Reise durch Wirklichkeiten

Montag, 30. Oktober 2023

In West-Texas

Es mag schon etliche Jahre her sein, als ich durch West-Texas kam. Die karge, aber abenteuerliche Atmosphäre dieses Landstrichs nahe Mexico gefiel mir, auch wenn ein breites Sortiment an giftigen Schlangen dieses Vergnügen mindern sollte. Da waren Freaks in der Einöde, die ihre schrullige Seltsamkeit niemals zur Schau stellten, auch weil sie arm waren und um ihre Existenz kämpfen mussten. Selten habe ich es erlebt, dass eine Musik so gut zu einer Gegend gepasst hat. Lyle Lovett, ein äußerlich hässlicher Mann, dem breiten Volk vor ein paar Jahren durch seine Ehe mit Julia Roberts bekannt geworden, hat mit dem Doppelalbum „Step inside this House“ eine an persönliche Bekanntschaften geknüpfte Hommage an jene in West-Texas wohnende Clique der Sänger/Songschreiber aufgenommen, deren Namen man zu einer genau definierten Zeit überall kannte: Townes van Zandt, der Melancholiker und Songpoet, Stephen Fromholz, Guy Clark, Robert Earl Keen und andere… Unspektakulär erzählend in Genrebildern nüchtern schwelgend (geht das? Ja, bei LL...) hier auch die Musik von Lyle Lovett. "Texas Trilogy", "Texas River Song" "Sleepwalking". Er kommt hier wohltuend schmucklos daher, wie wenn er das Übertriebene, dieses "Sich Anbiedern" nicht nötig hätte, - und doch scheint er ganz genau zu phrasieren, die Details des Ausdrucks abtastend, wie wenn er die Essenz des jeweiligen Songs in sich eingesogen hätte. Das alles ist bei ihm dramatisch untertrieben, das Understatement und die Lakonie feiernd, er lässt die Romantik des Einfachen hochleben, er lässt ein bisschen Ironie mitlaufen, ein bisschen Sarkasmus auch, er knurrt da kein bisschen gefallsüchtig oder in irgendeinem Sinne übertrieben, stellt den jeweiligen Song in den Vordergrund, ist gleichzeitig bodenständig und um Kunst bemüht, er lässt einzelne Vokale aufblitzen und schluckt sie zurück. Stark, dass er sich damit, wie auf Tonträger dokumentiert, auch in großen, bis zu 24köpfigen Big Bands durchsetzen konnte, ja, dass er ganz offensichtlich in seinen Songs die präzisen musikalischen Schattierungen genauso wie jene in seinem Gesang liebte und in Bezug zueinander brachte.

Sonntag, 29. Oktober 2023

Einblicke in Realitäten

Mich stören diese Werbeeinblendungen im TV, selbst bei und nach den ernstesten furchtbaren Kriegsthemen. Kommt mir irgendwie unangemessen vor und spricht eindeutig für eine besser definierte öffentlich-rechtliche Verfasstheit im TV(ohne Werbung). Da ist es noch das Mindeste für mich, solche immer wieder eingeschossene Heile Welt-Konsum-Clips als schockierend zu empfinden, als seltsamer Kontrast zwischen unserer Wohlfühlwelt und einer harten „roughen“ Realität, in der es um Basislebensmittel und das Überleben geht. X x These advertisements on TV bother me, even during and after the most serious, terrible war topics. Seems somehow inappropriate to me and clearly speaks for a better defined public service on TV (without advertising). It's the least I can do to find such clips of perfect world consumption as shocking, as a strange contrast between our feel-good world and a harsh, "rough" reality that focuses on basic food and survival.

Valerie (60)

Besteht vielleicht sogar ein Zwang, etwas zu spielen, eine Rolle darzustellen? Man hatte normalerweise darauf immer dieselben Antworten parat, das wusste er wohl….. Diese Antworten waren wohl natürlich und berechtigt, waren Schutzmechanismus derer, die Angst davor hatten, sich selbst preis zu geben und die es verdrängten, dem Wesensgrund unserer Existenz auf den Grund zu gehen. Für sich selbst sah er da keine plausiblen Wege. Da bot die Wissenschaft mit ihren abstrakten Modellen schon eher eine Möglichkeit, einen Annäherungswert an sich selbst. Am meisten aber, so schien es ihm, konnte man lernen, indem man jeden Tag versuchte, die Dinge zu erfahren. Vielleicht konnte man sogar versuchen, sie immer wieder neu zu erfahren. Der Tee schmeckte leicht bitter und er nahm erstmal einen einzigen Schluck, er wollte ja vorsichtg sein. Valerie setzte sich gegenüber und fixierte ihn mit den Augen, was ihn nervös machte. Glaubst du, dass du dich verändert hast, seitdem du fest eingestiegen bist in diese Karriere?“ Sie schien sich kurz zu besinnen.

Samstag, 28. Oktober 2023

Belly Flop (MP3)

Freitag, 27. Oktober 2023

Etwas fehlt mir (Text von 2014)

ETWAS FEHLT MIR Etwas fehlt mir. Was fehlt mir?. Du fehlst mir. Einkaufen gehen. Tagesromane schrauben an deinen Daumen. Es fehlt mir die Wolke, auf der ich fliegen kann: hinaus in Sequenzen. Lichtpartikel. Köpfe entleeren ihre Inhalte: kabelgesteuert, ferngesteuert. Gewalt schleicht um abgetakelte Wundertüten. Was ist ein Du?. Ein Anderes: Körper, Wasser (zu mindestens 75%), Sprechblasen. Ist das anziehend? Auf wen? Auf den, der als Ich diesem Ich entgegenhechelt, davonläuft?. (Spiegel-)bilder sind seltener geworden, seit du nicht mehr ausgehst. Es gibt keine Häuser mehr, in denen sie wohnen könnten, sondern nur noch Gebilde aus Material, ohne Namen, nicht benennbar, sich dir permanent entziehend. Die Menschen verdingen sich, so gut es ihnen erlaubt ist. Wer erlaubt?. Kontrollgehirne, deren Windungen kontrolliert werden, Algoritmen, die mal programmiert wurden? Von wem? Es fehlt Einsicht. Du fehlst mir?. Wer bist du?. Ein Was?. Als ich gestern am Schreibtisch saß, wusste ich genau 5 Sekunden lang, wie es sein könnte. Und dann wieder dumpfer, platter Druck: Kadaver. Du müsstest das immer bei dir haben, diesen glitzernden Tau ungeträumter Träume. Und: eines Tages müsste man einen länger anhaltenden Zustand daraus machen können, bevor wir und die Erde zerstört sind. Aber ich weiß: das ist (wird) millionenfach geträumt. Es fehlt mir: psychoanalytische Taschenspielertricks lösen Rätsel, die so nicht gestellt sind. Geduldig zum Schlachthof traben, das Prinzip Hoffnung immer im Kopf und Magen, mit Freud im Gehirn und Sonne im Herzen. Vereinzelung ist angesagt: sozialer Countdown des Subjekts: 4 - 3 - 2 - 1 ...und was dann?. Altklug/Neuklug. Was spuckt das Analysehirn (dazu) aus?: Output - Input, Hardware - Software, Transformation. Trance. Mode: mitlaufen, mitkommen, flexibel sein, dynamisch...Inflation in allen Bereichen führt zu Depression. Aber selbst um dieses festzustellen braucht es Sachverständige. Kompetente. Man schläft nicht mehr ein. Brechen. Übelkeit. Sehr langsames Siechtum. Man merkt fast nichts, schläft aus Gewohnheit (nicht mehr), oder weil man muss. Etwas fehlt mir?. Aber was?. Typisch: für wen, für was?. Ratlosigkeit allerorten. Prosperierende Spitzen/Eliten. Ansonsten Sprachlosigkeit und Computerspiele, Sachzwänge und Schlagworte. Jawohl, die Ironie holt jeden ein, in dieser Gegenwart. Alles schon mal gebraucht: abgegriffen, Klischee, selbst das Persönlichste. Selbst dein Naseputzen ist typisch für deine soziale Schicht, operationalisierbar, messbar. Aus deinem Rotz liest jemand deine Lebenserwartung. Zahlen und zahlen. Zeit ist Geld. Zeit für mich meßbar machen statt dem abgehetzten Blick auf die Uhr: wie geht das?. Alternativen? Meßkategorie: wieviel Aufkleber auf welchem Auto?. Häufigkeit bestimmter Schlagworte pro Satz, korreliert mit Alter der Testperson. Auswechselbare Meßgrößen. Rollenspiele. Was bewegt sich eigentlich?. Was ändert sich?. Alles oder nichts. Ich oder die Anderen?. Die graue Masse. Die graue Masse in deinem Kopf: Black Box?. Frustration, das abgegriffene Wort, ein Begriff, so glatt, konturenlos, neutral, so leer, daß man sagen könnte: jeder lebt mit Frustrationen. Uneingelste Süchte. Damit sind die Denkzwänge und die sich daran anschließenden Gehirnwindungsgänge programmiert. Ein Phänomen. Ein Symptom. Ein soziales Symptom. Wichtige Köpfe haben sich damit befaßt, natürlich besser Bescheid wissend als du. Geschult. Verschult. Schaffen Modelle, die jedermann mit der Realität verwechseln soll. Modemodelle. Man erklärt dir alles, weiß Antworten. Man begreift die Natur und man vergreift sich an der Natur. Die Unterschiede werden verschwiegen von den Wenigen, die darum wissen, aus Gründen, die von Ihnen plausibel gemacht werden mit Wortschwällen, Fluten von Strategien, Strategien der Überzeugung, Taktik, Raffinement, Täuschung, ehrlichem Betrug, bewußter Lüge, Verwirrung... Es scheint nur alles so, selten ist etwas so. Nur irgendetwas sagt mir: Dir fehlt etwas!. Es ist eine Spannung, ein Uneingelöstsein.... Draußenstehen/dabeisein, integriert/desintegriert. Sehnsucht nach dem Sein, nach Möglichkeiten, immer geahnt, nie gelebt. Vielfach gebrochen, beschðdigt, wiederaufgebaut, schillernd, glitzernd........ es geht vor dir her, das du nicht einholen kannst. Du weißt aber: es geht!. Wenn..., ja wenn...ist das die Distanz zwischen dem, was mir fehlt und mir?. Und die peinliche oft gestellte Frage: warum?. Natürlich, das geht zu weit, laß dir 'nen Kaugummi aus dem Automaten und du hast mehr davon. Das ist Mehrwert. Der Verdrängungsmehrwert. Vielleicht geht es dir schlecht. Das ist vollkommen uninteressant. Hauptsache, du funkionierst. Hauptsache, du machst etwas daraus. Etwas produzieren, etwas "arbeiten"......., und dann wieder wegwerfen. Einen Beitrag leisten. Zu was, das ist egal. Zur Müllhalde. Zur Kloake, die uns stinkt. Etwas fehlt mir. Was fehlt mir?. (2014) x x I MISS SOMETHING I'm missing something. What am I missing?. I miss you. Go shopping. Daily novels screw on your thumb. I lack the cloud on which I can fly: out in sequences. light particles. Heads empty their contents: cable-controlled, remote-controlled. Violence creeps around worn-out grab bags. What is a you?. Another: body, water (at least 75%), speech bubbles. Is that attractive? On whom? On the one who, as I, pants towards this I, runs away?. (Mirror) images have become rarer since you are gone go out There are no more houses to live in but only structures made of material, without names, not nameable, permanently withdrawing from you. People hire themselves out as best they can. Who Allowed?. control brains whose convolutions are controlled, Algorithms that were once programmed? By whom? There is a lack of insight. I miss you?. Who are you?. A what?. Sitting at my desk yesterday, I knew exactly 5 seconds long as it could be. And then again dull, flat pressure: Cadaver. You should always have this with you, this glittery one dew of undreamed dreams. And: one day you would have to have a longer one lasting state can make of it before we and the earth are destroyed. But I know: that is (is) dreamed of a million times. I miss: solving psychoanalytic sleight of hand Riddles that aren't actually asked. Patient to the slaughterhouse trot, the principle of hope always in mind and stomach, with Freud in the brain and sun in the heart. Separation is announced: subject's social countdown: 4 - 3 - 2 - 1 ...and then what?. Precocious/Newly wise. What does the analysis brain spit out?: Output - input, hardware - software, transformation. Trance. Fashion: run along, come along, be flexible, dynamic...inflation in all areas leads to depression. But even to determine this, experts are needed. competent. You don't fall asleep anymore. Break. Nausea. Very slow decline. You hardly notice anything, sleep out of habit (not anymore), or because you have to. Am I missing something?. But what?. Typical: for whom, for what?. Helplessness everywhere. Prosperous tops/elites. Otherwise Speechlessness and computer games, practical constraints and buzzwords. Yes, irony catches up with everyone in this present. Everything has been used before: worn out, cliche, even the most personal. Even your nose blowing is typical of your social class, operationalizable, measurable. From your snot does someone read your life expectancy. Pay and count. time is Money. Make time measurable for me instead of the rushed look at the clock: how does it work?. alternatives? Measurement category: how much Sticker on which car?. Frequency of certain keywords per Rate correlated with subject's age. Interchangeable measurands. role playing. What actually moves? what changes itself?. All or nothing. Me or the others? The gray mass. The gray mass in your head: Black Box?. Frustration, the well-worn word, a term so smooth shapeless, neutral, so empty that one could say: everyone is alive with frustrations. Unresolved addictions. With that are the compulsions to think and the adjoining cerebral convolutions programmed. a phenomenon. a symptom. A social symptom. Important minds have dealt with it, of course better informed knowing than you. Educated. guilty. Create models that to confuse everyone with reality. fashion models. Man explains everything to you, knows answers. You understand nature and you tamper with nature. The differences are concealed by the few who know, for reasons shared by you be made plausible with torrents of words, floods of strategies, Strategies of persuasion, tactics, subtlety, deception, honest deception, conscious lying, confusion... Everything just seems that way, rarely is anything like that. Just something tells me: You are missing something!. It is a tension, an unredeemed state.... Standing outside/being there, integrated/disintegrated. desire for of being, looking for possibilities, always suspected, never lived. multiple broken, damaged, rebuilt, dazzling, sparkling........ it goes ahead of you that you cannot catch up with can. But you know: it works! If... yes if... is that the distance between what I lack and me?. And the embarrassing frequently asked question: why?. Of course, that's okay far, let you 'nen chewing gum from the machine and you have more of that. That's added value. The displacement added value. Maybe you are bad. That's completely uninteresting. The important thing is that you function. The important thing is that you make something out of it. Produce something, "work" something......, and then throw it away again. Contribute. To what, it doesn't matter. To the dump. To the sewer that stinks to us. I'm missing something. What am I missing?. (2014)

Donnerstag, 26. Oktober 2023

What's reality?

Rechts und links schwirrt und flirrt an uns die Realität vorbei. Nichts scheint mehr zu begreifen zu sein. Der Mensch wird nervös, er steht unter Strom. Da sind tausend Informationen über kleine und große Notstände, Kriege, Umweltkatastrophen usw. Und wir haben es uns angesichts dessen geleistet, uns in der Komfortzone einzurichten, können scheinbar ja sowieso nichts machen. Doch die Welt und die Gesellschaft rückt zusammen, sich abzuschotten wird schwieriger, Dinge werden transparenter - aber nur für diejenigen, die sich darum bemühen: Die Gelegenheit dazu haben, zu bedenken, umzudenken, sich zu korrigieren. KI macht’s uns vor. Gleichwohl sind wir dauernd online, erreichbar, verfügbar, einsetzbar. Zerissenheit macht sich breit. Auch zwischen denen, die haben, und denen, die nichts haben. Als Gleichmacherei wird alleine schon das Bewusstsein dafür beschimpft von denen, die in einem gewissen Interesse sprechen und handeln. Auch im Interesse dessen, das die Macht des Faktischen für sich hat. Alles war scheinbar so und wird so immer sein. Es ist halt so, - habe ich jüngst gehört. Die Grundordnung ist unumstößlich, weil der gierige Mensch anscheinend die Konstante ist. Ein Neuentwurf, ein Aufbruch wirkt angesichts solch behaupteter Verhältnisse leicht lächerlich. Jeder will den Moment festhalten, nicht die Vergangenheit oder gar planen. Eine Frage wird geradezu diktatorisch: Wie fühlt sich das Jetzt an, der Moment? Müssen wir ständig aktiv sein? Auch durch das Internet verliert sich das Gefühl für den Abstand von der Vergangenheit zur Zukunft. Wir können alle Informationen dauernd haben, wir können alles nachschlagen und die Zukunft planen. Es zerfließt. Möglicherweise verliert sich darin auch so etwas wie Empathie. Von allen Seiten kommt das, schlägt das in uns ein. Es prägt unsere Art zu sprechen, weil wir möglichst viele und gute Informationen damit transportieren wollen, weil wir nichts Falsches sagen sollten, weil wir ständig getrieben sind und uns gut darstellen wollen. Wir sind in einer Art Dauerhysterie und Dauerpanik, Nervosität und Unruhe erhebt sich. Damit erhebt sich auch die Frage: Wie gehe ich damit um? Entweder lasse ich mich in meiner Unruhe treiben, oder ich lerne darüber, versuche zu sortieren, Abstand zu gewinnen, andere Perspektiven einzunehmen - und werde dadurch ruhiger.

Mittwoch, 25. Oktober 2023

Egoliberalismus

Es begegnen mir immer mehr Leute, die lassen die Realitäten an sich vorüber gleiten und fragen nur noch „Was bringt das für mich?“. Sie gehen ihrem eigenen, kleinen Ego nach – und nichts anderem. Meiner Ansicht nach ist das ein typischer Ausfluss eines Egoismus, von dem der Neoliberalismus lebt. Sehr viele Leute gehen nur noch ihren eigenen Interessen, ihrem eigenen Leben mitsamt seinen Zielen nach. Links und Rechts, geschweigeden das Ganze scheinen sie vollkommen aus dem Blickfeld verloren zu haben. Dadurch ist in der Vergangenheit auch die soziale Schere auseinander gegangen. Das Interesse, die Neugier und erst recht die Empathie haben im Allgemeinen stark nachgelassen. Es gibt kein „Ganzes“ mehr. Auch scheint mir die Passfrage ziemlich ausgehöhlt obsolet. Wer ist Deutscher? Die Herleitung ist mir völlig unklar... X x I'm meeting more and more people who let the realities slip by and just ask, "What's in it for me?" They pursue their own little ego – and nothing else. In my opinion, this is a typical manifestation of the egoism that neoliberalism thrives on. A lot of people only pursue their own interests, their own life and its goals. They seem to have completely lost sight of left and right, let alone the whole thing. As a result, the social gap has widened in the past. Interest, curiosity and especially empathy have generally decreased significantly. There is no “whole” anymore. The passport question also seems to me to be pretty hollowed out and obsolete. Who is German? The derivation is completely unclear to me.

Dienstag, 24. Oktober 2023

Botschaften

Mir fallen sie immer mehr auf, ja, sie stoßen mir sogar herb auf: die in den Medien und in der Werbung auftretenden Stars der engagiert vertretenen Meinung, die professionellen Besserwisser, Klugscheißer, akademisch wohlbestallten Vorleser und die Bestsellerautoren, die uns wortreich und akademisch gesiegelt erzählen, was alles falsch sei und was die Gesellschaft samt ihrer Industrie mit uns treibe. Dabei sind dies die smarten jungen Jungs, die kampfkostümtragenden Damen und die alten Rauschebärte, die uns etwas von Konsumverzicht, Klimawandel etc. erzählen und es sich anschließend im 8Zylinder bequem machen, wo sie das Mobiltelefon der Luxusmarke sich ans Ohr halten, um den nächsten Termin etwas nach hinten zu verlegen und das Gourmetessen in der sternbewehrt feinen Fresskaschemme schon mal vorbestellen. Gewiss, es ist eine Spielart der Trennung von Sach- und Personenebene. Sie mögen in so mancher Sache durchweg recht haben. Und ich bin auf der von ihnen vertretenen Seite. Das ist die Sachebene. Doch persönlich habe ich keinerlei Respekt vor solchen Personen, deren Theorien nicht mal dazu gut sind, der eigenen Person etwas für die Existenz an die Hand zu geben. Ihre Bücher und medialen Erzeugnisse sind für die, denen es etwas bringen würde, in dieser gescholtenen Gesellschaft keinen Cent günstiger als die gescholtene Konsumware. Sie werfen sie auch in unübersichtlicher Anzahl auf den Markt, um ja im Gespräch zu bleiben und den sich daran knüpfenden Umsatz zu machen. Darin sind sie den von ihnen so hingebungsvoll kritisierten Politikern oft nicht ganz nicht unähnlich, die ja so gerne Wasser predigt, um umso unverhohlener Wein zu trinken, den sie mit bei der einschlägigen Industrie bestellten Luxusschreibstiften bestellt hat.

Montag, 23. Oktober 2023

Protest und Postfaktizismus

Ob dies ganze, von mir in vielen Blogs skizzierte Szenario etwas mit dem Zulauf zu „Protestparteien“ zu tun hat? Was soll man wählen, wenn man nicht einverstanden ist mit dem Filz der Parteien, die alles zu kontrollieren scheinen, was mit der Öffentlichkeit in dieser parlamentarischen Demokratie zu tun hat? Mit der Trägheit von Regierungen, die alle vier Jahre durch ein Kreuzchen an der richtigen Stelle in ihrem Demokratieverständnis bestätigt sehen? Muss deshalb eine Sympathie für irgendwelche Dumpfbacken vorhanden sein, die sich als eine Art Schwamm dieses Protests gerieren und sein Potential in sich aufsaugen? Die mit rein emotionalen Gegebenheiten agieren? Also keineswegs „Body and Mind“? (was man wohl jetzt "postfaktisch" nennt!) Die die Wirklichkeit nach ihrem Belieben deuten und sich so an den überall grassierenden Postfaktizismus anhängen? Diese Frage stellt sich leider global. Was wohl die Gründe dafür sind? Ob sich allmählich eine verkrustete und sehr auf Machterhalt bedachte gesellschaftliche und sich ständig reproduzierende Klasse in dieser Gesellschaft als „Elite“ aufspielt? Die soziologisch so bezeichnete vertikale Durchlässigkeit der Gesellschaft hat vielen Untersuchungen gemäß und auch vom Gefühl her gerade in Deutschland stark nachgelassen. Ob es eine Herrschaft der Unfähigen und Abzocker gibt? Wie wohl das globale Großkapital mit solchen Gegebenheiten umgeht? Ob hier Lebenswelten entstehen, die sich auf nichts anderes als auf Beziehungen, Abhängigkeiten, Macht und Geld gründen? Mit eigenen Bezüglichkeiten, mit Werthaltungen, mit einem speziell gezüchtetem Bewusstsein und einem Selbstverständnis, das von denen, die oft und bestenfalls zu puren Serviceleistern herabgewürdigt werden, viel zu oft mitgetragen wird. Ob dabei der alte amerikanische Traum eine Rolle spielt, man könne alles schaffen, wenn man es nur wolle? Wie wohl der oft missbrauchte Begriff „Leistung“ seine Rolle spielt? Ob auch dies eine gewisse Form und Phase des Neoliberalismus charakterisiert? Wer wohl etwas davon hat? Ja klar ist das in anderen Nationen noch viel viel schlimmer! Aber wollten wir ohnehin nicht etwas weiter sein? Etwas besser. Vorbild für die ganze Welt, mindestens. Fühlen wir uns nicht geradezu als Hort eines demokratischen Versprechens? In einer (noch) wohlbestallten Gesellschaft, die sich dauernd einredet, im "globalen Wettbewerb" besser oder kreativer als andere zu sein? x x Does this whole scenario, which I have outlined in many blogs, have anything to do with the influx of “protest parties”? What to vote for if you don't agree with the felt of the parties that seem to control everything that has to do with the public sphere in this parliamentary democracy? With the indolence of governments that see their understanding of democracy confirmed every four years by a tick in the right place? Must there therefore be sympathy for any dumbass who acts as a kind of sponge for this protest and absorbs its potential? Who act with purely emotional circumstances? So by no means “Body and Mind”? (which is probably now called "post-factual"!) Who interpret reality as they please and thus cling to the post-facticism rampant everywhere? Unfortunately, this question is global. What are the reasons for this? Is an encrusted and constantly reproducing social class that is very concerned about maintaining power gradually posing as the “elite” in this society? The sociologically termed vertical permeability of society has decreased significantly, especially in Germany, according to many studies and also from the feeling. Is there a rule of the incompetent and cheaters? How do you think global big business deals with such circumstances? Are living environments emerging here that are based on nothing other than relationships, dependencies, power and money? With their own references, with values, with a specially cultivated consciousness and a self-image that is far too often supported by those who are often and at best degraded to being pure service providers. Does the old American dream play a role, that you can do anything if you really want it? How does the often misused term "performance" play its part? Does this also characterize a certain form and phase of neoliberalism? Who has any of this? Of course it's much worse in other nations! But didn't we want to go a little further anyway? A little better. Role model for the whole world, at least. Don't we feel like the cradle of a democratic promise? In a (still) well-established society that constantly convinces itself that it is better or more creative than others in "global competition"?

Sonntag, 22. Oktober 2023

Demokratie und Kritik

Ich stelle etwas fest, was mich dann doch stark verwundert. Wer es wagt, die „Eliten“ zu kritisieren, wer etwas gegen sie und ihre Legitimationen hat, wird sofort in eine rassistische und totalitäre Ecke gestellt. Ob das der Weg einer wehrhaften Demokratie ist, oder ob sich „Eliten“ mit all ihrer Power damit vor Kritik schützen wollen? Enttäuscht zu sein von den „etablierten Parteien“ ist nicht mehr in, - so die Suggestion. Kritik lohnt sich nicht und schadet nur der Demokratie. Die Frage erhebt sich, welche Rolle wohl Kritik in einer Demokratie spielt. Welche Rolle sie überhaupt in der Fortentwicklung und Dynamik einer Gesellschaft spielen kann. Gibt es einen Käfig, der „political correctness“ heißt? Wer bestimmt seine Inhalte? „Eliten“? Welche? Wer immer herunter bügeln, öffentlich in seinem Sinne bearbeiten oder moderieren will, der steht eines Tages vor einem Scherbenhaufen: aktuelle Beispiele gibt es genügend. Doch was bei einer öffentlichen Erregung heraus kommen kann, das zeigt die aktuelle Entwicklung auch und ist hochgradig erschreckend.

Samstag, 21. Oktober 2023

Was kann Kunst?

Ich lese die Phrasen, die ich schon kenne: Kunst muss alles dürfen. Wehtun, aufregen, verunsichern, Hass erzeugen, verärgern, provozieren. Nur zensiert werden dürfe sie nicht. Wenn das alles stimmt, dann vor mit euch, schreibende Zeitgenossen! Voran! Wer wirft sich in den Ring für die sogenannte Kunstfreiheit? Doch was ist Kunst überhaupt? Darüber mag es durchaus Auseinandersetzungen geben. Eine gängige Meinung ist, dass das, was erfolgreich ist, was in unserem Falle Woche für Woche auf der Spiegel-Bestsellerliste auftaucht, Kunst sei. Der allgemeine Zuspruch definiere also, was Kunst sei, das also, wonach eine Nachfrage existiert. Es sei alles, es sei viel komplexer, so hört man. Wenn es denn so wäre, so würde man gerne eines Tages doch einigermaßen schlüssig erklärt bekommen, wie es „wirklich“ sei. Nun, dafür müsse man schon studieren und sich eingehender mit der Materie befassen, so ist zu hören. Da die akademische Beschäftigung mit bestimmten Themen überwiegend nun auch eine Sache von bestimmten gesellschaftlichen Kreisen ist, erscheint mir dieses Argument auch ein wenig zu elitär. Zumindest. Ich finde, es müsste auch einen direkten Zugang zu dem geben, was Kunst ist. Etwas müsste einen hinein ziehen, müsste einen unmittelbar betreffen und berühren. Ja, hier soll das geschrieben sein, weil das dahinter stehende Subjekt, also ich, das schon erlebt hat und immer wieder erlebt. x x I read the phrases I already know: Art must be allowed to do everything. Hurt, upset, unsettle, generate hate, upset, provoke. It just shouldn't be censored. If all of this is true, then forward with you, writing contemporaries! Ahead! Who throws themselves into the ring for so-called freedom of art? But what is art anyway? There may well be arguments about this. A common opinion is that what is successful, what in our case appears on the Spiegel bestseller list week after week, is art. The general approval thus defines what art is, i.e. what there is a demand for. It is everything, it is much more complex, one hears. If that were the case, one day we would like to have a more or less conclusive explanation of how it “really” is. Well, you have to study for that and deal with the matter in more detail, so it is said. Since the academic preoccupation with certain topics is now also predominantly a matter for certain social circles, this argument seems a bit too elitist to me. At least. I think there should also be direct access to what art is. Something would have to draw you in, would have to affect and touch you directly. Yes, it should be written here, because the subject behind it, i.e. I, has already experienced it and experiences it again and again.

Freitag, 20. Oktober 2023

Geld, Realität und Rebellion

Ich denke immer kritischer über das nach, was ich in den letzten Jahrzehnten erfahren habe, in diesem Strudel, der sich Realität nennt und der immer mehr und eindeutiger von der Größe „Geld“ bestimmt wird. Gigantisch große Firmen und Kapitalzusammenballungen, Marketing und Werbung haben die Rules übernommen, in letzter Zeit auch per KI. Monopolisierung ist angesagt. Bereich Popmusik: Gewisse große Künstler/acts laufen aus sich selbst heraus mehrtägig in den größten Arenen: Helene Fischer, Taylor Swift etc. Der „Bodensatz“ der acts freilich ist weitgehend verschwunden, das Fundament, auf dem sich viel aufgebaut hat. Die kleinen und mittleren Konzerte. Dies entspricht dem Trend in dieser Gesellschaft. Erst stand Pop- und Rockmusik für Nonkonformität in einer Kultur, die auf Zustimmung und Konformität angelegt war. Man projezierte in sie vielleicht etwas hinein, sah einen vorübergehenden Trip als Grundeinstellung (was natürlich total falsch war). Wenn es etwas heraus zu destillieren gab/gibt, ist es immer noch die Phantasie. Sie freilich wurde längst professionalisiert und in kommerzielle Bahnen überführt. Wenn ich heute etwa die Grammy-Verleihungen im TV sehe, bin ich entsetzt ob der vielen willfährigen Diener, die die „Künstler“ vor den Willi Wichtigs der sie umgebenden Medien-Industrie machen! Ich nehme nur noch den symbolischen Gehalt wahr, musikalisch interessiert mich das schon lange nicht mehr. Ich denke darüber nach, ob sich alles erledigt hat und bin angeekelt von diesen Gesten und Posen der Unterhaltungsindustrie.

Donnerstag, 19. Oktober 2023

Nepotismus?

Mir scheint, die gesellschaftlichen Verhältnisse in schland sind zunehmend verkrustet. Da scheinen Söhne und Töchter von Personen dasselbe zu machen wie ihre Väter. Sozialisation oder „Beziehungen“? Uns fällt zunehmend auf, dass sich auch ausgefallene Nachnamen mit anderen Vornamen und anderen Gesichtern fortsetzen. Damit scheint es, als näherten wir uns immer mehr den Verhältnissen in Großbritannien und Frankreich an: Wer Geld hat, vererbt dies, samt des sozialen Statuses. Meine Familie, mein Clan, meine Sippe muss auch weiterhin profitieren, so das unausgesprochene Gesetz. Der sozialen Dynamik einer Gesellschaft ist so etwas natürlich total abträglich: diejenigen Namen, die ohnehin das Sagen haben, tun das auch in Zukunft. Nun ja. So bilden sich Klassen heraus. Kreise, aus denen sich bestimmte Personen und Posten rekrutieren, egal, wie begabt oder talentiert sie seien.

Mittwoch, 18. Oktober 2023

Monopol und Wirtschaft

Ich denke immer kritischer über das nach, was ich in den letzten Jahrzehnten erfahren habe, in diesem Strudel, der sich Realität nennt und der immer mehr und eindeutiger von der Größe „Geld“ bestimmt wird. Gigantisch große Firmen und Kapitalzusammenballungen, Marketing und Werbung haben die Rules übernommen, in letzter Zeit auch per KI. Monopolisierung ist angesagt. Bereich Popmusik: Gewisse große Künstler/acts laufen aus sich selbst heraus mehrtägig in den größten Arenen, verkaufen sich und ihre Konzerte glänzend: Helene Fischer, Taylor Swift etc. Der „Bodensatz“ der acts freilich ist weitgehend verschwunden, das Fundament, auf dem sich viel aufgebaut hat. Die kleinen und mittleren Konzerte. Dies entspricht dem Trend in dieser Gesellschaft.Erst stand Pop- und Rockmusik für Nonkonformität in einer Kultur, die auf Zustimmung und Konformität angelegt war. Man projezierte in sie vielleicht etwas hinein, sah einen vorübergehenden Trip als Grundeinstellung (was natürlich total falsch war). Wenn es etwas heraus zu destillieren gab/gibt, ist es immer noch die Phantasie. Sie freilich wurde längst professionalisiert und in kommerzielle Bahnen überführt. Wenn ich heute etwa die Grammy-Verleihungen im TV sehe, bin ich entsetzt ob der vielen willfährigen Diener, die die „Künstler“ vor den Willi Wichtigs der sie umgebenden Medien-Industrie machen! Ich nehme nur noch den symbolischen Gehalt wahr, musikalisch interessiert mich das schon lange nicht mehr. Ich denke darüber nach, ob sich alles erledigt hat und bin angeekelt von diesen Gesten und Posen der Unterhaltungsindustrie.

Dienstag, 17. Oktober 2023

Speichertrampler rasen und rennen (MP3)

Montag, 16. Oktober 2023

Tricky

Wir kennen das alle: Das Geschwätz der Verkäufer, die die allerneueste Kreation ihres Ladens in den höchsten Tönen loben. Leistungsfähiger, höher, schneller, weiter und kurz: besser sei das alles, was sie da anböten. Nicht nur im Supermarkt/Discounter wird derzeit offensichtlich, was damit gemeint sein könnte: neue Verfahren, neue Rezepturen oder Herstellungsweisen, um den Profit zu steigern. Der Fortschritt liegt bei derartigen Produkten also darin, mehr Profit zu erzeugen und weniger darin, zum Wohle des Verbrauchers oder eines wie auch immer gearteten Fortschritts beizutragen. Das scheint sich in Zeiten der Inflation durch sämtliche Produktpaletten durchzuziehen. Preise erhöhen. Keiner weiß, wieso. Einzelne Firmen können sich so etwas vor allem durch ihre Markendominanz erlauben. Das heißt: wer etwas Bestimmtes will, muss blechen! Tricky: es lohnt sich, auch hier mal nachzuschauen, was denn verändert worden ist. Der Verbraucher kann das natürlich nicht, was sich manche Firmen zunutze machen! Die Qualität verringert sich, Obsoleszenz ist eingerechnet und niemand kriegt das mit!

Samstag, 14. Oktober 2023

Bermuda-Geheimnisse

Rätselhaftigkeiten? Die einen zweifeln lassen? Gibt es massenhaft. Zum Beispiel Bermuda-Dreieck. Unheimliche Begegnungen. Düstere Geheimnisse. Verschwundene Schiffe, Flugzeuge und Menschen. Leute, die etwas mitgekriegt haben. Was? Seltsame Objekte. Ufos. Na, erst mal hintenanstellen. Seegebiet mit Schiffs- und Flugzeugkatastrophen. Liegt zwischen Florida, Puerto Rico und den Bermuda-Inseln. Kompasse zeigen in die falsche Richtung. Seefahrer sahen und sehen seltsame Dinge. Unzählige Menschen starben hier. Schon 1592 gab es Berichte von ungewöhnlichen Vorkommnissen. Auch unbekannte Flugobjekte kamen regelmäßig in diesen Berichten vor. Kolumbus segelte einst auch durch das Bermuda-Dreieck. Plötzlich drehten ich die Nadeln seines Kompasses und der seiner Mannschaft. Ein Licht kam vom Himmel herab. Es brachte alle Kompasse durcheinander. Als das Licht wieder zum Himmel aufstieg, normalisierten sich die Kompasse wieder. Geschichten über das Bermuda-Dreieck, Phantasie, Projektion, - so die vulgärmaterialistischen Erklärungsversuche. Wahrscheinlich ist, dass es dort eine Magnetfeld-Anomalie gibt. Jetzt verschwand ein Boot mit 20 Leuten im Bermuda-Dreieck. Man fand keine Überreste.Es wurde auch kein Notruf abgesetzt. Einfach weg. 1918 verschwand ein Schiff mit 309 Menschen an Bord spurlos. Es passieren aber noch weitaus seltsamere Dinge im Bermuda-Dreieck. 1971 war der amerikanische Flugzeugträger John F Kennedy im Bermuda-Dreieck unterwegs. Plötzlich fielen im Unterdeck ale technischen Geräte aus. Als ein paar Leute nach draußen gingen, waren sie sofort von der riesigen orangenen Scheibe überwältigt, die über dem Träger schwebte. Sie war riesig und bewegte sich nicht vom Fleck. Als diese Scheibe wieder verschwand, gab es plötzlich wieder Strom auf dem Schiff. Niemand durfte über diesen Vorfall sprechen. Er wurde als „streng geheim“ eingestuft. Erklärungen über das Wetter? Gelangen nicht. Das Militär stellte unzählige Flugobjekte mit seltsamen schnellen Bewegungen fest. Andere Lebensformen? Wer weiß, wie die Welt darauf reagieren würde. Der größte Fehler scheint zu sein, wenn jemand nach scheinbar rationalen Erklärungen für solch seltsame Phänomene sucht. Vielleicht sind wir mit dieser anmaßenden Einstellung in 200 Jahren soweit, um besser zu verstehen. x x mysteries? That make you doubt? Are there en masse. For example Bermuda Triangle. Weird Encounters. Dark Secrets. Disappeared ships, planes and people. People who noticed something. What? Strange Objects. UFO. Well, put it back for now. Sea area with ship and aircraft disasters. Located between Florida, Puerto Rico and the Bermuda Islands. Compasses point in the wrong direction. Sailors saw and continue to see strange things. Countless people died here. As early as 1592 there were reports of unusual occurrences. Unidentified flying objects also appeared regularly in these reports. Columbus once sailed through the Bermuda Triangle. Suddenly I turned the needles of his compass and those of his crew. A light came down from heaven. It messed up all the compasses. As the light rose to the sky again, the compasses returned to normal. Stories about the Bermuda Triangle, fantasy, projection - these are the vulgar materialistic attempts at explanation. It is likely that there is a magnetic field anomaly there. Now a boat with 20 people disappeared in the Bermuda Triangle. No remains were found and no emergency call was made. Just go away. In 1918, a ship with 309 people on board disappeared without a trace. But even stranger things happen in the Bermuda Triangle. In 1971, the American aircraft carrier John F Kennedy was in the Bermuda Triangle. Suddenly all the technical equipment on the lower deck failed. As a few people walked outside, they were immediately overwhelmed by the giant orange disk floating above the girder. She was huge and didn't move. When this disc disappeared again, there was suddenly power on the ship again. Nobody was allowed to talk about this incident. It was classified as "top secret". Explanations about the weather? not reach. The military discovered countless flying objects with strange, rapid movements. Other life forms? Who knows how the world would react to that. The biggest mistake seems to be when someone looks for seemingly rational explanations for such strange phenomena. Maybe in 200 years we will be ready to understand better with this arrogant attitude.

Freitag, 13. Oktober 2023

Arm und reich

Es gebe keine Veränderung des Abstands zwischen Arm und Reich, behaupten interessierte Kreise und führen dazu regelmäßig scheinbar objektiv belastbare Statistiken ins Feld. Ja wie nun? Ob uns da nicht eine Skepsis angesichts dieser Wissenschaftshörigkeit befällt? Ist Wissenschaft etwas beliebiges? Ist sie Interessen ausgesetzt, ja gelegentlich davon sogar beeinflusst? Kann das sein? Darf das sein? Ob gewisse „wissenschaftliche“ Aussagen nicht regelmäßig gekauft sind, ob „die Wissenschaft“ nicht auch korrupte Seiten hat? Theorie und Empirie, ein schwieriges Verhältnis? Ob ein statistischer Durchschnittswert auch gelebt wird? Das primitive und sehr anschauliche Beispiel dazu lautet: jemand hat ein Einkommen von 1000 Euro. Ein anderer hat 1 Euro. Über 5 Jahre hinweg hat die erste Person einen Einkommenszuwachs von 10 Euro, verdient nun also 1010 Euro. Das Einkommen der ersten Person stagniert in diesem Zeitraum und bleibt gleich. Rein statistisch ist es diesen beiden Personen dann besser gegangen, ihr Einkommen hat sich erhöht. Blöd nur, dass dies ausschließlich für eine der beiden Personen zutrifft, für die andere nicht. Ob sich's ähnlich mit der Einkommensverteilung in Europa, insbesondere in Deutschland verhält? Neulich musste eine Tafel ihren Dienst wegen Überlastung einstellen. Im öffentlichen Fernsehen kam ein kurzes Interview dazu, in dem eine verantwortliche Person die Entwicklung zu kennzeichnen versuchte. Man habe, so diese Person, mit ein paar hundert (die genaue Zahl wurde genannt) zu betreuenden Personen begonnen. Mittlerweile sei man bei 18 000 („gefühlt“ aus der Erinnerung genannt) und würde diesen Zuwachs einfach nicht mehr bewältigen. Ob so etwas einen Seitenblick wert ist? Ob dies einen Aussagewert über die reine Stichprobe hinaus hat? Ob es ein Auseinanderdriften bedeutet? Ob wir eine immer extremer werdende Kluft zwischen Arm und Reich haben? Ob auch dies jenen Populismus produziert, der jetzt parlamentarische Demokratien auf der ganzen Welt bedroht? Wenn sich auf der einen Seite irre Reichtümer häufen und andere von Monat zu Monat, von Woche zu Woche, von Tag zu Tag kämpfen müssen, um mit ihren Einkommen auch nur die wesentlichsten Ausgaben bestreiten zu können. Sparen bei Strom und Ernährung: ob angesichts dessen das Label „Bio“ ein bisschen allzu leicht zu propagieren ist? Tatsache ist, das man sich selbst dieses fragwürdige Logo „Bio“ leisten können muss. Es bedeutet ja meist eine Mehrausgabe, die selbst beim sparsamsten Kurs nicht von den anderen Ausgaben abgezwackt werden kann. Da ist es womöglich leicht, locker vom Verschieben von Prioritäten zu schwadronieren. Urlaub, ein Luxusgut? Für die einen Bestandteil des Alltags, für die anderen unerreichbarer Luxus. Ob das Zeichen sind, Signaturen, oder ob es rein zufällig wahrgenommene Dinge sind, die keineswegs zu verallgemeinern und ins noble Reich der Wissenschaft zu heben sind?

Donnerstag, 12. Oktober 2023

Wie einst

Ach ja, wie Ozzy Osbourne damals beim Treffen mit der Plattenfirma im Stechschritt über den Tisch marschierte, wie er seine Eier in ein Glas baumeln ließ und dann hinein urinierte: Frühe Glanztaten der Rockmusik, so wird geraunt. Der traut sich was. Der war durch das viele Geld legitimiert, das Black Sabbath damals verdienten und um das sie damals offenbar beschissen wurden, - wie geraunt wird. Dass man vom Managment betrogen wurde, scheint damals auch zum guten Ton gehört haben. Damals. Es war halt obligatorisch und erzeugte ein abgründiges Grinsen. Eine Verehrung - wenn’s geht, in der Freizeit. Bewunderung dafür, wie es solchen Leuten möglich war, schon mal alles voll zu kotzen und trotzdem heftig hofiert zu werden, fähig zu sein, auch im hohen Alter den typischen Geruch von Schweiß und Bier, die Atmosphäre des Bösen und Düsteren noch einmal herauf zu beschwören. Was für tolle Schnurren boten diese in Schwarz gekleideten Jungs! Nun ja, da stanken Typen wie der melancholische Townes van Zandt und seine leisen Lieder dagegen ab. Der ließ sich eines Tages aus einem Fenster fallen, - aus Verzweiflung, so wird kolportiert. Man ließ bei Black Sabbath schon mal ein Kreuz um den Hals baumeln, dachte sich aber nicht viel dabei. Dafür konnte Ozzy saufen ohne Ende. Toll! Es sind womöglich noch ein paar andere Drogen hinzu gekommen, was ihn beinahe total ruinierte und sogar als Trunkenbold heftig ins Taumeln brachte. Doch der tapfere Held des Musik-Metalls hat überlebt, ein bisschen auch wie Lemmy Kilmister, der ähnlich lange durchgehalten hat und seine öffentliche Rolle auch hingebungsvoll inszeniert hat. Osbourne hat aus einem Leben gar eine Reality-Show gemacht und hat bei einer Reunion-Tournee mitgewirkt, die die alten Mythen trotz eines fehlenden Gründungsmitglieds noch einmal beschworen hat. Ah yes, the way Ozzy Osbourne goose-stepped across the table at the meeting with the record company, dangling his balls into a glass and then urinating in it: early glories of rock music, so the rumor has it. He dares. It was legitimized by the amount of money that Black Sabbath was earning at the time and for which they were apparently cheated at the time - as is rumored. Being deceived by the management seems to have been considered good manners at the time. At that time. It was just obligatory and produced an abysmal grin. A worship - if possible, in your free time. Admiration for how it was possible for such people to throw up all over the place and still be courted fiercely, to be able, even in old age, to conjure up the typical smell of sweat and beer, the atmosphere of evil and gloom. What great purrs these boys clad in black offered! Well, guys like the melancholic Townes van Zandt and his quiet songs stunk. One day he let himself fall out of a window - out of desperation, so the rumor has it. There were times when Black Sabbath dangled a cross around their necks, but they didn't think much of it. But Ozzy could drink without end. Great! There may have been a few other drugs thrown in that almost completely ruined him and even staggered violently as a drunk. But the brave hero of music metal survived, a bit like Lemmy Kilmister, who held out for a similarly long time and also staged his public role with dedication. Osbourne has even turned one life into a reality show and has been on a reunion tour that has revived the old myths despite a missing founding member.

Mittwoch, 11. Oktober 2023

Zuhören

Schon erstaunlich und in gewissem Sinne auch deutsch, dass man hierzulande anlässlich empirischer (alltäglicher) Beobachtungen und einem bestimmten Output, den man nicht so toll findet, sofort angegriffen und mit Begriffen wie „Klassenkämpfer“, „Denkschema“ oder „Oberlehrer“, "Rassist" und "homophob" belegt wird. Es werden idiologische „Schützengräben“ ausgehoben. Die Polarisierung scheint weiter zu gehen. Das Besserwissen scheint besonders dann zuzutreffen, wenn man die „soziale Komponente“ erwähnt: dass etwa eine bestimmte Summe Geldes für verschiedene Menschen in dieser Gesellschaft eine unterschiedliche Bedeutung hat. Das damit etwas Wesentliches getroffen wird, das freilich von den gut honoriert dotierten Menschen in Berlin nicht wirklich verstanden werden kann. Dabei scheint ein verständnisvoller Dialog des gegenseitigen Zuhörens so dringend notwendig wie nie.

Dienstag, 10. Oktober 2023

Beziehungen?

Da sind Personen, die gewisse Ideen wohl deshalb geteilt haben, weil sie dem Zeitgeist entsprachen, der sich immer schneller wandelt. Entsprechend schnell legen diese Personen ihre Einstellungen und Werthaltungen zur Seite und passen sich wie Chamäleons an die jeweiligen Trends an. Wenn man sie in seiner Notlage brauchen würde, sind sie weg, lassen sich nicht einmal mehr ansprechen, haben deine Adresse verlegt oder dich aus dem Blickfeld verloren. Jawohl, auch das ist Realität. Da sind nicht nur diese optimal funktionierenden Freundeskreise, die so ach wichtig sind fürs eigene Wohlbefinden und die in den Medien immer wieder betont werden oder von Psychologen empfohlen werden. Auch sie gehen unter gewissen Bedingungen kaputt, werden von mangelnder Empathie zerstört. Was war der Dialog mit solchen von mir einst bevorzugten Personen wert? Was das Vertrauen, das man diesen Personen entgegen brachte? Wert? Für wen? Sie schienen Nutzen daraus ziehen zu wollen, was einem nicht als vordringliches Motiv auffiel. Klaro, man hat selbst sein Teil zu der Situation beigetragen, man war zu passiv, träge, man war auch schuld. Nur ist es wohl so, das diese Personen oben sind und ich unten, dass es ihnen gut geht, während es mir extrem schlecht geht. Einfach so. Jawohl, Selbstmitleid! Das ist verboten! Das alles passiert mitten in der Gesellschaft. Jawohl, ich bin die Stichprobe in der Statistik! Ich habe eine akademische Ausbildung abgeschlossen, habe Titel und Abschluss. Aber es gibt da ein Absaufen. Ein Ertrinken. Ein Verschwinden. Im "Markt". Ich versuche, daraus eine Zeitweiligkeit zu machen. Ich versuche, wieder anzugreifen. Es ist mir bisher nicht gelungen. Aber draußen in dieser Welt ist niemand dieser Leute, die so taten, als würden sie einem nahe stehen. Da ist niemand ansprechbar. Weil man selbst komisch ist? Die Einschläge ins Bewusstsein, die von allen Seiten auf einen einprasseln und die einen manchmal überfordern können, die zu teilen mit gewissen Personen, könnte zumindest entlasten. Das könnte einem helfen. Aber was ist los? Man hat den falschen Leuten getraut. Ganz einfach. Man hatte sie an sich heran gelassen. Man war für sie so etwas wie ein gehobener Zeitvertreib.

Montag, 9. Oktober 2023

Wer ist schlauer als "wir"?

Die Symptome eines Zusammenbruchs gab es schon lange. Hemmungslos befriedigten gewisse Leute ihre Profitgier, was ja in der Freien Marktwirtschaft geradezu angesagt und gefordert ist. Ob es dabei auch Langzeitfolgen zu gewärtigen gibt, scheint zunächst dem Funktionieren eines Systems geschuldet und in der Anonymität zu verschwinden. Kalte teilnahmslose Gesichter überall, wenn man durch die Straßen geht. Jeder Mensch ist des Menschen Feind, so hat es einst einst einer gesagt, der sich als Philosoph feiern ließ. Wie wahr das alles wurde! Wie es sich eingegraben hat in Seelen, wie es verinnerlicht wurde! Doch die „Normalität“ brökelt immer weiter: schon werden Sicherheitsdienste engagiert, werden Mauern errichtet und Gewehre geladen. Amokläufe scheinen in Mode zu sein. Terrorismus ist etwas in den Hintergrund gerückt. Wir werden in fremde KI-Welten gezogen, die die Trennung zwischen analoger und digitaler Welt verschwimmen lassen (...was zuvor durch Videospiele etc. längst eingeübt war. Fake News. Alternative Fakten. Die KI könnte uns überflüssig machen, weil sie schlauer ist als wir. Doch Fortschrittstechnokraten betreiben KI weiter. Immer weiter bis zum Untergang. Wer schlau ist, der zielt „Volle Kraft voraus!“ auf die Klimakrise, verstärkt sie in Wirklichkeit, übt keinerlei Rücksicht, zerstört sich und andere womöglich schleichend, trotz Privatjet und dem allem…. Alles wird anonym. Die Erbengeneration in Schland erbt und weiß nicht, wohin mit der Kohle. Die Welt, wie wir sie kannten, gerät aus den Fugen. x The symptoms of a breakdown have been around for a long time. Certain people unrestrainedly satisfied their greed for profit, which is all the rage and demanded in the free market economy. Whether there are also long-term consequences seems to be due to the functioning of a system and to disappear in anonymity. Cold listless faces everywhere when you walk through the streets. Every human being is the enemy of the human being, as someone once said who celebrated himself as a philosopher. How true it all became! How it was engraved in souls, how it was internalized! But "normality" continues to crumble: security services are already being hired, walls are being erected and guns are being loaded. Killing sprees seem to be in fashion. Terrorism has taken a back seat. We are drawn into alien AI worlds that blur the separation between the analogue and digital worlds (...which had long been practiced through video games etc. Fake news Alternative facts AI could make us superfluous because it is smarter than we do. But progress technocrats continue to operate AI. On and on to the point of collapse. Those who are clever aim "Full steam ahead!" at the climate crisis, in reality amplify it, show no consideration, possibly destroy themselves and others insidiously, despite the private jet and All this... Everything becomes anonymous. The heir generation in Schland inherits and does not know what to do with the money. The world as we know it is falling apart.

Samstag, 7. Oktober 2023

Karriere und Erfolg

Wenn ich zurück blicke, dann war das Wohlstands- und Erfolgsversprechen dieser Gesellschaft schon früh gebrochen. Es lautete ja immer: wenn du genügend in die Bildung investierst, dann wirst du voran kommen und dann wird es dir gut gehen. Hinzu kam ein typisch amerikanisches Versprechen, das da lautet: wenn du etwas nur stark willst, dann kannst du es auch erreichen. Doch plötzlich war das Modell eines öffentlich vorgeführten Vorankommens das eines Erfolgs, der aber nicht nachvollziehbar ist und nichts mit Leistung zu tun hat. Diese Zwangsläufigkeit, dieser Zusammenhang war eines Tages nicht mehr garantiert. Gleichzeitig war das Leistungsversprechen sozial gesehen noch sehr sehr wirkmächtig. „Wenn du nur genügend tust, dann schaffst du es auch“ war und ist ja das überall vorgetragene Mantra, das gerade in amerikanisch geprägten Gesellschaften ständig vorgetragen wird. In unserer Gesellschaft heißt das real: Leistung und Erfolg sind nicht mehr aneinander gebunden, aber das prägende Mantra ist noch intakt. Viele Menschen haben davon einen biografischen Bruch davon getragen. Sie haben gerade in diesem Aufstiegs- und Erfolgsversprechen eine schwere Kränkung erfahren, indem sie gemerkt haben: Dies Versprechen gilt vielleicht für manche, aber für mich hat es nicht gegolten. Ich bin davon enttäuscht worden. Dies trifft besonders auch auf Menschen zu, die auf normative Grundvorstellungen geeicht sind, wie Hedonismus, Selbstbestimmung, Selbstverwirklichung. Das können Leute aus der gehobenen sozialen Schicht sein, aber auch unteren sozialen Schichten. Was sie einte, war die Grundorientierung an einem selbst gestalteten Leben, an dem daran hängenden Wert. Biografisch kann das inzwischen in Frage gestellt sein, zb. durch Arbeitsplatzverlust, Invalidität, was oft genug eine ökonomische Prekarität zur Folge hat. Das alles stellt das Selbstbild massiv in Frage. x When I look back, this society's promise of prosperity and success was broken early on. It was always: if you invest enough in education, then you will make progress and then you will be fine. There was also a typically American promise that said: if you really want something, you can achieve it. But suddenly the model of a publicly demonstrated progress was that of a success that is incomprehensible and has nothing to do with performance. One day this inevitability, this connection was no longer guaranteed. At the same time, the value proposition was still very powerful from a social point of view. "If you only do enough, then you can do it too" was and is the mantra that is constantly being recited, especially in American-style societies. In our society, this means that performance and success are no longer linked, but the formative mantra is still intact. Many people suffered a biographical break from it. They suffered a serious insult in this promise of advancement and success when they realized: This promise may apply to some, but it didn't apply to me. I've been disappointed in that. This applies in particular to people who are calibrated to basic normative ideas such as hedonism, self-determination, self-realization. These can be people from the upper social class, but also from lower social classes. What they had in common was the basic orientation towards a self-designed life, towards the value attached to it. Biographically, this can now be questioned, e.g. through job loss, invalidity, which often results in economic precariousness. All of this puts the self-image in question.

Freitag, 6. Oktober 2023

Dauerlächeln

Es fällt mir schon lange auf: Das Dauerlächeln, die Dauerlüge hat sich unangenehm eingegraben in Gesichter von vielen FernsehjournalistInnen. Es scheint diese Gesichter geradezu zu dominieren, wobei wohl auch gewisse physische Voraussetzungen eine Rolle spielen. Sofort und meist unkontrolliert gehen diese Gesichter in eine Mimik über, die der Sache, die da gerade verhandelt wird, völlig unangemessen ist. Öffentlich sichtbare Personen sind ja aufgefordert, jederzeit ein optimistisch freudiges Gesicht zu machen, weil ja angeblich „der Konsument“ ein Recht darauf hat. Und so muss von Hungersnöten, von der Inflationsfront oder aus dem Krieg oft möglichst mit einer Lachmaske reportiert werden (natürlich ist dies nicht verallgemeinerbar, noch sind es unangenehme „Einzelfälle“), es darf kein realistisches oder gar pessimistisches Gefühl aufkommen. Bei mir kommt da der Verdacht auf, dass unsere Emotionen manipuliert werden sollen. Dass aus Gründen des Showgeschäfts (und das ist TV auch und gerade!) ein Schleier des Wohlbefindens auch noch über den unangenehmsten Gegebenheiten ausgebreitet werden soll. Simulation regiert über die Realität. Die Show, der Schein und die Täuschung rechtfertigt offenbar alles, solange beim Konsumenten dadurch ein positives Gefühl entsteht. Wenn auch nur noch 5 Sekunden lang. So lange ist inzwischen die Aufmerksamkeitsspanne des Menschen. „Guten Tag, wir freuen uns, dass sie dabei sind!“: Wie drückt sich das aus? Wird dadurch sogar die Freude zu einem hohlen Ritual, zu einer Scheinkommunikation überall, was so viele Leute psychisch gestört zurück lässt? Fernsehdirektoren (meist nicht -Innen) pflegen hingebungsvoll ihren Zynismus und lassen Einsprüche nicht gelten. Scheinbar selbstverständliche Mechanismen scheinen sich da eingespielt zu haben, die meist auf unterschwellige Weise den KonsumentInnen nicht unbedingt zum Vorteil gereichen und die eine Atmosphäre der fortwährenden und universell geltenden Lüge erzeugen. x x It has struck me for a long time: the constant smile, the constant lie, has become uncomfortably engraved on the faces of many television journalists. It seems to dominate these faces, although certain physical conditions probably also play a role. Immediately and mostly uncontrollably, these faces change into facial expressions that are completely inappropriate for the matter that is being negotiated. Publicly visible people are asked to put on an optimistic, happy face at all times, because supposedly “the consumer” has a right to do so. And so famine, inflation or the war must often be reported with a laughing mask (of course this cannot be generalized, nor are they unpleasant "individual cases"), no realistic or even pessimistic feeling should arise. I have the suspicion that our emotions are being manipulated. That for reasons of show business (and that is TV too and especially!) a veil of well-being should also be spread over the most unpleasant of circumstances. Simulation reigns over reality. The show, the appearances and the deception obviously justify everything as long as it creates a positive feeling in the consumer. If only for 5 seconds. That's how long the human attention span is now. "Hello, we're glad you're here!" How is that expressed? Does this even make joy a hollow ritual, a sham communication everywhere that leaves so many people mentally disturbed? TV directors (mostly non-interns) are devoted to their cynicism and do not accept objections. Apparently self-evident mechanisms seem to have worked themselves in, which mostly in a subliminal way are not necessarily to the advantage of the consumer and which create an atmosphere of constant and universally applicable lies.

Donnerstag, 5. Oktober 2023

Die Auskenner

Die Literatur könnte ein sehr probates Mittel sein, um sich in andere Köpfe, andere Weltsichten, andere Gefühls- und Sinnwelten hinein zu denken. Möglicherweise ist ein solches Einüben von Empathie sogar eines ihrer Hauptanliegen. Blöd nur, dass wir uns Literatur von professionellen Kritikern und Auskennern empfehlen lassen, die jeden Bezug zur Einwirkung auf die eigene oder die Persönlichkeit anderer verloren haben. Sie sind Spezialisten wie alle anderen Spezialisten auch, wenden ihre einmal gewonnenen Maßstäbe auf wechselnde Objekte an, wirken als VerkäuferInnen und setzen ganz auf die Trennung von Kunst und Wirklichkeit. Das eine habe mit dem anderen nichts zu tun, so ihr strenges Diktum, das auch das der „gebildeten“ und meist finanziell gut ausgestatteten Bürgerlichkeit ist. Und so kann es durchaus sein, dass auch Nazis und andere Gangster gewisse bis heute hoch anerkannte Literatur mochten, sie sogar bewunderten. In dieser Weltsicht gibt es nur ein „Gut gemacht“, „hat mich erreicht“, „berührt“, "ist langweilig" usw. Literaturkritiker sind Spezialisten, die möglichst viel in möglichst kurzer Zeit möglichst kompetent zu verarbeiten haben. Gelegentlich sind sie dann als sogenannte „Kundige“ auch in Jurys geladen und verleihen sich gegenseitig Preise, was eine zusätzliche Legitimation für sie und die von ihnen umgarnte Gesellschaft darstellt. Angesichts der schieren Masse der per Literatur „angebotenen“ Sinnwelten, verlangt der Kunde Leser nach einer Orientierung, die ihm die beruflich dazu aufgestellten Kenner liefern sollen: als eine Bewusstseinsware, die von den Checkern ja nach persönlichem Gusto abgelehnt oder in höchsten Tönen belobigt wird. Das liege in der Natur der Sache, so ihr Credo. Die Fernsehrunden legen Zeugnis davon ab, welchen Showeffekt solche Spiegelfechterei haben soll. Blöd nur, dass allzu vieles dabei nur im ungünstigen Sinne eitel wirkt. „Im ungünstigen Sinne“? Ich höre schon die Einwände: "jeder Mensch ist doch eitel!", - muss eitel sein. Selbstdarstellung ist doch eine "Herausforderung" der Zeit! Bewusstseinsaristokraten wollen dargestellt sein, ihr Diktum fällt wie ein Spruch von Zeus vom Olymp. Ob da auch Interessen der Bewusstseinsindustrie ihren Einfluss haben? Die Mitglieder der sogenannten „Gruppe 47“, die sich im Jahr 1947 konstituiert hat und als Literaturkritiker Reich-Ranicki oder Walter Jens gegen Schriftsteller wie Günter Grass oder Uwe Johnson aufbot, hätte so etwas weit von sich gewiesen. Und doch hat sie einer weitgehend statischen Wiederaufbaugesellschaft das kritische Feigenblatt einer scheinbar kritischen Hinterfragung geliefert.

Mittwoch, 4. Oktober 2023

Mein Blog

Meine Blogs wollen der Schirm, der Screen und, der Radar der Information sein, die uns zunehmend in verschiedenen Formen umschwirrt und sich uns aufdrängt. Dieser Schirm funktioniert wie mein Gehirn: Überprüfung und journalistische Verifizierung ist dabei allzu oft nicht möglich. Außerdem versuche ich, bestimmte Themen zu vermeiden: einfach, weil ich mich in ihnen unsicher fühle. Zudem vermeide ich möglichst Namen, weil ich die juristische Folgen fürchte. In allem sind wir ausgeliefert, sind auf das Gebotene angewiesen, suchen uns heraus, wählen etwas, deuten es nach unseren Möglichkeiten. Wie etwas wirklich ist?: Wer weiß? Es kommt auf die Perspektive an. Ich versuche nach Möglichkeit zu vermeiden: das Einzelne, Konkrete, weil so etwas sofortige rechtliche Schritte gegen mich nach sich ziehen würde. Weil mir dies oft auch unwichtig und als unnötige Aufwertung des Aktuellen auf Kosten des Allgemeinen erscheint. Meine Gedanken, meine Gefühle, meine (subjektiven) Erfahrungen und Erlebnisse sind dabei unbedingte Ausgangsposition, - meistens nicht an dem Zeitgeist oder dem Aktuellen orientiert, - die ich in eine möglichst kompakte Form ohne Wahrheitsanspruch bringen will. Der genuine Journalismus praktiziert etwas anderes, das sich deutlich davon unterscheidet, was ich hier vorführen will. x My blogs want to be the umbrella, the screen and the radar of the information that is increasingly buzzing around us in various forms and is being forced upon us. This umbrella works like my brain: checking and journalistic verification is all too often not possible. Also, I try to avoid certain topics: simply because I feel insecure about them. I also avoid names as much as possible because I fear the legal consequences. We are at the mercy of everything, relying on what is offered, looking out, choosing something, interpreting it according to our possibilities. How something really is?: Who knows? It depends on the perspective. I try to avoid as far as possible: the individual, concrete, because something like that would result in immediate legal action against me. Because this often seems unimportant to me and an unnecessary upgrading of the current at the expense of the general. My thoughts, my feelings, my (subjective) experiences are an absolute starting point - usually not oriented to the zeitgeist or the current situation - which I want to bring into a form that is as compact as possible without claiming to be true. Genuine journalism practices something different, which is quite different from what I want to present here.

Dienstag, 3. Oktober 2023

Treibsatz

Vom Tellerwäscher zum Millionär: Von solchen Sprüchen werden und wurden ganze Gesellschaften getrieben. Man kann etwas erreichen, wenn man es nur will, so ein weiterer Glaubenssatz dieser Gesellschaften: „Ohne Fleiß kein Preis“, „you can make it, if you try it“ . Wenn ich Bilanz ziehe, dann muss ich sagen, dass ich solche Sprüche nicht besonders ernst nahm in meinem Leben. Etwas „aus sich machen“? Kam mir nicht ernsthaft genug in den Sinn. Ich folgte meinem eigenen Kompass und vertraute darauf, dass er mich richtig führen würde. Man hatte einiges an dieser „Leistungsgesellschaft“ damals auszusetzen, was ich schließlich für mich als in der Luft liegendes Gefühl vielleicht zu ernst nahm. Was wohl in diesem Zusammenhang „Zeitgeist“ bedeutet? Ein unzuverlässig’ Ding. Es war für mich aber immer schon klar, dass hinter jedem „Erfolg“ in dieser Gesellschaft auch das Glück und der Zufall seine Rolle spielte. Dieses Glück scheint mir selbst eine Weile durchaus gewogen gewesen zu sein (irgendwie nahm ich noch jede Kurve, kam über jedes Hindernis hinweg, das sich mir in den Weg stellte und „lernte“ daraus), schließlich aber überhaupt nicht mehr. Wieso? Man sollte lieben, was man sich zu tun vorgenommen hat, man sollte das als seinen Weg erkennen und darauf vertrauen, dass er der richtige ist, so die lautere Meinung. Man sollte versuchen, seine ureigenen Talente zu entwickeln, um auf diese Weise einen Beitrag (zum Gemeinwohl?) leisten zu können. Man sollte in jedem Falle dem nachgehen, was man als seine ureigene Berufung erkannt hat (erkennen? Zweifeln? Woher kommen solche „Erkenntnisse“?). Mir kommen solche Glaubenssätze inzwischen als ein bisschen zu blauäugig vor. Ob diese 30%, die in unserer Gesellschaft von der Hand in den Mund leben müssen und die für die Mächtigen und „Erfolgreichen“ eine Art Steigbügelhalter abgeben müssen, um das tägliche Leben zu bestreiten, ob diese Leute also ihre Talente nicht entwickelt haben, ob sie überhaupt je die Möglichkeit dazu hatten und von was diese „Talententwicklung“ nun wiederum abhängig sein könnte? Gerechtigkeit. Was ist das? Persönliche Stärke. Konsequenz. Der eine packt's, der andere nicht. Wenn ich von meinen subjektiven Erfahrungen und denen meiner unmittelbaren Umgebung ausgehe, so muss ich bemerken, dass der „Erfolg“ in dieser Gesellschaft auch von einer gewissen Anpassungsbereitschaft abhängt, von einer Bereitschaft auch, sich informieren zu lassen, sich von den „richtigen“ Informationen angesprochen zu fühlen. Man wurde vielleicht davor gewarnt, einen bestimmten Weg zu gehen - und sei es jener, zu dem man sich berufen fühlte!! - aber man war sich im Rückblick dann doch zu sicher, glaubte, in dieser Gesellschaft bestimmte Dinge tun zu müssen und zu können, bestimmten Zielen nachgehen zu sollen. Warum gelingt das den einen, den anderen aber nicht? Kann man unversehens in so etwas wie Verwerfungen hinein kommen, Umstände mit denen man nicht gerechnet hat und die einem alles verderben können? So, dass ein Plan nicht „aufging“? Wer schielt da auf die, die es „zu etwas gebracht haben“ und die sich deswegen überheblich großspurig geben? Die sich in der Sonne ihrer „Leistungen“ sonnen? Woraus besteht diese Leistung? Wohl nicht immer und zuverlässig aus einem Beitrag zum Gemeinwohl, sondern eher in einer gewissen Bauernschläue, in einer Skrupellosigkeit und der Bereitschaft „sich durchzusetzen“, die Anderen um einen herum auszunutzen, unbewusst, gelernt, mit dem 500fachen Lohn eines Facharbeiters, mit Hilfe von Techniken wie dem „Networking“ und anderen Fertigkeiten des gegenseitigen menschlichen Gebrauchs. x From rags to riches: Whole societies are and were driven by such sayings. You can achieve something if you really want it, according to another belief in these societies: "No pain, no gain", "You can make it, if you try it". When I take stock, I have to say that I didn't take such sayings very seriously in my life. "Make something of yourself"? Didn't think of it seriously enough. I followed my own compass and trusted it to guide me correctly. There were a few things to criticize about this “meritocracy” at the time, which I finally took as a feeling in the air perhaps too seriously. What does "Zeitgeist" mean in this context? An unreliable thing. But it was always clear to me that behind every “success” in this society, luck and coincidence also played a role. This luck seems to have been in my favor for a while (somehow I still took every curve, got over every obstacle that stood in my way and “learned” from it), but finally not at all anymore. How come? One should love what one has set out to do, one should recognize this as one's path and trust that it is the right one, according to the fairest opinion. One should try to develop one's very own talents in order to be able to make a contribution (to the common good?) in this way. In any case, one should pursue what one has recognized as one's very own calling (recognize? Doubt? Where do such "insights" come from?). Such beliefs now seem a bit too naïve to me. Whether these 30% who have to live from hand to mouth in our society and who have to act as a kind of stirrup for the powerful and "successful" to go about their daily lives, whether these people have not developed their talents, whether they ever had the opportunity to do so and what could this "talent development" depend on? Justice. What is that? Personal strength. Consequence. One gets it, the other doesn't. If I start from my subjective experiences and those of my immediate environment, I have to say that "success" in this society also depends on a certain willingness to adapt, on a willingness to be informed, to get the "right" information to feel addressed. You may have been warned not to follow a certain path - even if it's the one you felt called to take!! - but in retrospect one was too sure, believed that one had to and could do certain things in this society, to pursue certain goals. Why does this work for some but not for others? Can you suddenly find yourself in something like upheaval, circumstances that you didn't expect and that can spoil everything for you? So that a plan didn't "work out"? Who cares about those who “have made it” and who therefore act arrogantly cocky? Basking in the sun of their "achievements"? What does this achievement consist of? Probably not always and reliably from a contribution to the common good, but rather in a certain peasant shrewdness, in an unscrupulousness and the willingness "to assert oneself", to exploit the others around one, unconsciously, learned, with 500 times the wages of a skilled worker, with the help of Techniques such as "networking" and other skills of mutual human use.

Montag, 2. Oktober 2023

Egoshooter (MP3)