paar Quadratzentimeter Auslauf und ich als der Vergewaltiger, der Quäler. - Ich will es ihm so annehmlich wie möglich machen, dem kleinen Hector. Ein Leben, ein Ich hatte einst mein ganzes Zimmer zu einer Art Mäusehöhle umgebaut, um meiner Rennmaus (die ich geschenkt bekommen hatte...) Platz zu verschaffen. Überall gelbe Drainagerohre und eine ganze Anzahl von verschiedenen Bauten/Aquarien, in denen die Maus übernachten konnte. Ich nannte die Maus, mit der ich auch oft zum Tierarzt musste, „Hector“ - und notierte damals in meinem Tagebuch: „Hector verzaubert mich. Seine Äuglein, was sagen sie? Sie schauen aufgeweckt und mäuseklug. Unheimliche Mäusewelt, von mir zu betreten, wie bist du?, welche Farben, welche Gefühle kennst du? Ungeheures Mitleid mit Hector in seinem kleinen Loch, ganz allein, ein paar Quadratzentimeter Auslauf und ich als der Vergewaltiger, der Quäler. - Ich will es ihm so annehmlich wie möglich machen, dem kleinen Hector. Ein Leben, ein kleines Mäuseleben; es liegt mir am Herzen, im eigentlichen Sinn. Ich werde laufen und rennen für ihn. Ich sehe ihm zu und er verzaubert mich, Faszination Natur und Existenz. Was ist ein solches Säugetier? Verwandt der Natur des Menschen. Dazwischen. Was sagen mir seine Augen? Nichts Logisches, Begriffliches, aber ein Gefühl der Verbundenheit, der Bedeutung. Unbegreiflich, nicht zu greifen, mir entzogen, doch gleichzeitig mich anziehend. Ein Schicksal. Ein Spiel der Natur und der Evolution, - wie ich selbst. Mein Ebenbild. Natürliche Identität.“ kleines Mäuseleben; es liegt mir am Herzen, im eigentlichen Sinn. Ich werde laufen und rennen für ihn. Ich sehe ihm zu und er verzaubert mich, Faszination Natur und Existenz. Was ist ein solches Säugetier? Verwandt der Natur des Menschen. Dazwischen. Was sagen mir seine Augen? Nichts Logisches, Begriffliches, aber ein Gefühl der Verbundenheit, der Bedeutung. Unbegreiflich, nicht zu greifen, mir entzogen, doch gleichzeitig mich anziehend. Ein Schicksal. Ein Spiel der Natur und der Evolution, - wie ich selbst. Mein Ebenbild. Natürliche Identität.“

Montag, 5. August 2024

Narziss

Selbstliebe? Steht unter Verdacht. Sollte bloß nicht auf Optimierung oder „Selbstoptimierung“ hinführen. Egoismus oder Narzissmus würden auch bedeuten, dass man das Ziel verfehlt hat. Doch wir bräuchten sie. Etwas davon. Hat etwas mit Selbstwert zu tun. Das hat nun wiederum etwas damit zu tun, welchen Anspruch wir an uns selbst haben. Diese beiden Größen scheinen voneinander abzuhängen. Selbstakzeptanz ist wohl auch wichtig.So wie man ist, sich anzunehmen. Mit allen Schwächen und Stärken. Lernen, damit zu leben, damit umzugehen. Selbstvertrauen ist wichtig. Zu wissen, was man kann. Seine Leistungen (?, Leistungsgesellschaft?) abrufen können, zum richtigen Zeitpunkt. Soziale Fähigkeiten haben: ein Netz um sich. Freundschaften pflegen. Kontakte. Mit solchen Leuten kann ich auch einüben, wie man mit anderen Leuten umgeht. Ob aber die Zahl der „Freunde“ in einem sozialen Netzwerk solche soziale Kompetenz und Fähigkeit zur Freundschaft anzeigt? Man kann mit Essen oder TV fehlende Freundschaft kompensieren, mit Drogen auch, mit Klamotten etc. Ach, wenn man nur „gesund“ und „normal“ wäre! x x Self-love? Is under suspicion. Just shouldn’t lead to optimization or “self-optimization”. Selfishness or narcissism would also mean missing the mark. But we need them. Some of that. Something to do with self-worth. This in turn has something to do with what demands we have on ourselves. These two quantities seem to depend on each other. Self-acceptance is probably also important. Accepting yourself as you are. With all weaknesses and strengths. Learn to live with it, deal with it. Self-confidence is important. Knowing what you can do. Being able to access your services (?, performance society?) at the right time. Have social skills: a network around you. Maintain friendships. Contacts. With people like that I can also practice how to deal with other people. But does the number of “friends” in a social network indicate such social competence and ability to form friendships? You can compensate for a lack of friendship with food or TV, with drugs, with clothes, etc. Oh, if only you were “healthy” and “normal”!

Sonntag, 4. August 2024

Sportbericht

Was mich dann doch befremdet: wie wir uns berieselten in den letzten Wochen mit allerlei Sportberichterstattungen und vom Moderatorenpersonal dabei relativ unverblümt die Leistung im Spitzensport im Sinne eines „Höher, schneller, weiter“ ungebrochen angebetet wurde. Dabei ist es durch unzählige Beispiele längst klar geworden, dass in diesem Zusammenhang das Problem „Doping“ eine große Rolle spielt und manche Leistungen nur durch den Einsatz dieser Mittel erreicht wurde. Ob der jeweilige Spitzensportler nicht nur sich selbst und seine Mitsportler betrogen hat, sondern auch das Fernsehpublikum? Es herrscht dafür ja aber in der Sportberichterstattung eine Art Heile Welt. Die ARD hat eine ganz hervorragende und renommierte Doping-Redaktion. Erstaunlich nur, dass ihre Beiträge meist abgetrennt von der Hauptsportberichterstattung gesendet werden, so, als sei das Doping eine Art Spezialproblem, das zunächst einmal vernachlässigt werden könne. Es gab nun eine Einblendung in das laufende Sportprogramm, in der der verantwortliche Redakteur etliche seltsame Vorgänge schildern durfte. Musste ja sein ob der aktuellen Entwicklungen, es glich einer Art Pflichterfüllung. Anschließend ging es in der Sportberichterstattung so weiter, als sei nichts geschehen: Siegerehrung, Fahnenappell, Hymne gesungen, Hand aufs Herz, zu Tränen gerührt, konkreter Nationalismus eingeübt. Im Studio wurde gefeiert, zelebriert und porträtiert. Auf Drüsen der Rührung wurde gedrückt, es wurden Superhelden und Jubelarien inszeniert: „The winner takes it all“. Dabei liegt die Fragwürdigkeit solchen Tuns ja offen zutage. Vielleicht mal ein relativierender Satz würde dem Ganzen etwas mehr Wahrhaftigkeit verleihen. Dass dies bei den riesigen Umsätzen, die bei Olympia erzielt werden, nahezu keine Rolle spielt, ist offenbar. Schade.

Samstag, 3. August 2024

Vorturner

Habe wieder einmal eine „Diskussion“ von intellektuellen Vorturnern verfolgt, die sich von den Medien verstärken lassen und gleichzeitig über die „Sozialen Medien“ abkotzen, deren Deutungshohheit sie als Angriff auf ihre eigene Machtposition die öffentliche Meinung betreffend verstehen. Mir ist es mit der Zeit immer mehr so vorgekommen, als seien dies Angehörige des überkommenen Bildungssystems, die um ihre ursprüngliche elitäre Positin fürchten und den immer mehr aufkommenden Drang gewisser Kreise, im öffentlichen Diskurs auch wahrgenommen zu werden, mit „Stammtisch“, Populismus, Verschwörungsidiologie, Rassismus überziehen. Gerne berufen sie sich auch auf Denktraditionen und akademische Heiligsprechungen, die anzuzweifeln eine Art von Gotteslästerung wäre. Das Wort Gott würde in diesem Fall für „demokratische Grundordnung“ „Freiheit der Wissenschaft“ usw. stehen. Es herrscht eine Art „verkleideter“ „getarnter“ Kadergedanke: Wir sind dauersubventioniert, akzeptiert und honoriert, wir haben die Machtpositionen in der Universität und in den Medien, wir haben die Deutungshohheit, was richtig und was falsch sei. Wir sind die AnführerInnen, die Alphatiere, unsere Verachtung trifft die Stammtische und die „populistische“ Formulierung des „kleinen Mannes“, der ja gar nicht die Freiheit hat, sich einen akademisch elaborierten Code drauf zu schaffen. Es gilt auf ziemlich rechthaberische und besserwisserische Weise, Andersmeinende zu missionieren, sie auf den rechten Weg zu bringen. Es gilt das Diktat der „Fakten“. Was faktisch und die wahre Wahrheit sei, bestimmen diese „Eliten“. Dazu ziehen sich auch gerne „Studien“ zu rate. Deren Beeinflussbarkeit, ja Käuflichkeit, dürfte sich inzwischen herumgesprochen haben und ist durch Studien untermauert. Der jeweils anderen Seite wird energisch einen Drang zur Einfalt und Einheit zugesprochen. „Social Media“ ist der allgemein akzeptierte und von bösen Algorithmen gesteuerte Feind, Digitalkonzerne müssten diesbezüglich endlich „an die Kandarre“ genommen werden. Was ich mir wünschen würde? Ein bisschen mehr Transparenz, das dürfte schon sein. Was da beispielsweise in Brüssel stattfindet und von den „Eliten“ als Europa und gerade nicht als EU identifiziert wird, erscheint mir ziemlich verschwommen und für den „gemeinen„ Wähler nicht erkennbar. Gelegentliche Infobroschüren (neulich zur Wahl) informieren diesbezüglich auch nicht, sondern verstehen sich offenbar als reine Werbung. Auch ein bisschen mehr Durchlässigkeit würe wünschbar: es müssen nicht immer die Sprösslinge der „Eliten“ sein, die aufgrund der guten Beziehungen ihrer Altvorderen auf den vorderen gesellschaftlichen Rängen landen. Es könnten, wie in einer kurzen Phase zwischen etwa 1970 und 1974 („mehr Demokratie wagen“), auch Kinder einer deprivierten gesellschaftlichen Schicht mal „nach oben“ (in die „Eliten“) kommen. Die Zahlen bezüglich gesellschaftlicher Durchlässigkeit in Schland zeigen auf das Gegenteil. X x I have once again followed a "discussion" of intellectual leaders who are being reinforced by the media and at the same time are ranting about "social media", whose interpretive authority they see as an attack on their own position of power regarding public opinion. Over time, it has seemed to me more and more as if these are members of the traditional educational system who fear for their original elitist position and who are covering the ever-increasing urge of certain circles to be noticed in public discourse with "regulars' table", populism, conspiracy ideology, racism. They also like to invoke traditions of thought and academic canonizations, which to question would be a kind of blasphemy. The word God in this case would stand for "democratic basic order", "freedom of science", etc. A kind of "disguised" "camouflaged" cadre mentality prevails: we are permanently subsidized, accepted and honored, we hold positions of power in the university and in the media, we have the authority to interpret what is right and what is wrong. We are the leaders, the alpha animals, our contempt is directed at the regulars' tables and the "populist" formulation of the "little man", who does not have the freedom to create an academically elaborate code for himself. The aim is to convert those who think differently in a rather opinionated and know-it-all manner, to put them on the right path. The dictates of the "facts" apply. These "elites" determine what is factual and the real truth. They also like to consult "studies" for advice. The fact that they can be influenced, even bought, has probably gotten around by now and is backed up by studies. The other side is vigorously attributed a desire for simplicity and unity. "Social media" is the generally accepted enemy, controlled by evil algorithms, and digital companies must finally be "taken to task" in this regard. What would I like? A little more transparency, that would be possible. What is happening in Brussels, for example, and which the "elites" identify as Europe and not as the EU, seems rather vague to me and not recognizable to the "ordinary" voter. Occasional information brochures (recently for the election) do not provide information on this either, but are apparently seen as pure advertising. A little more permeability would also be desirable: it does not always have to be the offspring of the "elites" who end up in the top ranks of society due to the good relationships of their ancestors. As in a short phase between about 1970 and 1974 ("dare more democracy"), children from a deprived social class could also "rise up" (into the "elites"). The figures regarding social permeability in Germany show the opposite.

Donnerstag, 1. August 2024

Paraden

Als grausigen Horror empfinde ich Militärparaden mit ihrer Gleichgerichtetheit und nach außen gerichteter Unterwürfigkeit gegenüber den Mächtigen, für die man sich auf billigste Weise abschlachten lassen würde. Diese Dressur für den Marsch in den Tod!!! Wie mich das anekelt! Gespielter und eingebimster Optimismus. Welches menschenverachtende Weltbild da wohl dahinter stehen mag! Kollektive Hingabe an das „Vaterland“ und dann Aufgabe des Lebens! Grausame Hinrichtungen! Erschießungen. Für grinsende Machthaber. Darüber am Himmel Farben ausstoßende Flugzeuge. Machtspiele. Stolze Präsentation von Waffen. Vernichtungswaffen. Glauben Menschen, dass das eine Art Videospiel sein könnte? Der Tod ist kein Videospiel. Man sieht in den Medien geschlachtete Körper. Flugzeugbomber. Einer steht hierarchisch oben und gibt Befehle. Alle machen und tun, ohne Rücksicht auf sich selbst. Gehen auf in einer hörigen Masse! Ordnen sich ein. Geben sich Vorgaben hin. X x I find military parades with their uniformity and outward subservience to the powerful, for whom one would be slaughtered in the cheapest possible way, to be a horrifying horror. This dressage for the march to death!!! How that disgusts me! Feigned and ingrained optimism. What inhumane worldview might lie behind it! Collective devotion to the “Fatherland” and then surrender! Cruel executions! Shootings. For grinning rulers. Above, planes emitting colors in the sky. Power games. Proud display of weapons. weapons of destruction. Do people think this could be some kind of video game? Death is not a video game. You see slaughtered bodies in the media. Airplane bomber. One person is at the top of the hierarchy and gives orders. Everyone does and does without regard for themselves. Join a submissive crowd! Get in line. Give yourself guidelines.