Reise durch Wirklichkeiten

Freitag, 28. Juni 2024

Feminismus

Man muss da vorsichtig sein, dass man nicht gleich in eine Ecke gestellt wird. Alle Frauen, wenn sie sich kulturell weit vorne wähnen, sind jetzt feministisch. Es gibt sogar eine „feministische Außenpolitik“. Die Inflation dieses Begriffs macht einen stutzig, ohne dass man sich dabei besonders toxisch oder ungünstig männlich fühlen würde. Auch wenn man sich interessiert zeigen würde, könnte es ja sein, dass etwa die hochgeschätzten Thesen einer Judith Butler an einem abgeprallt sein könnten. Dass man sein Geschlecht je nach Geschmack und Sozialisation bestimmen könne: Nun ja, es könnten einem Zweifel daran kommen. Es werden dann Fälle aufgezählt, wo das in der Natur durchaus nicht eindeutig bestimmt sei. Aber man hatte mal internalisiert, dass es nach sozialwissenschaftlicher Methode meist um Wahrscheinlichkeiten und weniger um absolute Aussagen gehe. Ob Geschlechterrollen austauschbar sind? Weg vom binären Weltbild? Böse, diese Männer, die daran festhalten wollen? Klar, schon Charles Darwin, der alte Chauvi, hatte keine Ahnung. Der heiratete ja seine Cousine, die ihm 10 Kinder gebar. Was für ein Sexist! Nun ja, als Entschuldigung mag ja gerade noch gelten, dass er halt ein Kind seiner Zeit war. Alles von Männern bestimmt. Frauenfeindlich halt. Vorurteilsbehaftet. Klar gibt es in der Natur solche Geschlechterrollen, die nicht eindeutig definiert sind. Ursprünglich dachten wir, wir hätten uns nach linker Theorie aber von der Natur gelöst und tendierten zu kultureller Selbstbestimmung. Inwieweit man Geschlechterbestimmtheiten aber flott so kämpferisch verallgemeinern kann? Wie ist es mit der Mutterschaft, den Chromosomen, dem Menstruieren und dem Stillen? Ob diese Art des Feminismus nicht ein Sport gewisser besserverdienender und meist akademisch beeinflusster Kreise ist, - also auch stark ökonomisch bestimmt? x x You have to be careful not to be put in a corner right away. All women, if they consider themselves culturally advanced, are now feminist. There is even a “feminist foreign policy”. The inflation of this term makes you suspicious without making you feel particularly toxic or unfavorably masculine. Even if you were interested, it could be that the highly valued theses of Judith Butler could have bounced off your mind. That you can determine your gender depending on your tastes and socialization: Well, you might have doubts about it. Cases are then listed where this is not at all clearly determined in nature. But people had internalized that the social science method is mostly about probabilities and less about absolute statements. Whether gender roles are interchangeable? Away from the binary world view? Evil, these men who want to hold on to it? Of course, even Charles Darwin, the old Chauvi, had no idea. He married his cousin, who bore him 10 children. What a sexist! Well, the excuse is that he was just a child of his time. Everything determined by men. Misogynistic. Prejudiced. Of course, there are gender roles in nature that are not clearly defined. Originally we thought that, according to left-wing theory, we had separated ourselves from nature and were leaning towards cultural self-determination. To what extent can gender determinations be quickly generalized in such a combative way? What about motherhood, chromosomes, menstruation and breastfeeding? Isn't this type of feminism a sport for certain higher-earning and mostly academically influenced circles - and therefore also strongly influenced by economics?

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