Reise durch Wirklichkeiten

Sonntag, 30. Juni 2024

Die Zwei (Foto)

Samstag, 29. Juni 2024

Gesundheit revisited

Cholesterin? Die Furcht vor den Stoffen, die einen Herzinfarkt mit sich bringen: Die Ernährungsmedizin bringt hier viele Beispiele. Ein amerikanischer Arzt untersuchte in den 50er Jahren den Zusammenhang des Verzehrs von tierischen Fetten und auftretenden Herzkreislauferkrankungen. Cholesterin im Essen sei schuld am Herzinfarkt, so die einigermaßen steile These. Belegt wurde diese These mit statistischen Tricks. Der Arzt sammelte Daten aus 21 Ländern, die die These stützen sollten. Doch die Daten belegten wenig. Was nicht zu seiner Erkenntnis passte, ließ der flotte Arzt, der bezahlter Berater der amerikanischen Margarineindustrie war, einfach weg. Zusammen mit einer Interpretation, die gewisse Fakten ebenfalls wegließ, schien sich ein schlüssiges Bild zu ergeben, das viele Ärzte täuschte und die Öffentlichkeit manipulierte. Natürlich ist Cholesterin ein Stoff, der im Blut festgestellt, etwas aussagt. Aber halt nicht über die Ernährung und nicht zwingend über den Gesundheitszustand einer Person. Die einschlägige Industrie benutzt aber solche „Erkenntnisse“ immer noch gerne. Die Grenzwerte bei Cholesterin wurden nach und nach immer weiter gesenkt. Das schuf neue Kunden für die Pharmaindustrie. Medizinische Studien ließen sich dafür leicht „frisieren“. Die Tricks sind unter anderem dabei: Eine Studie wird nicht veröffentlicht, wenn das Ergebnis dem Auftraggeber nicht gefällt. Man vergleicht ein neues Medikament mit einem bisherigen, relativ wirkungslosen und erzielt glänzende Ergebnisse. Wenn ein Medikament im Laufe der Zeit unerwünschte Nebenwirkungen erzielt, wird die Studie halt vorzeitig beendet. Oder umgekehrt: wenn sich die positiven Ergebnisse nicht einstellen, wird der Studienzeitraum einfach verlängert. Krebsvorsorge. Prostatauntersuchungen, die nicht von der Krankenkasse bezahlt werden. Es scheint als hätte die Masse der Menschen keinen Nutzen aus solchen medizinisch unnützen Untersuchungen, ja ihr drohen vielleicht sogar Schäden. Wegen falschen Diagnosen zum Beispiel, oder Schäden wie beispielsweise Überdiagnosen. Beim sogenannten PSA-Wert zur Früherkennung von Prostatakrebs, ist dies besonders augenfällig. Hier wird offenbar von vielen Patienten ein fragwürdiger Nutzen in Kauf genommen zugunsten eines heftigen Risikos. Dass der Nutzen solcher „Leistungen“ (zu denen auch die berüchtigen „IGEL“-Leistungen gehören, die die Krankenkassen zu Recht nicht bezahlen...) auch in einem geldwerten Vorteil bestehen kann, den sich gewisse Ärzte und die Pharmaindustrie teilen, wird auch gerne verschwiegen.

Freitag, 28. Juni 2024

Feminismus

Man muss da vorsichtig sein, dass man nicht gleich in eine Ecke gestellt wird. Alle Frauen, wenn sie sich kulturell weit vorne wähnen, sind jetzt feministisch. Es gibt sogar eine „feministische Außenpolitik“. Die Inflation dieses Begriffs macht einen stutzig, ohne dass man sich dabei besonders toxisch oder ungünstig männlich fühlen würde. Auch wenn man sich interessiert zeigen würde, könnte es ja sein, dass etwa die hochgeschätzten Thesen einer Judith Butler an einem abgeprallt sein könnten. Dass man sein Geschlecht je nach Geschmack und Sozialisation bestimmen könne: Nun ja, es könnten einem Zweifel daran kommen. Es werden dann Fälle aufgezählt, wo das in der Natur durchaus nicht eindeutig bestimmt sei. Aber man hatte mal internalisiert, dass es nach sozialwissenschaftlicher Methode meist um Wahrscheinlichkeiten und weniger um absolute Aussagen gehe. Ob Geschlechterrollen austauschbar sind? Weg vom binären Weltbild? Böse, diese Männer, die daran festhalten wollen? Klar, schon Charles Darwin, der alte Chauvi, hatte keine Ahnung. Der heiratete ja seine Cousine, die ihm 10 Kinder gebar. Was für ein Sexist! Nun ja, als Entschuldigung mag ja gerade noch gelten, dass er halt ein Kind seiner Zeit war. Alles von Männern bestimmt. Frauenfeindlich halt. Vorurteilsbehaftet. Klar gibt es in der Natur solche Geschlechterrollen, die nicht eindeutig definiert sind. Ursprünglich dachten wir, wir hätten uns nach linker Theorie aber von der Natur gelöst und tendierten zu kultureller Selbstbestimmung. Inwieweit man Geschlechterbestimmtheiten aber flott so kämpferisch verallgemeinern kann? Wie ist es mit der Mutterschaft, den Chromosomen, dem Menstruieren und dem Stillen? Ob diese Art des Feminismus nicht ein Sport gewisser besserverdienender und meist akademisch beeinflusster Kreise ist, - also auch stark ökonomisch bestimmt? x x You have to be careful not to be put in a corner right away. All women, if they consider themselves culturally advanced, are now feminist. There is even a “feminist foreign policy”. The inflation of this term makes you suspicious without making you feel particularly toxic or unfavorably masculine. Even if you were interested, it could be that the highly valued theses of Judith Butler could have bounced off your mind. That you can determine your gender depending on your tastes and socialization: Well, you might have doubts about it. Cases are then listed where this is not at all clearly determined in nature. But people had internalized that the social science method is mostly about probabilities and less about absolute statements. Whether gender roles are interchangeable? Away from the binary world view? Evil, these men who want to hold on to it? Of course, even Charles Darwin, the old Chauvi, had no idea. He married his cousin, who bore him 10 children. What a sexist! Well, the excuse is that he was just a child of his time. Everything determined by men. Misogynistic. Prejudiced. Of course, there are gender roles in nature that are not clearly defined. Originally we thought that, according to left-wing theory, we had separated ourselves from nature and were leaning towards cultural self-determination. To what extent can gender determinations be quickly generalized in such a combative way? What about motherhood, chromosomes, menstruation and breastfeeding? Isn't this type of feminism a sport for certain higher-earning and mostly academically influenced circles - and therefore also strongly influenced by economics?

Donnerstag, 27. Juni 2024

Rente rentierlich

Wir treten mit lächerlich geringerer Rente später ins Rentenalter ein, und sind gesundheitsmäßig benachteiligt, indem unter anderem unsere Lebenserwartung deutlich tiefer ist, als die unserer Nachbarn in den andern Ländern. Trotzdem wurde uns jahrzehntelang eingeredet, das wir die Klügsten und Besten auf diesem Planet seien und dass die Rente sicher sei. Wir waren mal „Exportweltmeister“ und „Fußballweltmeister“ (was „schland“ nicht gut bekommen ist...), wir badeten im Wohlstand der Wenigen. Wir verzichteten auf öffentliche Investitionen, päppelten unsere „Beamten“ und ließen es uns (?, bestimmte Leute) gut gehen (jedenfalls wollten uns die Medien das weismachen). Und jetzt?

Mittwoch, 26. Juni 2024

Ballspiele

Der VFB Stuttgart verliert wohl wieder nahezu alle wichtigen Leistungsträger und „verkauft“ sie wie die Jahre zuvor. Wieso ist dieser Verein, aus einem in ganz Europa führenden Wirtschaftsraum stammend und mit allerlei Weltkonzernen „gesegnet“ eigentlich dauernd klamm? Ein lausiger Fußball-Ausbildungsverein für andere scheint mir dieser Club zu sein, ein Lieferant, dessen Spieler gerne von Loyalität und Identifikation palavern, bei Zahlung gewisser Summen aber schnell verschwinden. „Profis halt“, so höre ich schwäbische Stimmen, denen man ja ohnehin eine gewisse Affinität zum Geld nachsagt. Verwundert nimmt der „Fan“ bei dieser EM außerdem zur Kenntnis, dass allerlei namhafte Spieler, ihr fürstlich bemessenes Geld inzwischen oft in Saudi-Arabien verdienen. Dort, wo es Hinrichtungen und anderes Fragwürdige gibt. Wohin das wohl führen wird? Schwerpunkte könnten sich verlagern, Meisterschaften mit bekannten Gesichtern in der Wüste stattfinden.

What time it is

Ob das ein Trost ist, dass die Wissenschaft offenbar auch nicht genauer weiß, was Zeit ist? Wir erfahren, dass es Effekte gäbe, die zu einem Ende der Zeit führen könnten: etwa „Blasen des Nichts“, die auftauchen und unsere Raumzeit auslöschen könnten. Wo bliebe da der Mensch? Zumindest in den Überlegungen mancher Physiker scheinen das keine realen Fragen zu sein. Zeitreisen per Wurmloch? Hm, nichtd Genaues weiß man nicht. Behauptet wird wiederholt, dass Zeit etwas Subjektives sei, das von unserer Erfahrung abhängen würde. Diese „Erkenntnis“ kommt mir banal vor, auch wenn sie irgendwie mit Einstein zusammenhängt. Zu hören ist auch oft, das vor etwa 14 Milliarden Jahren der Kosmos begonnen hat zu existieren, möglicherwerise mit einem Urknall. Davor war nichts, das Nichts, das das Etwas hervorgebracht haben könnte. Ob an dieser Stelle an einen Gott gedacht werden kann? Oh je, die Wissenschaft hat das verboten!

Dienstag, 25. Juni 2024

National Begeistert

Jetzt singen sie wieder Hymnen und schwenken Fahnen. Stellen sich auf und erglühen in trunkener Begeisterung. Die europäische Fußball-Lobby von der UEFA gibt sich rührend in sozialen Projekten und gesellschaftlichem Zusammenhalt orientiert. Gemeinschaft statt Vereinzelung. Man muss nur was tun, in einen Verein eintreten und sich engagieren, dann wird alles gut, so die Werbeclips. Wohin ein Engagement unter geringem Druck alleine schon mit dem Anlegen einer Armbinde führen kann, war bei der WM in Katar deutlich geworden: Es scheinen mir weitgehend hohle Werbe- und PR-Aktionen. Es scheint allzu oberflächlich, dies werbeintensive Engagement für Menschenrechte, aber es wird in dieser Gesellschaft weithin als verlogene Begleiterscheinung akzeptiert, genauso wie die rücksichtslose Ausbeutung von Menschen, die aus ärmeren Ländern kommend zu Diensten sind. Ja, Spieler-Menschen werden unter der Ägide der UEFA gehandelt, Millionensummen vom Staat an die UEFA gezahlt. Versprochen sind wirtschaftliche Gegenleistungen, die nach Ansicht wichtiger Wirtschaftsinstitute aber ausbleiben werden. Kosten bleiben an den Staaten hängen, Gewinne gehen an die UEFA. So geht das Spiel. Das Spielerpersonal samt medialem Anhang macht da erfreut mit, so lange es Teil dieses Geschäfts ist und verdienen kann.

Sonntag, 23. Juni 2024

Sozialisation

Wir blicken um uns und sind aus dem Moment heraus erstaunt. Später versuchen wir, uns das Schauspiel um uns herum zu erklären. Jetzt habe ich etwas dazu aufgeschnappt, das mich stark angeregt hat, - denn: In der Zivilisation haben wir es allzuoft mit standardisierten Menschen und weniger mit einer Vielfalt zu tun. Es ist nicht korrekt, es ist nicht schön: die Stanze herrscht, die Gleichmachung in den Köpfen. Sozialisation. Dressur. Training. Das sich klar zu machen, mag manchmal schwierig sein, besonders weil wir uns selbst natürlich für ganz etwas ganz Besonderes halten. Aber der Einzelne läuft dauernd Gefahr, sich in einer Funktion oder in einem Status aufzulösen. So kommt die „Persona“, wie es der Psychologe CG Jung vor gefühlt 100 Jahren schon formulierte, oft ins Gehege mit der Entwicklung eines eigenständigen Selbst. Dafür mag auch der bekannte Satz eines Dichters aus vergangenen Jahrhunderten stehen: „Wir werden als Originale geboren und sterben als Kopien“. Heute jedoch scheint es so: Die Persönlichkeitsentwicklung bei gewissen Naturvölkern gründet sich vor allem auf empathische Zuwendung (Ob wir von ihnen etwas lernen sollten?). Für sie hat diese Persönlichkeitsentwicklung mit Beziehung zu tun, mit dem Versuch, mit anderen oder der Natur in einen Austausch zu treten. In einen nicht competitiven Austausch, also nicht in einen Wettstreit um das größere „Wachstum“! Es könnte gelten: „Gehe völlig nach außen, aber kenne dich selbst und nimm die Folgen deiner Handlungen auf dich“. Das trifft auf die Verbundenheit des Einzelnen und der Gesellschaft zu und führt zu der damit verbundenen Verantwortung für das eigene Sein. Mit einer Geisteshaltung, die sehr selbständig und ungebunden sein kann, bleiben wir also gebunden: empathisch gebunden. Unsere Zivilisation aber produziert Persönlichkeiten, die sich auf stereotypische Weise gegen empathisches Erleben wehren und dadurch grundsätzlich voneinander isoliert sind. Hier ergeben sich viele Paralellen zu dem modisch gewordenen Begriff "Neoliberalismus", dessen Auswirkungen unsere Wirklichkeit auf vielerlei Art prägen. Da die Rollenspiele in unserer Gesellschaft auch dem öffentlichen Verhalten gelten, produzieren sie ein scheinbar der Gemeinschaft gewidmetes Leben. Aber in Wirklichkeit wird unter dem Deckmantel des gemeinschaftlich Gesinnten der Gesellschaft Gewalt angetan. Das sich öffentlich Geben und Aufspielen ist eine Verdinglichung. Unser Bewusstsein nimmt dies als eine universale Art des Seins an und die Identifizierung des Ich mit Äußerlichkeiten führt zu einem Verhalten, das dem Besitz von Dingen dem gleichsetzt, wer man ist. Es entfernt den Menschen von der Realität. Es führt unter anderem zu zerstörerischen und gewalttätigen Kriegen. Es führt auch zu einer grundsätzlichen Unverantwortlichkeit dem Menschen gegenüber. X x We look around and are amazed at the moment. Later we try to explain the spectacle around us. Now I've picked up something that really inspired me - because in civilization we all too often deal with standardized people and less with diversity. It's not correct, it's not nice: the standard prevails, the equality in the minds. Socialization. Dressage. Training. This can sometimes be difficult to realize, especially because we naturally think of ourselves as very special. But the individual is constantly in danger of dissolving into a function or a status. The “persona”, as the psychologist CG Jung put it 100 years ago, often gets in the way of the development of an independent self. The well-known sentence of a poet from past centuries may also stand for this: “We are born as originals and die as copies”. Today, however, it seems like this: Personal development among certain indigenous peoples is based primarily on empathic attention (whether we should learn something from them?). For them, this personality development has to do with relationships, with the attempt to enter into an exchange with others or with nature. In a non-competitive exchange, i.e. not in a competition for greater “growth”! It might apply: “Go completely outward, but know yourself and accept the consequences of your actions.” This applies to the connection between the individual and society and leads to the associated responsibility for one's own existence. With a mindset that can be very independent and unattached, we remain bound: empathetically bound. However, our civilization produces personalities who stereotypically resist empathic experience and are therefore fundamentally isolated from one another. There are many parallels here to the now fashionable term "neoliberalism", the effects of which shape our reality in many ways. Since the role plays in our society also apply to public behavior, they produce a life that appears to be dedicated to the community. But in reality, violence is being done to society under the guise of being communal. Giving and performing oneself publicly is a reification. Our consciousness accepts this as a universal way of being and the identification of the self with externals leads to behavior that equates owning things with who one is. It removes man from reality. It leads, among other things, to destructive and violent wars. It also leads to a fundamental irresponsibility towards people.

Samstag, 22. Juni 2024

Rente, Altersarmut und Flucht davor

Die Fußballeuphorie nähert sich ihrem Höhepunkt. Nichts anderes interessiert zählt mehr. Im Hintergrund scheint alles ruhig gestellt. Ob jetzt der richtige Zeitpunkt ist, um in der Politik Bahnbrechendes zu beschließen? Der uralte Trick? Jetzt aber los! Das Pardon ist sicher: Das deutsche Wahlvolk wählt unter Umständen sogar – drastisch ausgedrückt - seine Schlachter (anders als in England oder Frankreich, wo Wut öffentlich zum Ausdruck gebracht wird). Doch es ist dies auch die Folge einer lange anhaltenden Erziehung, die auf Individualisierung und Vereinzelung zielt - und dabei den Neoliberalismus im Sinn hat, dessen Vertreter dazu neigen, alle Macht dem Markt übergeben zu wollen und von ihm das Heil der Welt zu erwarten. Am Markt sollen immer Individuen teilnehmen. Unsinn!, so höre ich schon "Experten" murmeln. Aber das scheint alles vergessen jetzt. Was zählt, ist anderes. Hier in „schland“. Zum Beispiel der Fachkräftemangel: heute zeigt dessen „Handhabung“ in den Abgrund. Es soll der neokolonialistische Ausweg gewählt werden: Wir „kaufen“ aus dem Ausland Arbeitskräfte. Dort werden sie schon nicht fehlen! „Flankierende Maßnahmen“: Die herrschende Politik versucht, die Armen gegen diejenigen, die noch weniger haben, auszuspielen. Inoffiziell. Die Altersarmut droht aber überall (die Anzeichen sind eindeutig und sind auch eine Folge von gewissen Beschäftigungsverhältnissen!, fragt sich nur, ab welcher statistischen Grenze das als solches wahrgenommen wird), - und alle bleiben ruhig. Denn es soll sich lohnen und es soll Spass machen, hier zu leben und zu arbeiten, wie eine Herrschende vollmundig verkündet. Ist es wirklich so toll, auf etwas wie Altersarmut zuzugehen? Folgendes Zahlenspiel: Ein Standardrentner ist jemand, der 45 Jahre lang ohne Unterbrechung mit dem durchschnittlichen Arbeitseinkommen gearbeitet hat (das liegt z. Zeit bei etwas über 3000 Euro pro Monat/Brutto). Dies würde eine Rente von etwa 1300 Euro brutto mit sich bringen, nach Abzügen netto etwa 1100 Euro). Das zielt in eine fatale Richtung. Womöglich gibt es auch jetzt schon viele Menschen, die mit ihrer Rente darunter liegen. Ob wir dadurch auf eine große Altersarmut zulaufen? Ob das dem sogenannten „Leistungsgedanken“ förderlich ist? Ob die Schere zwischen Arm und Reich (wohlbestallte Renten oder im Falle von Beamten sind das fette Pensionen) immer weiter auseinander geht? Ob die daran abzulesende zunehmende Ungleichheit noch zu leugnen ist?

Freitag, 21. Juni 2024

Up up and Away

Man wacht morgens auf und es wird einem sofort die Ausweglosigkeit der Situation bewusst. Man geht Zeitungen und Schriften/Bücher durch, man lässt sich kreisen, Musik hellt einen auf und beschäftigt einen. Du entdeckst, dass du nicht mehr displayfähig bist, weil du dir ein solches Auto nicht leisten kannst. Du bist falsch abgebogen, du bist auf ein Nebengleis gefahren. Molvaers schwermütige Schlieren begleiten dich dabei. Du kommst aus bestem Hause und hast nichts draus gemacht. Alle Voraussetzungen gehabt. Jeder Tag führt jetzt hinein in ein „Sich-hinein-trülen“, in ein Nichtstun, in eine Passivität und etwas wie eine Klage darüber…..In ein teures Nachdenken über sich selbst…

Donnerstag, 20. Juni 2024

Dark Times (MP3)

Mittwoch, 19. Juni 2024

Selfmade

Bei meinen Musik-Produktionen habe ich alles selbst gespielt, entworfen, umgesetzt - früher sagte man „komponiert“ dazu. Dank des Stands der heutigen Technik ist das möglich. Ich entwarf dadurch eine Art akustisches Abbild meines Ego „in Motion“. Dazu verwendete ich bewusst und unbewusst auch die Mittel, die mir in 50 Jahren zugewachsen waren. Zb habe ich die gtr vor allem für Sounds eingesetzt, weniger für Soli. Mein Ego, mein Autismus – in Wirklichkeit ist es auch ein Abbild dessen, was mich umgeben und beeinflusst hat, welche Energien und Situationen auf mich eingewirkt haben. Subjektiv? Ja klar! Am Ende hat man nur sich selbst. Man ist auf sich selbst zurück geworfen und es ist eine Aufgabe, dadurch nicht allzu selbstbezüglich zu werden. Ich erinnere mich an viele Situationen, wie jemand eitel vorzeigt, wie gut er (natürlich solo!) Gitarre spielen könne. Dabei reproduzierte er die Phrasen und Wendungen, die jeder kennt und mit Rock identifiziert. Ich versuchte eines Tages das zu nehmen, was ich gelernt und mir angeeignet hatte, was ich konnte, was ich mir vorstellte. Ich versuchte, etwas Persönliches draus zu machen. x x In my music productions, I played, designed and implemented everything myself - in the past they used to say “composed”. Thanks to the current state of technology, this is possible. In doing so, I created a kind of acoustic image of my ego “in motion”. To do this, I consciously and unconsciously used the resources that I had acquired over 50 years. For example, I used the gtr primarily for sounds, less for solos. My ego, my autism - in reality it is also a reflection of what surrounded and influenced me, what energies and situations affected me. Subjective? Yes, of course! In the end you only have yourself. You are thrown back on yourself and it is a task not to become too self-referential. I remember many situations where someone vainly shows off how well they can play the guitar (solo, of course!). He reproduced the phrases and expressions that everyone knows. I tried one day to take what I had learned and acquired, what I could do, what I imagined. I tried to make it something personal.

Dienstag, 18. Juni 2024

Soziales

Ich stöberte und notierte damals in meinem Tagebuch: Sich treiben lassen durch Menschenmengen. Gesichter um sich herum. Lachen. Glucksen. Soziale Geräusche. Blicke. Was haben sich diese Leute zu sagen? Dumpfes, träges Sich-treiben-lassen im Strom. Nicht fragen, nicht vor- oder nachdeuten. Nur einer in der Menge sein. Ist es das? Stumpfheit. Aufreißen. Geschlechtsmarkt. Vorzeigen. Reizen. Aufreizen. Gelegenheiten wahrnehmen. Nichts verpassen. Motorik. Reflexe. Du schaust zu, bist der Beobachter. Fremd. Ein Stein im Wasser. Du bist das Gewicht in der unerträglichen Leichtigkeit des Seins. Unerheblich. Von keiner Bedeutung in dieser Menge. Bedeutung ist sich zu verschaffen. Aufmerksamkeit muss erregt werden.

Montag, 17. Juni 2024

Wohin geht das?

Es beschleicht hier in schland einen das Gefühl, als würde die Schlinge um den Hals langsam zugezogen. Immer weiter. Figuren, die ihre Person zu Markte tragen und „etwas werden wollen“, labern als Talking Heads etwas aus dem Fernsehgerät heraus. Energie- und Klimawende. Ja klar. Das will jeder. Ob man aber diesen Leuten vertrauen kann? Die Deutschen machen sich wohl ernsthafte Sorgen um ihren „Wohlstand“. Manche Regierungschefs scheinen auszuticken und veröffentlichen Fotos, strotzend vor toxischer Männlichkeit, inspiriert von einem, der dies Bild einer Stärke in wechselnden Posen zur Schau trägt und damit seine Leute hinter sich zu versammeln scheint, was schon das erste Problem markiert: Seltsam, dass diese alten Trick immer noch so funktionieren! Ob etwa die Masse der Leute Stärke und die Gewalt anbetet, die vom Charisma besoffen glaubt, sich alles verschaffen zu dürfen (wie etwa Hitler, Stalin und andere Polit-Schurken). Oder gibt es auf der anderen Seite irgendwelche Zögerer und Zauderer, die das ihren Leuten als „Besonnenheit“ verkaufen? (Die scheinen das auch noch selbst zu glauben). Das Gesundbeten von Situationen nach dem Muster „Es wird schon alles gut“ scheint bei den Anführern in Mode. Klimawende? Strom wird massenhaft erzeugt, ohne dass man eine geeignete Ableitung dafür hätte. Der Strompreis ist enorm hoch, weil ja, wie lange verkündet wurde, die Sonne keine Rechnung schickt. Natürlich wird auch der eigene Clan der Ja-Sager und Claqueure (wozu gelegentlich auch die Journalisten gehören) unter Adressen von „Verbänden“ mit gut honorierten Posten versorgt. Dazu werden genehmen Privatfirmen großzügige Zuschüsse verschafft. Denunziation (welch übles Wort! Technokraten haben dafür schon eine eigene Terminologie entworfen) soll in Mode kommen, wer nicht den rechten Weg einschlägt, wird fertiggemacht. Alle sollen auf die Bahn umsteigen, weil die ja ach so umweltfreundlich sei (und was ist mit den Diesel-Lokomotiven?). Doch die Bahn ist marode. Pünktlichkeit? Geschenkt! Fahrgastfreundlichkeit? Ach herje! Es herrscht in einem Staat wie diesem offenbar das Bedürfnis nach Mobilität. Ein paar Leute versuchen dem zu entkommen, indem sie das Flugzeug buchen. Ein paar andere trauen ihrer Partei zu, zu wissen, wie alles geht und wie man noch schnell die Welt rettet (peinlich, dass andere Regionen, wie etwa California, in diesem Thema sehr viel weiter sind). Keine Sorge, mit dem Klimawandel kann ja alles begründet werden. Auch totalitäres Verhalten, dass darin mündet, dass man andere Meinung nicht mehr zulässt, sondern mit der Macht der Vielen niederbrüllt. x x Here in Schland you get the feeling that the noose around your neck is slowly being tightened. On and on. Characters who market their persona and “want to become something” babble something out of the television as talking heads. Energy and climate transition. Yes, of course. Everyone wants that. But can you trust these people? The Germans are probably seriously worried about their “prosperity”. Some heads of government seem to be acting out and publishing photos brimming with toxic masculinity, inspired by someone who flaunts this image of strength in changing poses and seems to rally his people behind him, which already marks the first problem: strange that these old ones Trick still works like this! Whether the mass of people worship strength and violence, who, drunk on charisma, believe that they can get everything (like Hitler, Stalin and other political villains). Or, on the other hand, are there any hesitant and hesitant people who sell this to their people as “prudence”? (They seem to believe that themselves too). Praying to heal situations along the lines of “everything will be okay” seems to be fashionable among leaders. Climate change? Electricity is generated on a massive scale without having a suitable outlet for it. The price of electricity is extremely high because, as was announced for a long time, the sun does not send any bills. Of course, your own clan of yes-men and claqueurs (which occasionally includes journalists) is also provided with well-paid positions at the addresses of “associations”. To this end, generous subsidies are provided to eligible private companies. Denunciation (what a bad word! Technocrats have already developed their own terminology for it) should become fashionable; anyone who doesn't take the right path will be destroyed. Everyone should switch to the train because it is so environmentally friendly (and what about the diesel locomotives?). But the railway is dilapidated. Punctuality? Free! Passenger friendliness? Oh dear! There is obviously a need for mobility in a state like this. A few people try to escape this by booking the plane. A few others trust their party to know how everything works and how to save the world quickly (embarrassing that other regions, such as California, are much further along on this issue). Don't worry, everything can be justified with climate change. Also totalitarian behavior that results in no longer allowing different opinions, but shouting them down with the power of the many.

Sonntag, 16. Juni 2024

In den Müll

Wenn ich meinen Müll weg bringe, beschleichen mich allerlei Gedanken. Wieso ist das noch immer so viel? Ob da auch eine Gesinnung dahinter steht, die sich an gewisse Sachen (des „Wohlstands“) gewöhnt hat? Dass wir auf Kosten anderer in der Welt immer so weiter leben können und das großspurig als Globalismus bezeichnen? Und das Rekrutieren ausländischer (vorzugsweise afrikanischer) Arbeitskräfte? „Facharbeiter“?. Wieso spricht da niemand von Neo-Kolonialismus? Weil der hiesige „Wohlstand“ wichtiger ist? Ich hatte mal was von „Brain Drain“ gelernt, also das gezielte Wegnehmen von Spitzenarbeitskräften aus weniger „entwickelten“ Gesellschaften, alleine aus finanziellen Gründen. Ob das jetzt „offizielle“ Politik dieser Gesellschaft ist? Andere, weniger entwickelte Staaten, brauchen wohl auch solche „Kräfte“. Und sie haben sie ausgebildet. Das wegzunehmen aus wirtschaftlichen Gründen soll erlaubt und offiziell verfolgte Strategie sein? zb. Pflegekräfte. Wieso werden die hier so mies bezahlt? Und wie sieht`s mit dem „Status“ aus? Auf diese Weise haben sie kaum die Gelegenheit, die von Schleusern abgenötigten Kredite fürs Übersiedeln abzubezahlen. Schleuser? Ja, die sind offenbar an dieser Stelle gelitten (offiziell natürlich nicht!). Hauptsache, es kommt jemand hier auf den Arbeitsmarkt. Und die Müllberge? Überall sichtbar. Steht uns zu, das nach Asien oder Afrika wegzukippen, scheint der eurozentristische Volksmund zu glauben. Und dann noch aol die Wegwerfartikel, die in unserer Gesellschaft immer noch eine wensentliche Rolle zu spielen scheinen: Klamotten, Handys, Fernseher, Computer, Waschmaschinen etc. Jeder hat die Berge gesehen, die sich in Ghana auftürmen. Dazu werden von der EU wohl billiges Geflügel geliefert, das diesbezüglich die einheimische Industrie vernichtet. Steht uns alles zu? Riesige Karossen zu fahren, für die den Leuten mit dem großen Geld auch noch ein gutes Gewissen eingeredet wird? ("alles electro, alles gut")

Freitag, 14. Juni 2024

Das Einzelne und das Ganze

Wir blicken um uns und sind aus dem Moment heraus erstaunt. Später versuchen wir, uns das Schauspiel um uns herum zu erklären. Jetzt habe ich etwas dazu aufgeschnappt, das mich stark angeregt hat, - denn: In der Zivilisation haben wir es allzuoft mit standardisierten Menschen und weniger mit einer Vielfalt zu tun. Es ist nicht korrekt, es ist nicht schön: die Stanze herrscht, die Gleichmachung in den Köpfen. Sozialisation. Dressur. Training. Das sich klar zu machen, mag manchmal schwierig sein, besonders weil wir uns selbst natürlich für ganz etwas ganz Besonderes halten. Aber der Einzelne läuft dauernd Gefahr, sich in einer Funktion oder in einem Status aufzulösen. So kommt die „Persona“, wie es der Psychologe CG Jung vor gefühlt 100 Jahren schon formulierte, oft ins Gehege mit der Entwicklung eines eigenständigen Selbst. Dafür mag auch der bekannte Satz eines Dichters aus vergangenen Jahrhunderten stehen: „Wir werden als Originale geboren und sterben als Kopien“. Heute jedoch scheint es so: Die Persönlichkeitsentwicklung bei gewissen Naturvölkern gründet sich vor allem auf empathische Zuwendung (Ob wir von ihnen etwas lernen sollten?). Für sie hat diese Persönlichkeitsentwicklung mit Beziehung zu tun, mit dem Versuch, mit anderen oder der Natur in einen Austausch zu treten. In einen nicht competitiven Austausch, also nicht in einen Wettstreit um das größere „Wachstum“! Es könnte gelten: „Gehe völlig nach außen, aber kenne dich selbst und nimm die Folgen deiner Handlungen auf dich“. Das trifft auf die Verbundenheit des Einzelnen und der Gesellschaft zu und führt zu der damit verbundenen Verantwortung für das eigene Sein. Mit einer Geisteshaltung, die sehr selbständig und ungebunden sein kann, bleiben wir also gebunden: empathisch gebunden. Unsere Zivilisation aber produziert Persönlichkeiten, die sich auf stereotypische Weise gegen empathisches Erleben wehren und dadurch grundsätzlich voneinander isoliert sind. Hier ergeben sich viele Paralellen zu dem modisch gewordenen Begriff "Neoliberalismus", dessen Auswirkungen unsere Wirklichkeit auf vielerlei Art prägen. Da die Rollenspiele in unserer Gesellschaft auch dem öffentlichen Verhalten gelten, produzieren sie ein scheinbar der Gemeinschaft gewidmetes Leben. Aber in Wirklichkeit wird unter dem Deckmantel des gemeinschaftlich Gesinnten der Gesellschaft Gewalt angetan. Das sich öffentlich Geben und Aufspielen ist eine Verdinglichung. Unser Bewusstsein nimmt dies als eine universale Art des Seins an und die Identifizierung des Ich mit Äußerlichkeiten führt zu einem Verhalten, das dem Besitz von Dingen dem gleichsetzt, wer man ist. Es entfernt den Menschen von der Realität. Es führt unter anderem zu zerstörerischen und gewalttätigen Kriegen. Es führt auch zu einer grundsätzlichen Unverantwortlichkeit dem Menschen gegenüber. x x We look around and are amazed at the moment. Later we try to explain the spectacle around us. Now I've picked up something that really inspired me - because in civilization we all too often deal with standardized people and less with diversity. It's not correct, it's not nice: the standard prevails, the equality in the minds. Socialization. Dressage. Training. This can sometimes be difficult to realize, especially because we naturally think of ourselves as very special. But the individual is constantly in danger of dissolving into a function or a status. The “persona”, as the psychologist CG Jung put it 100 years ago, often gets in the way of the development of an independent self. The well-known sentence of a poet from past centuries may also stand for this: “We are born as originals and die as copies”. Today, however, it seems like this: Personal development among certain indigenous peoples is based primarily on empathic attention (whether we should learn something from them?). For them, this personality development has to do with relationships, with the attempt to enter into an exchange with others or with nature. In a non-competitive exchange, i.e. not in a competition for greater “growth”! It might apply: “Go completely outward, but know yourself and accept the consequences of your actions.” This applies to the connection between the individual and society and leads to the associated responsibility for one's own existence. With a mindset that can be very independent and unattached, we remain bound: empathetically bound. However, our civilization produces personalities who stereotypically resist empathic experience and are therefore fundamentally isolated from one another. There are many parallels here to the now fashionable term "neoliberalism", the effects of which shape our reality in many ways. Since the role plays in our society also apply to public behavior, they produce a life that appears to be dedicated to the community. But in reality, violence is being done to society under the guise of being communal. Giving and performing oneself publicly is a reification. Our consciousness accepts this as a universal way of being and the identification of the self with externals leads to behavior that equates owning things with who one is. It removes man from reality. It leads, among other things, to destructive and violent wars. It also leads to a fundamental irresponsibility towards people.

Donnerstag, 13. Juni 2024

Schneckengroove (MP3)

Dienstag, 11. Juni 2024

Gesundheit!

Cholesterin? Die Furcht vor den Stoffen, die einen Herzinfarkt mit sich bringen: Die Ernährungsmedizin bringt hier viele Beispiele für unkritische Wissenschaftsgläubigkeit. Ein amerikanischer Arzt untersuchte in den 50er Jahren den Zusammenhang des Verzehrs von tierischen Fetten und auftretenden Herzkreislauferkrankungen. Cholesterin im Essen sei schuld am Herzinfarkt, so die einigermaßen steile These. Belegt wurde diese These mit statistischen Tricks. Der Arzt sammelte Daten aus 21 Ländern, die die These stützen sollten. Doch die Daten belegten wenig. Was nicht zu seiner Erkenntnis passte, ließ der flotte Arzt, der bezahlter Berater der amerikanischen Margarineindustrie war, einfach weg. Zusammen mit einer Interpretation, die gewisse Fakten ebenfalls wegließ, schien sich ein schlüssiges Bild zu ergeben, das viele Ärzte täuschte und die Öffentlichkeit manipulierte. Natürlich ist Cholesterin ein Stoff, der im Blut festgestellt, etwas aussagt. Aber halt nicht über die Ernährung und nicht zwingend über den Gesundheitszustand einer Person. Die einschlägige Industrie benutzt aber solche „Erkenntnisse“ immer noch gerne. Die Grenzwerte bei Cholesterin wurden nach und nach immer weiter gesenkt. Das schuf neue Kunden für die Pharmaindustrie. Medizinische Studien ließen sich dafür leicht „frisieren“. Die Tricks sind unter anderem dabei immer dieselben: Eine Studie wird nicht veröffentlicht, wenn das Ergebnis dem Auftraggeber nicht gefällt. Man vergleicht ein neues Medikament mit einem bisherigen, relativ wirkungslosen und erzielt glänzende Ergebnisse. Wenn ein Medikament im Laufe der Zeit unerwünschte Nebenwirkungen erzielt, wird die Studie halt vorzeitig beendet. Oder umgekehrt: wenn sich die positiven Ergebnisse nicht einstellen, wird der Studienzeitraum einfach verlängert. Krebsvorsorge. Prostatauntersuchungen, die nicht von der Krankenkasse bezahlt werden. Es scheint als hätte die Masse der Menschen keinen Nutzen aus solchen medizinisch unnützen Untersuchungen, ja ihr drohen vielleicht sogar Schäden. Wegen falschen Diagnosen zum Beispiel, oder Schäden wie beispielsweise Überdiagnosen. Beim sogenannten PSA-Wert zur Früherkennung von Prostatakrebs, ist dies besonders augenfällig. Hier wird offenbar von vielen Patienten ein fragwürdiger Nutzen in Kauf genommen zugunsten eines heftigen Risikos. Dass der Nutzen solcher „Leistungen“ (zu denen auch die berüchtigen „IGEL“-Leistungen gehören, die die Krankenkassen zu Recht nicht bezahlen...) auch in einem geldwerten Vorteil bestehen kann, den sich gewisse Ärzte und die Pharmaindustrie teilen, wird auch gerne verschwiegen.

Montag, 10. Juni 2024

New Rising (Die einen, die andern)

Die einen, die andern (New Rising)(Songtext) Die einen, die andern (New Rising) Party, Vergessen, Verdrängen, - Fortschweben Party, Vergessen, Verdrängen, - Fortschweben Die einen betreiben Schmierendienst zwischen Schenkeln die andern treibt es zurück ins Kloster die einen flüchten dringend ins Theater, die andern saufen sich den Ballermann die einen klettern Wände rauf und runter die andern springen keck von Klippen die einen wollen unbedingt fliegen, die andern kommen schon mal ins Trudeln die einen gehen auf den Fußballplatz die andern in den Spielsalon die einen zieht's in fremde Länder... nah die andern in die hintere Sakristei.... Mongolei die einen treiben Ausgleichssport... auf Leistung die andern gleiten per Anhalter durch die Galaxie die einen fahren goldene Autos mit güldenen Felgen die andern treiben den Ochsenwagen Die einen gehen zum Psychiater die andern in den Imbissladen der Moderne Mensch träumt von modernen Städten, die sich zum Alptraum entwickeln Party, Vergessen, Verdrängen, - Fortschweben Party, Vergessen, Verdrängen, - Fortschweben Fliehen – Abhaun – Vergessen Fliehen – Abhaun – Vergessen Die einen fallen aus der Zeit, die andern wollen mit ihr gehen die einen spielen Komödien, denen sie so recht nicht trauen die andern glauben ans Kasperletheater die einen geloben dem Papst ihre Treue die anderen setzen ihrer Wahrheit den Turban auf die einen loben die Wonnen des Fleißes als Gestalter die andern haben keinen Job und tun lieber so als ob Fliehen – Abhaun – Vergessen Fliehen – Abhaun – Vergessen Fliehen – Abhaun – Vergessen Fliehen – Abhaun – Vergessen - Fortschweben (Songtext aus dem Jahr 2012)

Samstag, 8. Juni 2024

Butzi

Die stolze Katze Butzi hat sich nach dem Umzug relativ schnell an den neuen Ort angepasst. Das brachte sie auch im hohen Alter noch. Ich konnte das damals nicht absehen, welche Folgen das haben konnte. Was Alter überhaupt bedeuten konnte. Sie war kratzig bis zum Schluss, meine Arme waren eitrig geschlitzt, mit Wunden übersät. Entsetzen schlug mir deshalb entgegen. Ihr schnurrendes Wohlwollen konnte man sich trotzdem verdienen. Aber nur manchmal. In gewissem Sinne war sie unberechenbar. Sie aber konnte trotz allen Stolzes das Wasser zunehmend nicht mehr halten, war immer schlechter zu Fuß. Mein Vater musste damals den Kadaver vergraben, was heute gar nicht mehr zulässig wäre.

Donnerstag, 6. Juni 2024

Meine Blogs

Meine Blogs wollen der Schirm, der Screen und, der Radar der Information sein, die uns zunehmend in verschiedenen Formen umschwirrt und sich uns aufdrängt. Sie wollen das vermischen mit dem Persönlichen, dass sich unter anderem auch in meiner hier ausgeschriebenen Musik äußert. Dieser multimediale Schirm funktioniert wie mein Gehirn: Überprüfung und journalistische Verifizierung ist dabei allzu oft nicht möglich. Außerdem versuche ich, bestimmte Themen zu vermeiden: einfach, weil ich mich in ihnen unsicher fühle. Zudem vermeide ich möglichst Namen, weil ich die juristische Folgen fürchte. In allem sind wir ausgeliefert, sind auf das Gebotene angewiesen, suchen uns heraus, wählen etwas, deuten es nach unseren Möglichkeiten. Wie etwas wirklich ist?: Wer weiß? Es kommt auf die Perspektive an. Ich versuche nach Möglichkeit zu vermeiden: das Einzelne, Konkrete, weil so etwas sofortige rechtliche Schritte gegen mich nach sich ziehen würde. Weil mir dies oft auch unwichtig und als unnötige Aufwertung des Aktuellen auf Kosten des Allgemeinen erscheint. Meine Gedanken, meine Gefühle, meine (subjektiven) Erfahrungen und Erlebnisse sind dabei unbedingte Ausgangsposition, - meistens nicht an dem Zeitgeist oder dem Aktuellen orientiert, - die ich in eine möglichst kompakte Form ohne Wahrheitsanspruch bringen will. Der genuine Journalismus praktiziert etwas anderes, das sich deutlich davon unterscheidet, was ich hier vorführen will. x My blogs want to be the umbrella, the screen and the radar of the information that is increasingly buzzing around us in various forms and is being forced upon us. This umbrella works like my brain: checking and journalistic verification is all too often not possible. Also, I try to avoid certain topics: simply because I feel insecure about them. I also avoid names as much as possible because I fear the legal consequences. We are at the mercy of everything, relying on what is offered, looking out, choosing something, interpreting it according to our possibilities. How something really is?: Who knows? It depends on the perspective. I try to avoid as far as possible: the individual, concrete, because something like that would result in immediate legal action against me. Because this often seems unimportant to me and an unnecessary upgrading of the current at the expense of the general. My thoughts, my feelings, my (subjective) experiences are an absolute starting point - usually not oriented to the zeitgeist or the current situation - which I want to bring into a form that is as compact as possible without claiming to be true. Genuine journalism practices something different, which is quite different from what I want to present here.

Mittwoch, 5. Juni 2024

Luther, Geh Voran

Was wir von Martin Luther lernen können? Das Beharren auf uns selbst als Instanz, das konzentrierte Festhalten von Werten und Zielen, die man für sich und andere als wichtig erkannt hat. Das auch gegenüber vermeintlichen Autoritäten durchzusetzen, dafür zu stehen, durch Druck hindurch zu gehen, das zeichnet Juncker Jörgs Weg aus.Dass er darüber hinaus ein Kind seiner Zeit war, dass er auch Unsinn produzierte, wie etwa seinen Antisemitismus, ist unsäglich und jämmerlich, macht aber diesen Weg nicht aus. Das trotzige Beharren auf der von ihm erkannten Instanz, auf der Bibel, auf dem „Wort“, das freilich macht eine Strahlkraft dieser Figur aus. Aufs Heute übersetzen? Wir sind nicht nur dem ständigen Trommelfeuer von Manipulation und Werbung ausgesetzt. Wir sind Objekte geworden, Zahlen in einem Spiel um Rendite und Profit. Sich besinnen auf eigene Werte, nicht gegen und nicht für etwas, sondern in sich selbst geeicht, das könnte etwas Verlockendes sein. Dem Menschen sein Selbstbewusstsein zurück geben, das war auch das Vorhaben der fast zeitgleich stattfindenden Renaissance: Leonardo Da Vinci mag hier als herausragendes Subjekt genannt werden. Der Mann war nicht akademisch gebildet und hat doch der Menschheit Impulse gegeben, die ganz klar bis heute reichen. X x What can we learn from Martin Luther? The insistence on ourselves as an authority, the concentrated adherence to values and goals that we have recognized as important for ourselves and others. To enforce this even against supposed authorities, to stand up for it, to go through pressure, that is what distinguishes Juncker Jörg's path. The fact that he was also a child of his time, that he also produced nonsense, such as his anti-Semitism, is unspeakable and pathetic, but that doesn't make this path possible. The defiant insistence on the authority he recognized, on the Bible, on the “Word”, is of course what makes this figure so radiant. Translate to today? Not only are we subjected to the constant barrage of manipulation and advertising. We have become objects, numbers in a game of return and profit. Reflecting on your own values, not against or for something, but calibrated within yourself, that could be something tempting. Giving people back their self-confidence was also the aim of the Renaissance, which took place almost at the same time: Leonardo Da Vinci may be mentioned as an outstanding subject here. The man was not academically educated and yet he gave humanity impulses that clearly continue to this day.

Dienstag, 4. Juni 2024

Ticket

Ich kann diese hohen und die „mittleren Eintrittspreise“ für Popkonzerte einfach nicht zahlen. Niemand scheint so was auf der Rechnung zu haben, eventuelle Sondertarife gibt es nicht, „Fans“ sparen monatelang im Voraus, um sich so etwas leisten zu können, das große Gemeinschaftserlebnis darf durchaus etwas kosten. Insofern scheinen Popkonzerte zu Feiern der Besserverdienenden oder der fanatischen Anhänger geworden zu sein. Dabei wird das Produkt „Eintrittskarte“ fortlaufend zum Package ausgebaut. Wer eine(n) bestimmte(n) Künstler(in) auf der Bühne sehen will, muss dann auch in einem bestimmten Hotel zu einem bestimmten Preis übernachten und essen gehen. Ganze Städte bewerben sich da, um „Touristen“ anzulocken und auf diese Weise kräftig mitzuverdienen. Hinzu kommt, dass sich das Popgeschäft stark polarisiert hat: bestimmte Mega-Stars können große Hallen oftmals mehrmals füllen (senkt die Kosten) und so das große Geld machen. Der Rest der Popmusiker ist abgesunken in ein Nichts, erscheint in den Tourneeplänen kaum mehr. Es scheint den reichen Adel der Popstars zu geben und daneben diejenigen, die darben. Polarisierung: Wie generell in den westlichen Gesellschaften. X x I simply cannot afford these high and "average" ticket prices for pop concerts. Nobody seems to have something like that on their minds, there are no special rates, "fans" save up for months in advance to be able to afford something like that, and the great community experience can certainly cost something. In this respect, pop concerts seem to have become celebrations for the better-off or fanatical fans. The "ticket" product is constantly being expanded into a package. If you want to see a certain artist on stage, you have to stay in a certain hotel and eat at a certain price. Whole cities advertise to attract "tourists" and make a lot of money this way. In addition, the pop business has become highly polarized: certain mega-stars can often fill large venues several times (reduces costs) and thus make big money. The rest of the pop musicians have sunk into obscurity and hardly appear on tour schedules anymore. There seems to be the rich aristocracy of pop stars and then there are those who suffer. Polarization: As is generally the case in Western societies.

Ticket

Ich kann diese hohen und die „mittleren Eintrittspreise“ für Popkonzerte einfach nicht zahlen. Niemand scheint so was auf der Rechnung zu haben, eventuelle Sondertarife gibt es nicht, „Fans“ sparen monatelang im Voraus, um sich so etwas leisten zu können, das große Gemeinschaftserlebnis darf durchaus etwas kosten. Insofern scheinen Popkonzerte zu Feiern der Besserverdienenden oder der fanatischen Anhänger geworden zu sein. Dabei wird das Produkt „Eintrittskarte“ fortlaufend zum Package ausgebaut. Wer eine(n) bestimmte(n) Künstler(in) auf der Bühne sehen will, muss dann auch in einem bestimmten Hotel zu einem bestimmten Preis übernachten und essen gehen. Ganze Städte bewerben sich da, um „Touristen“ anzulocken und auf diese Weise kräftig mitzuverdienen. Hinzu kommt, dass sich das Popgeschäft stark polarisiert hat: bestimmte Mega-Stars können große Hallen oftmals mehrmals füllen (senkt die Kosten) und so das große Geld machen. Der Rest der Popmusiker ist abgesunken in ein Nichts, erscheint in den Tourneeplänen kaum mehr. Es scheint den reichen Adel der Popstars zu geben und daneben diejenigen, die darben. Polarisierung: Wie generell in den westlichen Gesellschaften. X x I simply cannot afford these high and "average" ticket prices for pop concerts. Nobody seems to have something like that on their minds, there are no special rates, "fans" save up for months in advance to be able to afford something like that, and the great community experience can certainly cost something. In this respect, pop concerts seem to have become celebrations for the better-off or fanatical fans. The "ticket" product is constantly being expanded into a package. If you want to see a certain artist on stage, you have to stay in a certain hotel and eat at a certain price. Whole cities advertise to attract "tourists" and make a lot of money this way. In addition, the pop business has become highly polarized: certain mega-stars can often fill large venues several times (reduces costs) and thus make big money. The rest of the pop musicians have sunk into obscurity and hardly appear on tour schedules anymore. There seems to be the rich aristocracy of pop stars and then there are those who suffer. Polarization: As is generally the case in Western societies.

Sonntag, 2. Juni 2024

Blick hinüber 2 (Foto)

Person und Werk

Wieder mal eine Kafka-Biografie gesehen. Ob sie für mich etwas zur Erhellung beigetragen hat? Ich glaube, ich habe mir längst mein eigenes Bild von Kafka gemacht. Angesehen davon glaube ich, dass das Werk etwas grundsätzlich anderes als die Person ist. Es ist ein komplexes und vom Leben sowie von den handelnden Personen abhängiges Handwerk, die Beziehung zwischen den beiden Ebenen herzustellen. Da müssen wohl Germanisten her, deren Grundauseinandersetzung sowieso zwischen den beiden Lagern der Werksgläubigkeit und dem Glauben an das Leben der genialen Autoren verläuft. Das Werk als eine Art „Verlängerung“ des Lebens? Ob Biografien her müssen oder eine genaue Lektüre? Ob das Werk schlauer ist, als die Person, die es erschaffen hat? Was für ein toller Hecht doch der war, der Kafka! Hat trotz aller Lebensuntüchtigkeit verschiedene Damen „umgelegt“, wovon er natürlich beeinflusst war. Das Doppelleben überhaupt. Penibler Versicherungsfachmann und Nachtarbeit. Krieg? Hat ihn nicht berührt. Und am Ende hat ihm Dora Diamant rührend geholfen und hat ihn bis zum Tod gepflegt. Beinahe hätte es dazu gereicht, dass er sie geheiratet hätte. Ach, und der Max Brod! Der treue Freund. Die Lunge. Blutsturz. Spanische Grippe. Tuberkulose. X x I saw another Kafka biography. Did it help to enlighten me? I think I had already formed my own opinion of Kafka long ago. Apart from that, I believe that the work is something fundamentally different from the person. It is a complex craft that depends on life and the people involved to establish the relationship between the two levels. This requires Germanists, whose basic conflict anyway lies between the two camps of belief in the work and belief in the lives of the brilliant authors. The work as a kind of "extension" of life? Do we need biographies or a close reading? Is the work smarter than the person who created it? What a great guy Kafka was! Despite all his inability to live, he "knocked out" various women, which of course influenced him. The double life in general. Meticulous insurance specialist and night work. War? Didn't affect him. And in the end, Dora Diamant helped him touchingly and looked after him until his death. It was almost enough for him to marry her. Oh, and Max Brod! The loyal friend. The lungs. Hemorrhage. Spanish flu. Tuberculosis.